Es hatte zwanzig Minuten gedauert bis ich von der Innenstadt nach Hause gelaufen bin.
Durchkältete und nass ging ich erst mal ins Schlafzimmer wo ich mir trockene warme Sachen anzog.
Ich hörte einige leise Schritte aus dem Wohnzimmer kommen. Nur kurz danach stand Rebecca an der Tür.
"Ich hatte mir solche Sorgen gemacht." sagte sie und zog mich in eine Umarmung.
Ich erwiderte allerdings nichts. Stattdessen blieb ich einfach so stehen.
Ihre Augen waren rot und unter ihrer Wimpern hatte sich die Mascara abgesetzt.
"Wieso hast du dir Sorgen gemacht?" fragte ich.
Sie ließ mich los und wischte ein mal mit ihrem Pullover die restlichen Tränen weg.
"Ich weiß nicht. Ich hatte Angst du würdest auf irgendwelchen dumme Gedanken kommen."
Auch wenn sie gerade mit mir redete ging ich auf den Balkon und zündete mir eine Zigarette an. Ich hörte ihr immer noch zu.
"Wolltest du nicht aufhören?" fragte sie. Damit meinte sie das Rauchen. Ich hatte es eigentlich vor.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Calum, was hab ich falsch gemacht, dass du aus dem Auto steigst, alleine nach Hause läufst, mich nicht umarmst und mich dann ignorierst? Ich verstehe es nicht."
Ich hatte sie nicht ignoriert, also glaube ich zumindest. Ich wollte einfach nur nicht reden und vor allem nicht darüber was passiert war.
"Du hast keinen Grund auf mich wütend zu sein, anderes als ich. Das war einfach nur scheiße und selbstsüchtig."
Auch wenn ich müde war und wirklich keine Lust hatte zu diskutieren, wehrte ich mich.
"Du denkst ich habe das für mich selbst getan?" fragte ich, blieb dabei sehr leise.
"Gut zu wissen das du so über mich denkst. Das ich selbstsüchtig sei. Willst du wissen was meine Gedanken hinter dem ganzen waren?"
Ich wartete gar nicht auf eine Antwort oder Reaktion.
"Ich wollte einfach wie jeder normaler Mensch leben, Deobra vergessen und mit dir einen Neustart beginnen. Ich hatte sicherlich nicht vor uns umzubringen, uns zu verletzten oder gar irgendwelche Gesetzte brechen. Und vor allem wollte ich dir davon nichts erzählen, damit du dir keine Sorgen machst."
Genau so wie ich vorher keinen Kommentar abgegeben hatte, schwieg auch sie kurz.
Bevor sie wieder etwas sagte, ging sie einige Male auf und ab im Zimmer.
"Schon mal daran gedacht eine Therapie zu machen? Einen Psychologen zu sehen? Oder..."
"Ja, hab ich und nein ich werde es nicht weiter versuchen."
Sie brauchte gar nicht mehr weiter darüber reden, denn ich blieb bei diesem Thema bei meiner Meinung.
Es hatte sich damit für mich geregelt."Ich geh dann mal lieber." Es regnete immer noch, wir beide waren müde und gestresst. Ich wollte das sie mich alleine lässt, aber nicht das sie geht. Ich wollte sie irgendwie beschützen, auch wenn ich sie vielleicht hätte vor meinen Launen schützen sollen.
"Du kannst auch hier schlafen." schlug ich vor, zog ein letztes Mal an meiner Zigarette und machte sie dann aus.
"Ich werde auf dem Sofa schlafen." sagte sie nach langem überlegen. Diese Worte trafen mich hart, doch es war vermutlich besser so.
Mit kalten Blicken lief sie ins Wohnzimmer.
Konnte ich es ihr übel nehmen? Vermutlich nicht.

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Disconnected // c.h.
Fanfiction"We get so disconnected" Calum versucht über Deobra hinwegzukommen. Calum kommt über Deobra hinweg. Calum weiß nicht ob er das gut, oder schlecht finden soll. Deobra bekommt durch Calums Briefe alles mit. Short Chapters Trigger Warning