Kapitel 61

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Taehyung

Unruhig biss ich mir auf die Lippe und betrachtete den Joint, der nun in meiner Hand lag. Alles in meinem Körper schrie danach, ihn zu nehmen, aber mein Kopf sagte mir was völlig anderes. Ich wollte das schaffen. Ich wollte das durchstehen, keinen zu nehmen.

Was würde es mir denn bringen, wenn ich mein Versprechen an Mingyu brach?

Wieder schüttelte ich den Kopf und wollte den Joint gerade Jimin zurückgeben, als dieser mich auf einmal unfassbar böse ansah. Oder eher, er versuchte es und es war verdammt witzig mitanzusehen.

Als nächstes kramte er ein Feuerzeug heraus und drückte mir das ebenfalls in die Hand. Dieser Junge wollte also wirklich, dass ich erneut etwas zu mir nahm, worauf ich gar keine Lust hatte.

Seufzend zündete ich den Joint also an, aber stand dann auf und ging an das Fenster. Dieses öffnete ich und stellte mich davor, nahm dann direkt einen Zug und sofort spürte ich, wie das Verlangen weniger wurde.

Jimin hatte sich neben mich gestellt und musterte mich aus seinen hübschen, dunklen Augen. Schon von Anfang an hatte ich gewusst, dass Jimin eine wirklich wunderschöne Person war. Sowohl von innen, als auch von außen.

Das bestätigte mir aber nur, dass ich so jemanden wie ihn nicht verdient hatte und dass ich meine Gefühle für ihn schnell wieder vergessen sollte. Er war viel zu gut für mich und hatte definitiv etwas besseres verdient, als so ein emotionales Wrack wie ich.

Leise seufzend rauchte ich meinen Joint zu Ende, warf ihn in den Aschenbecher und schloss das Fenster. Selbst die frische Luft hatte mir gerade gut getan, obwohl ich mit Jimin relativ oft draußen war.

Jedenfalls öfters als sonst.

,,Besser?", fragte Jimin mich leise, musterte mich weiterhin aus seinen großen, runden Augen und seufzend nickte ich. Obwohl mich der Joint eigentlich wieder glücklich machen sollte, spürte ich davon rein gar nichts.

,,Ich will nicht mehr abhängig sein", murmelte ich leise und warf mich wieder auf das Sofa. Jimin folgte mir und zog mich langsam in seine Arme. Sofort kuschelte ich mich an seine warme Brust und hörte seinem etwas zu schnell schlagenden Herz zu.

,,Ich weiß", sagte er leise und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Aber so einfach ist das nicht, Tae. Du brauchst Geduld und darfst nicht gegen dein Verlangen ankämpfen. Sonst wird es nur schlimmer."

Das wusste ich. Schon einmal hatte ich so einen Entzug versucht und das war nicht gut ausgegangen. Aber ich dachte, dass ich es schaffen würde. Den Willen dazu hatte ich ja.

Ich kuschelte mich mehr an Jimin und dieser strich nun zärtlich durch meine Haare. Ich liebte es, wenn er das machte. Und scheinbar liebte er meine Haare auch, da seine Finger immer wieder durch sie hindurch glitten und manchmal wickelte er auch eine Strähne um seine kleinen, niedlichen Finger.

Das spürte ich daran, dass es dann immer an meinem Kopf leicht zog, aber nie sagte ich dazu etwas. Denn ich mochte es, wenn er mich so berührte. Es wirkte beruhigend.

Jimin war beruhigend für mich.

Don't Leave Me ★ VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt