Kapitel 16

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Jimin

Nicht nur meine Wangen glühten, selbst mein Körper war von einer unangenehmen Hitze eingenommen und ich fuhr mir unruhig durch meine dunklen Haare. Ich zitterte noch leicht und mein Herz schlug definitiv zu schnell. Taehyung war mir gerade viel zu nahe gekommen und ich konnte das nicht einfach so wegstecken. Das hatte mit meiner eigenen Vergangenheit zu tun und einen Moment lang verfluchte ich mich dafür, so verdammt naiv zu sein.

Unschlüssig schaute ich zur Tür, wollte mich am liebsten gar nicht von der Wand lösen, an der ich noch immer gelehnt war und schloss nun meine Augen, um tief durchzuatmen.

Taehyung wollte mich also nicht hierhaben. Und wenn ich mich ihm weiter widersetzte, würde er vermutlich wütend werden, weshalb er mich vielleicht sogar schlagen würde. Eigentlich traute ich ihm das nicht zu, aber ich wusste, dass er sich nicht immer kontrollieren können würde.

Darum stieß ich mich nach einem weiteren tiefen Atemzug langsam von der Wand ab und nahm meine Hose, die ich mir schnell anzog. Wegen der Bequemlichkeit hatte ich lediglich in meinem Pullover und Boxershorts geschlafen. Taehyung hatte das sowieso nicht interessiert und für mich war es auch nicht allzu schlimm gewesen, obgleich ich schwul war.

Eher zögerlich ging ich auf die Tür zu und kaute einen Moment auf meiner Unterlippe herum, überwand mich aber dann und öffnete beinahe in Zeitlupe die Tür, nur um dann zaghaft hinauszuspicken. Ich wollte eher ungern Taehyung ein weiteres Mal begegnen, da ich befürchtete, er könnte noch wütender werden. Deshalb schlich ich nun aus dem Raum und sah mich rasch um, während ich auf die Haustür zu ging.

Doch diese erreichte ich nicht, da ich auf einmal ein weiteres Mal gegen die Wand geschubst wurde. Ich verkniff mir ein Quietschen und schloss schnell meine Augen, vermutete, dass es Taehyung war, der noch immer sauer auf mich war, weil ich hier war. Wahrscheinlich wollte er wieder mit meinen Gefühlen spielen und mich bedrohen, damit ich bloß nie wieder hierher zurückkehrte.

Aber das würde ich. Egal, wie sehr Taehyung versuchte mich zu verscheuchen, ich würde wiederkommen. Ich konnte nicht zulassen, dass sein Zustand sich noch mehr verschlimmerte.

"Warum zur Hölle bist du hier?", hörte ich eine eher unbekannte Stimme und öffnete vorsichtig meine Augen. Wenn ich mich nicht irrte, kannte ich sie irgendwoher und nun erkannte ich auch den Besitzer der Stimme. Es war Jungkook, Taehyungs bester Freund, der mich verärgert anfunkelte. Schwer schluckte ich und versuchte mich dann etwas aufzurichten, doch Jungkook drückte mich nur mehr gegen die Wand, weshalb ich es wieder sein ließ.

"I-Ich bin gestern mit Taehyung hierher gekommen, weil es gewittert hat und ich Angst vor Gewitter habe", sagte ich schüchtern und sah ihn etwas verängstigt aus großen Augen an. In seinen Augen funkelte Wut und ich hatte wirklich Angst, dass er mich bei einem falschen Wort umbringen würde.

"Und warum bist du dann immer noch hier? Es gewittert seit Stunden nicht mehr und Taehyung will dich nicht hierhaben", knurrte er mich an und sogleich senkte ich meinen Blick. Ich wusste doch längst, dass er mich nicht dahaben wollte, Jungkook musste mir das nicht auch noch auf die Nase binden.

"Ich wollte nur helfen...", murmelte ich leise und eingeschüchtert. Zu meinem Leidwesen verstand der Größere es aber und schnaubte einmal, ließ nun endlich von mir ab, warf mir dabei aber einen verächtlichen Blick zu.

"Deine Hilfe braucht hier keiner. Außerdem bist du doch sowieso nicht dazu in der Lage, zu helfen. Also verschwinde endlich."

Don't Leave Me ★ VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt