Kapitel 21

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Taehyung

Ich hasste es.

Diese ganzen Entzugserscheinungen brachten mich wirklich noch um, aber weder Namjoon, noch Jungkook hatten es den restlichen Tag interessiert. Stattdessen stopften sie mich mit Tee zu und irgendwelchem anderem ungesundem Zeug.

Als ob mir das etwas bringen würde.

Mein ganzer Körper schrie förmlich nach seiner täglichen Dosis. Es war hart, wenn man auf einmal nichts mehr bekam. Ich fühlte mich so, als sei ich unter Strom gestellt worden und ins Wasser getaucht. Es tat einfach nur weh und ich wollte, dass es aufhörte.

Zu meinem Glück konnte heute Abend wirklich der Tag dafür sein. Laut einigen meiner Kontakten sollte in einer alten Fabrik am anderen Ende der Stadt eine Party steigen - und natürlich würde ich sofort dahin gehen. Nicht alleine, natürlich, sondern mit Jungkook.

Und darum war ich gerade auch auf dem Weg zur Schule. Ich wusste, ich sollte Jungkook dort nicht stören, aber ich war weder auf Drogen, noch sonst etwas und die Pause würde sowieso gleich beginnen.

Zwar hatte ich keine Lust auf irgendwelche Menschen dort, da die meisten mich noch kennen müssten, aber sobald sie ein falsches Wort verlieren würden, würden sie es bereuen.

Langsam stieß ich die alte, rostige Tür auf und zog dann angewidert meine Hand zurück. Ich wollte gar nicht erst wissen, wie viele ekelhaften Bakterien da drauf waren. Klar, ich wohnte jetzt auch nicht gerade in der schönsten und saubersten Gegend, aber wenigstens kümmerte ich mich darum, dass es immer sauber war.

Nicht so, wie diese Schule hier.
Und hier sollten die ganzen Schüler lernen.

Ekelhaft.

Seufzend lief ich durch die noch leere Schule. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wo Jungkooks Klassenzimmer war. Ich hoffte einfach nur, dass er auch heraus kommen würde. Einmal hatte er mir erzählt, dass er viel lieber im Klassenzimmer saß und eine Runde schlief.

Dagegen hätte ich eigentlich auch nichts, aber es gab hier einen gewissen jemand, den ich nicht unbedingt treffen wollte. Nur wegen dieser Schule war mir Jimin über den Weg gelaufen. Das war einfach so großes Pech gewesen.

Als es klingelte, schreckte ich aus meinen Gedanken. Für mich war das viel zu laut und tatsächlich musste ich sogar meine Ohren zuhalten. Entweder das Ding war über die Zeit wirklich lauter geworden, oder es lag an mir selbst und daran, dass meine Drogen fehlten.

,,Tae?"

Bei der Stimme fing ich direkt an breit zu grinsen und drehte mich zu Jungkook um, der mich etwas irritiert, aber auch freudig musterte.

,,Hey, bester Freund der ganzen Welt und des ganzes Universums, sowie der ganzen Dimension~", begrüßte ich ihn, woraufhin er einmal laut lachte und wir beide uns kurz umarmten.

Also, die Begrüßungen von uns wurden Zeit für Zeit immer seltsamer.

,,Wir gehen heute Abend auf eine Party", verkündete ich Jungkook, der verwundert seinen Blick hob und dann unsicher drein Blickte. ,,Party? Nein. Taehyung, es reicht."

,,Ich werde auch nichts zu mir nehmen! Außer Alkohol. Das darf ich doch wohl noch." Bittend sah ich Jungkook mit großen Augen an, wusste ganz genau, dass er dem nicht lange standhalten konnte. Natürlich war es gelogen, dass ich nichts nehmen würde. Nach diesem Entzug würde ich definitiv etwas nehmen müssen.

Aber das musste Jungkook ja nicht wissen.

Don't Leave Me ★ VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt