Don't Leave Me ★ Vmin

Kapitel 18

Jimin

Leise seufzend steckte ich mein Handy wieder weg und ging geradewegs zu meinem Lieblingscafé. Ich konnte nun erst einmal einen Cappuccino gebrauchen, bevor ich weiterdenken konnte. Kaffee klärte wieder meinen Verstand und genau das brauchte ich jetzt.

Schnell kam ich bei dem Café an und ging auf den Tresen zu. Eine Kellnerin wandte sich direkt an mich und wollte wissen, was ich haben wollte, weshalb ich eilig meinen geliebten Cappuccino bestellte. Verstehend nickte sie und drehte sich dann um, damit sie den Kaffee machen konnte.

Ich beobachtete die junge Frau dabei und fuhr einmal durch meine Haare. Noch immer fuhren meine Gefühle Achterbahn und ich befürchtete, dass sich das nicht so schnell ändern würde. Taehyung spielte mit meinen Gefühlen, ob es ihm bewusst war oder nicht. Und mich nervte das Ganze, denn somit konnte ich keinen klaren Kopf behalten.

Wenn das so weiterging, würde es enden wie bei...

"Jimin!" Überrascht drehte ich mich um und sah zu meinem besten Freund Hoseok, der lächelnd auf mich zukam. Neben mir blieb er stehen, ehe er mich in eine feste Umarmung zog, die ich nur zu gern erwiderte. Ich liebte Umarmungen und besonders Hoseok war ein totaler Sonnenschein, der mir diese immer gab.

"Na? Alles okay?", fragte er sogleich und musterte mich einmal. Ich seufzte leise und zuckte mit den Schultern. Um ehrlich zu sein, nichts war in Ordnung und ich wusste nicht, wie ich ihm die Situation erklären sollte. Doch dann kam auch schon die Kellnerin zurück und gab mir meinen Cappuccino, den ich rasch bezahlte, während Hoseok sich einen Kakao bestellte.

"Geh schon einmal zum Tisch und besetze für uns. Dann kannst du dir auch gleich mal überlegen, was du mir erzählst", schlug Hoseok vor. Ich nickte sogleich und lächelte ihn kurz an, folgte dann aber brav seiner Aufforderung und setzte mich an einen Tisch am Fenster.

Der rothaarige Junge kannte vermutlich mein komplettes Leben in- und auswendig, wusste über jedes meiner Erlebnisse Bescheid und kannte auch mich ziemlich gut. Seit wir klein waren, waren wir die besten Freunde und das änderte sich auch beim älter werden nicht, auch wenn wir nicht in derselben Klasse waren.

"So. Und jetzt erzähl." Mein Kopf schnellte sofort zu meinem besten Freund. Das ging schneller als erwartet und ich holte einmal tief Luft. Hoffentlich würde er mich unterstützen und nicht versuchen, mir diese Idee auszureden.

"Ich habe dir doch von diesem Taehyung erzählt, der in der Schule vor mir zusammengebrochen ist?", fragte ich ihn. Hoseok nickte ohne zu zögern und beobachtete mich weiterhin, seine Hände hatten die Tasse fest umschlossen. Ich biss mir kurz auf die Lippe, entschied mich dann aber dazu, ihm alles zu erzählen, was über Nacht und heute morgen vorgefallen war. Nur so konnte er mir seine ehrliche Meinung sagen.

"Der wehrt sich ja noch stärker gegen dich, als Yoongi es getan hat", gab er dann seinen Kommentar dazu ab. Sobald jedoch der Name 'Yoongi' fiel, biss ich mir fest auf die Lippe und wandte den Blick ab. Das schien Hoseok zu merken, da er direkt meine Hand ergriff und entschuldigend drückte.

"Tut mir leid, Kleiner. Aber das ist eine recht schwierige Situation. Ich weiß, du willst helfen-"

"Ich hab es ihm versprochen!", unterbrach ich ihn. "Ich habe Yoongi versprochen, dass ich der nächste Person aus dieser Situation heraushelfe, egal, wer es sein wird. Ich muss es tun... sonst bringt mein Gewissen mich um." Ein leises Seufzen verließ meine Lippen und ich starrte deprimiert auf den Kaffee in meinen Händen. Das beobachtete Hoseok besorgt, bevor er seine Hand auf meine legte und mich somit dazu brachte, wieder meinen Kopf zu heben.

"Ich werde dir helfen. Und ich weiß auch schon wie. Jungkook ist in meiner Klasse, also weiß ich, was für ein Dickkopf er ist. Aber ich kann dir seine Nummer geben, damit du versuchen kannst, ihn von dir zu überzeugen. Ich bin mir sicher, du wirst das schaffen."