Mondlicht ~ Wolfstar

34 ~ Jahr 7

Keiner der beiden Jungs hielt es allerdings aus, auf das erste Date zu warten. Nachdem Remus ihn überrascht angestarrt und schließlich zugestimmt hatte, mit ihm auszugehen, wusste keiner so recht, was er sagen sollte. Dennoch blieben sie zusammen im Bett liegen, ohne sich jedoch zu rühren.

Am nächsten Morgen wurde es noch komischer. Natürlich bemerkten die anderen beiden Rumtreiber, dass Remus und Sirius in einem Bett geschlafen hatten, aber sie sprachen es nicht an. Jeder spürte die seltsame Stimmung zwischen ihnen. Auch beim Frühstück wurde es nicht besser. Lily saß mit hochgezogener Augenbraue gegenüber von den beiden Jungs und beobachtete, wie sie sich immer wieder mal Blicke zu warfen, die allerdings keiner so richtig deuten konnte. Nicht mal die zwei selbst. Es war einfach eine ungewohnte, neue Situation für sie. Jahrelang waren sie Freunde. Beste Freunde. Und gerade hatten sie erfahren, dass dieser eine beste Freund, für den sie schon seit einer ganzen Weile Gefühle hegten, diese auch erwiderte. Das war nichts, was einem im Alltag passierte. Dementsprechend waren sie auch unwissend, wie sie miteinander umgehen sollten.

Diese komische Stimmung hielt lange an. Wenn sich die beiden mal aus Versehen berührten, zuckten sie kaum merklich zusammen und taten so, als wäre nichts passiert. Sie sprachen auch nicht wirklich miteinander, nicht mal im Unterricht, wenn sie zusammen arbeiten mussten.

Eine Woche später, die Gruppe war gerade auf dem Weg zum Mittagessen, blieb Remus stehen.

"Sirius?", fragte er. "Können wir kurz reden?"

Die anderen drehten sich kurz um, liefen dann aber weiter zur Großen Halle, während Sirius vor Remus stehen blieb. Erwartungsvoll blickte er den Werwolf an, der sich wiederum der ganzen Schüler bewusst wurde, die auch auf dem Weg zum Mittagessen waren.

Kurzerhand deutete er fragend mit dem Kopf auf ein leer stehendes Klassenzimmer. Nickend lief Sirius darauf zu. "Was gibt's?", fragte er, als er die Tür hinter den beiden geschlossen hatte und sich zu Remus umdrehte. Dieser stand um einiges näher als er erwartet hatte und er konnte nicht anders, als seinen Blick zu Remus' Lippen schweifen zu lassen. Er fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde, ihn zu küssen, ihn richtig zu küssen.

Im nächsten Moment musste er sich das nicht mehr fragen, denn Remus hatte sich vorgebeugt und ihre Lippen verbunden. Dieses Mal fing sich Sirius schneller und begann vorsichtig, seine Lippen zu bewegen. Er war sich nicht sicher, wie er sich verhalten sollte. Es fühlte sich an wie sein erster Kuss überhaupt. Auch Remus war etwas unsicher. Aber als er spürte, wie der Black den Kuss erwiderte, verstärkte er den Druck seiner Lippen. Seine Hand wanderte an Sirius Hüfte, um seinen Unterleib näher an ihn heran zu ziehen. Zeitgleich drückte er seinen Körper an Sirius', bis er spürte, wie dieser mit dem Rücken an der Tür lehnte.

Verlangend strich Remus mit seiner Zunge über Sirius' Oberlippe und war nicht überrascht, als dieser augenblicklich den Mund öffnete und ihre Zungen aufeinander trafen. Bei dem unbeschreiblichen Gefühl, das Remus durchströmte, konnte er ein leises Stöhnen nicht zurück halten. Als Antwort zog ihn der Junge nur noch näher heran, obwohl auch so kein Blatt mehr zwischen sie gepasst hatte. Während sich die beiden voller Leidenschaft küssten, vergrub Sirius seine Hände in Remus' Haaren. Das hatte er schon immer mal machen wollen. Sanft zog er an ihnen, was den Werwolf dazu veranlasste, seinen Unterleib noch fester gegen Sirius' zu pressen. Diesmal war Sirius derjenige, der stöhnte und seinen Kopf zur Seite drehen musste, um nach Luft zu schnappen. Gleich darauf spürte er Remus' Lippen an seinem Hals und stöhnte erneut auf. Es war unfassbar, was dieser eine Junge in ihm auslösen konnte. Remus' Mund wanderte höher bis zu seinem Ohr, wo er leise etwas murmelte.

"Tut mir leid."

Sanft drückte Sirius ihn etwas von sich. Nicht weit, nur weit genug, um ihm in die wundervollen Augen blicken zu können.