Schön oder doch nicht?

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Nina's Pov.
Nachdem ich mir schnell meinen Helm und mein "Mittagessen" geholt hatte, ging ich gemütlich zum Stall und aß dabei meinen Apfel. Diesen hatte ich aufgegessen, als ich beim Stall ankam. Also warf ich den kleinen Rest den niemand gerne mochte auf den Komposthaufen. Dann ging ich in den Stall. Kaum war ich drin, guckten viele Pferde neugierig heraus. So auch Clinton. Zu diesem ging ich dann auch und streichelte ihn erstmal.
„Wir machen heute endlich mal wieder einen Tag nur zu zweit, Kumpel. Das klingt doch toll, oder?“
Ich nahm ein Halfter und öffnete seine Box. Schnell befestigte ich das Halfter und führte Clinton in die Gasse, um ihn zu Putzen. Schnell holte ich sein Putzzeug und auch direkt Sattel und Zügel. Kaum hatte ich den Sattel und die Zügel abgelegt, fing ich an, ihn zu putzen. Doch nach kurzer Zeit fing er an zu trippeln.
„Clinton, könntest du bitte aufhören?“
Doch er dachte erst gar nicht dran. Stattdessen machte er nur weiter bis ich es aufgab und ihn sattelte. Tatsächlich musste ich ihn davon abhalten, direkt los zu galoppieren. Ich machte erstmal den Strick ab, mit dem ich ihn in der Gasse befestigt hatte und führte ihn dann nach draußen. Ich setzte mich in den Sattel und lies Clinton erstmal gemütlich loslaufen, damit er auch warm wurde. Unser Kurs? Der Strand. Danach durch den Wald. Und zum Schluss. Zum Schluss dann den Sonnenuntergang an den Klippen genießen. Ach. Das wird ein schöner Tag. Im Schritttempo kamen wir voran und ich genoss die Landschaft. Das Gras hatte einen schönen Hulkton und die Sonne war auch nicht zu warm. Doch nach paar Minuten spornte ich Clinton zum Trab an. Ich liebe reiten. Man fühlt sich einfach unabhängig und frei. Die letzten 300 Meter zum Strand ließ ich Clinton im Galopp laufen und sah lächelnd zu, wie wir Sand aufwirbelten. Doch zügelte ich ihn etwas, um das Meer beobachten zu können. Es war ruhig. Nur paar kleine Wellen waren in dem hellblauen Wasser, nicht kristallklar, aber dennoch  wunderschön. Wir ritten in Ruhe den Strand entlang. Doch als dann der Weg zum Wald in Sicht kam, ließ ich Clinton wieder im Galopp galoppieren und wir preschten in den Wald hinein. Der Waldweg war sehr schön und für sehr lange Ausritte gut geeignet. Wenn ich mit Clinton Ausritte machte, ritt ich immer hier entlang. Es war einfach so schön. Und meist lagen Baumstämme im weg. Perfektes Springtraining. Da der Weg nur von uns Reitern benutzt wurde, wurden die Baumstämme nicht weggeräumt. Man hörte die Vögel zwitschern und ab und zu Mal ein Rascheln im Gebüsch von einem Tier. Wie ich Wälder liebe. Alles ist ruhig und...Meine Gedanken wurden durch ein schrilles Aufjaulen unterbrochen. Clinton bäumte sich auf. Da ich darauf nicht vorbereitet war, konnte ich mich nicht richtig festhalten und fiel runter. Verdammt bin ich froh das ich einen Helm getragen hatte. Dieser fiel kurz nach meinem Aufprall von meinem Kopf. Doch bevor ich mich darum kümmerte, guckte ich nach Clinton. Nichts zu sehen. Verdammt! Ich bewegte erst vorsichtig meine Hände. Alles gut. Dann guckte ich nach äußeren Verletzungen. Kein Blut zu sehen. Auch meinen Kopf tastete ich zur Sicherheit ab. Nichts. Alles gut. Ich stützte mich mit meinen Händen ab und stand auf. Doch als mein linker Fuß den Boden berührte, spürte ich einen stechenden Schmerz und landete direkt wieder auf dem Boden. Verflucht! Ich tastete vorsichtig meinen Fuß ab.
„Scheiße tut das weh! Der ist entweder stark geschwollen oder verstaucht. Auftreten kann ich damit jedenfalls nicht.“, sagte ich zu mir selbst.
Ich zog mich mit den Armen an den Rand vom Weg und suchte einen Stock. Hier muss doch einer sein. Da! Ich nahm den Stock und stütze mich, während ich aufstand. Kaum stand ich, bückte ich mich nochmal um meinen Helm aufzuheben. Dieser war zur Hälfte kaputt. Jetzt war ich echt froh, dass ich ihn auf hatte. Das hätte mein Kopf sein können. Und wieder hörte ich ein Heulen, dass die Stille durchriss. Was heult da denn so? Mit dem Stock als Krücke ging ich in die Richtung des Heulens. Jeder normale Mensch wäre mit seinem verletzten Fuß in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Doch seit wann war ich normal? Ich musste den Weg verlassen (Kinder bloß nicht machen!), um dem Heulen weiter folgen zu können. Es klang schmerzerfüllt. Und als ich auf einer Lichtung ankam, sah ich auch warum. Eine Bärenfalle. Und mit einem Hinterbein darin stand ein Hund. Aber ein etwas verwilderter Hund. Ich würde ja auf Labrador tippen. Doch durch den Schlamm auf dem Fell konnte ich das nicht genau sagen. Der Hund guckte mich mit seinen braunen Augen an und fing an zu knurren. Ich wagte mich jedoch noch etwas weiter ran.
„Alles gut. Ich will dir nichts Böses. Ich will dir helfen.“, sagte ich sanft zu ihm.
Doch der Hund verstand nicht. Die Schmerzen müssen wirklich schlimm sein. Solche Fallen sind aber auch verboten! Jedenfalls in unserem Wald hier.
„Guck mal. Ich bin auch verletzt. Genau wie du.“, meinte ich wieder und deutete erst auf mein Bein und dann auf Seins. Er folgte meinen Bewegungen und schien dann erst mein Bein zu mustern und dann Seins. Er hörte auf zu knurren. Ich wagte mich noch näher ran. Er knurrte nicht mehr. Er stand still da.
„Brav.“
Vorsichtig ging ich zur Falle und setzte mich so schmerzfrei wie nur möglich mit ausgestreckten Beinen neben die Falle. Und somit ganz nah an den Hund, welcher wohl schon länger hier im Wald lebte. Ich nahm vorsichtig meiner Hände an das Metall und öffnete es mit Mühen und mit meiner ganzen Kraft ein bisschen. Doch das Bisschen reichte und der Hund zog sein Bein heraus. Ich nahm meine Hände weg und die Falle schnappte wieder zu. Und der Hund. Dieser rannte weg. Super. Allein im Wald. Und langsam wurde es auch kalt.

Once upon a time there was a mistake...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt