Taehyung
Am nächsten Morgen erwachte ich in aller Frühe in Jungkooks Bett, der wohl mittlerweile in der Schule sein musste. Das war auch besser so, schließlich hatte er noch eine Zukunft und ein Leben vor sich.
Das war auch der Grund, warum ich Jungkooks Sorge nicht wollte. Er wollte sich immer um mich kümmern und bei mir sein, wollte mich von den Drogen wegholen und mir meine Schuldgefühle nehmen, aber dadurch würde er sich selbst zerstören und das wollte ich nun wirklich nicht.
Langsam richtete ich mich auf und spürte, wie mein Körper sich auf einmal schmerzhaft verzog. Mein Herzschlag verschnellerte sich und wurde zu einem Rasen, während mein Kopf anfing zu pochen.
Verdammt. Ich hatte wegen Jimin seit zwei Tagen nichts genommen und damit machte ich unfreiwillig einen kalten Entzug. Wenn ich nicht schnell was bekommen würde, dann würde sich mein Zustand nur noch mehr verschlechtern und das würde verdammt weh tun.
Schnell stand ich also auf und ging eher wackelig aus dem Zimmer, sah mich um, um sicher zu gehen, dass auch Namjoon nicht hier war und ging zu meinem kleinen Versteck, wo ich immer das Nötigste lagerte. Von einem Joint bis hin zu Kokain, war im Prinzip alles dabei. Doch gerade, als ich meine Schublade öffnen wollte, hörte ich eine Stimme hinter mir.
,,Suchst du das?"
Sofort drehte ich mich um und erblickte Namjoon, der so gut wie alles in seinen Händen hielt. Schwer musste ich schlucken und richtete mich auf, ging langsam auf ihn zu.
,,Namjoon...bitte, gib mir das", flehte ich beinahe und wollte danach greifen. Das schien er zu merken und machte einen Schritt zurück. So sehr ich meine Freunde auch liebte, das war eindeutig zu viel. Denn ich konnte die Entzugserscheinungen bereits spüren und brauchte unbedingt etwas.
,,Nein, Tae. Das reicht."
Ohne etwas unternehmen zu können, rannte Namjoon zum Bad und wieder schluckte ich, während ich anfing, stark zu zittern. Gleich darauf hörte ich die Spülung und wusste, dass er alles weggekippt hatte. Scheiße. Verdammte Scheiße. Es würde mich umbringen.
Unruhig lief ich auf und ab, kaute dabei auf meiner Unterlippe herum und fuhr mir gestresst durch die Haare. Ich brauchte etwas neues. Ich musste meinen Dealer wieder anschreiben und nach neuem Stoff fragen. Zum Glück war ich so etwas wie ein Stammkunde bei ihm und würde auch die Sachen zum halben Preis bekommen.
Ich hoffte ebenfalls stark darauf, dass demnächst eine Party stattfinden würde. Wegen Jimin hatte ich die letzte verpasst und damit auch meinen Spaß.
Beinahe gestresst huschte ich durch die kleine Wohnung auf der Suche nach meinem Handy und doch fand ich es nirgends. Eine schlechte Vorahnung überkam mich und ich drehte mich zu Namjoon um, der mich beobachtet hatte.
,,Kookie hat es mitgenommen, nicht wahr?" Namjoon nickte und lehnte sich nach hinten, verschränkte dabei seine Arme vor der Brust und seufzte einmal schwer. ,,Du bist selbst daran Schuld, Taehyung. Es reicht langsam mit deinen Drogen, du nimmst viel zu viel davon ein."
,,Wann versteht ihr endlich, dass ich ohne sie nicht leben kann? Dass ich ohne die Drogen die ganze Zeit leide und unfassbare Schuldgefühle habe?" Ohne es wirklich zu wollen, wurde meine Stimme dabei immer lauter und die Kopfschmerzen auch deutlich stärker.
Seufzend wandte ich mich von Namjoon ab, erwartete gar keine Antwort und verschwand in meinem Zimmer. Sie wollten mir helfen. Mich daraus holen...
Aber warum verstanden sie nicht, dass sie mir nicht mehr helfen konnten?
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Don't Leave Me ★ Vmin
Fiksi Penggemar»Right now I am between your past and future. Even if I'm struck by rain, Even if I'm erased by darkness, I will definitely save you. You are not alone.« Aufgrund eines tragischen Unfalls wurde Taehyung von seiner Familie verstoßen und fing an, sich...