Kapitel 3

298 4 6
                                    

Am nächsten Morgen
~Gwen's Sicht~

Heute brauchte mich Dad nicht wecken, weil ich komischerweise schon wach war. Ich muss die ganze Zeit an gestern Abend denken. Gideon hat mich auf die Wange geküsst und ist dann einfach gegangen, ohne noch etwas zu sagen. Ich war dann noch schnell im Wohnzimmer, wünschte meinen Eltern eine gute Nacht, ging in mein Zimmer und legte mich schlafen. Heute würde ich mit Gideon reden. Ich ging in die Küche und machte mir mein Frühstück. Als meine Eltern rein kamen sahen sie mich mit großen Augen an. Dad sagte: "Guten Morgen Gwen, was machst du denn schon hier?" "Konnte nicht mehr schlafen.", sagte ich und lächelte sie an. Da ich noch nicht geduscht und noch massenweise Zeit hatte, ging ich ins Bad und machte mich in Ruhe fertig. Dann verabschiedete ich mich von Mum und Dad und ging zum Bus.

An der Schule angekommen stieg ich aus dem Bus aus, ging auf den Schulhof und als ich sah wer da stand, spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Es ist Gideon und er kam jetzt direkt auf mich zu und begrüßte mich mit einem lässigen "Hi." Ich gab ein weniger lässiges "Hi" zurück, aber er schien es nicht zu bemerken und sagte: "Komm Gwenny, die Stunde fängt gleich an." Meine Wangen bekamen noch mehr Farbe, weil er mich Gwenny genannt hat.

Als dann endlich große Pause war sagte ich nach einer Weile zu Leslie: "Du, ich muss mal schnell was mit Gideon klären. Ich komme gleich wieder." "Okay.", sagte sie. Ich suchte Gideon und fand ihn bei den anderen Jungs aus unserer Klasse, also ging ich auf sie zu und fragte: "Gideon kann ich dich mal sprechen?" "Natürlich.", sagte er und kam mit mir mit. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fragte ihn: "Warum hast du mich gestern Abend auf die Wange geküsst?" Nicht, dass ich es nicht schön fand, aber ich wollte es einfach mal wissen, dachte ich mir und er antwortete: "Weil ich dich gern habe, aber wenn du nicht so empfindest wie ich ist das okay." "Nein es ist nicht okay.", sagte ich und er schaute mich entrüstet an und wollte schon wieder gehen, aber als ich weiter sprach "Ich mag dich nämlich auch und zwar sehr sogar!", blieb er promt stehen und lächelte mich an. "Wirklich?", fragte er und ich nickte. Er kam auf mich zu und ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Als wir uns so nah waren, dass ich seinen Atem spüren konnte räusperte sich jemand neben uns und wir fuhren erschrocken auseinander. Es war Leslie. Sie grinste uns breit an und sagte: "Die Pause ist gleich vorbei, ihr Turteltauben!" Ich wurde so rot wie eine Tomate und dann klingelte es auch schon. Gideon sagte noch schnell, dass heute nach der Schule wieder Training ist und dann zog mich meine beste Freundin ins Klassenzimmer und ich setzte mich auf meinen Platz.

Als die Schule nach sieben quälenden Stunden endlich vorbei war gingen wir zum Bus. Als der Bus an meiner Haltestelle anhielt stiegen Leslie, Charlotte, Gideon und ich aus, verabschiedeten uns voneinander und Les warf mir noch einen warnenden Blick zu.

Als die Haustür ins Schloss fiel gingen wir ins Wohnzimmer, um Mum Bescheid zu geben. Als sie Gideon sah begrüßte sie ihn mit einem "Hallo Gideon." und er begrüßte sie auch freundlich. "Hallo Mrs. Shep ... äh Lucy." und ich musste mir ein Lachen verkneifen.

Als wir dann bei seinem Onkel waren ging alles so schnell. Das Training war viel zu schnell zu Ende, dachte ich und dann machten wir noch die zwei Pipifax-Hausaufgaben und fuhren wieder zu mir. Wir aßen Abendbrot und Gideon unterhielt sich noch mit Dad, der von der Arbeit zurückgekommen ist, über meine Fortschritte und dann verabschiedete er sich von uns und ich brachte ihn noch an die Tür. Er sagte: "Tschüss Gwenny, bis morgen." und gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Ich reagierte blitzschnell und schlang meine Arme um seinen Hals, weil ich nicht wollte, dass er aufhört mich zu küssen. Letzten Endes löste er sich widerwillig von mir und sagte: "Ich muss jetzt wirklich los Gwen. Wir können ja noch telefonieren." Ich nickte, ließ ihn gehen und ging wieder rein. Als Dad fragte was ich noch solange gemacht habe sagte ich, dass wir noch über morgen geredet haben. Dann ging ich in mein Zimmer um noch ein wenig zu lernen. Plötzlich klingelte mein Handy und als ich sah wer mich anrief huschte ein Lächeln über mein Gesicht, nahm ab und sagte: "Gwendoly Shepherd." und dann hörte ich die schönste Stimme der Welt. "Hi meine kleine Gwenny, hast du deinen Atem wieder unter Kontrolle?" Haha witzig, dachte ich mir. "Ja und du?", konterte ich. "Mir blieb der Atem noch nie weg, mein Schatz!" "Ja klar, von wegen!", lachte ich und wir telefonierten noch stundenlang, bis Mum rein kam und sagte: "Gwen ab ins Bett. Es ist schon halb 11 und du musst morgen wieder in die Schule!"

Der Neue mit den smaragdgrünen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt