Ein Kind in Stuttgart

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Da bin ich wieder, sehr verehrter Leser. Bevor ich mit der Geschichte anfange, musst du wissen, dass ich 1,55m klein bin und aussehe wie 13. Das macht mein Leben nicht einfach; sei du, verehrter Leser, Mal so klein, dass dir der Sonnenschutz im Auto nichts bringt, weil  du dafür zu mikrig bist... 

Kommen wir zur Sache: Meine Wenigkeit war heute in Stuttgart (und ist deswegen schon vor sechs Uhr aufgestanden um noch Frühstücken zu können, bevor der Zug abgefahren ist). Ich habe mir dann die zwei Stunden im Zug Musik von Shawn Mendes, Ed Sheeran und Ruel (nehme dir diese Schleichwerbung zu Herzen, sehr verehrter Leser) reingezogen und ein bisschen entspannt.

In Stuttgart war es arschkalt und was noch dazukommt ist, dass ich vor der Öffnung der Geschäfte da war und eine halbe Stunde in der Kälte warten musste (füge hier einen beliebigen traurigen Smiley ein). Okay, genug Selbstmitleid.

Was mir aber da schon aufgefallen ist: Es waren unglaublich viele Bettelmenschen da. Ich meine damit nicht die Obdachlosen, sondern Leute von den Maltesern, von den SOS-Kinderdörfern und (die dürfen natürlich nicht fehlen) die Zeugen Jehovas.

Als ich dann beim Stand von den SOS-Kinderdörfern vorbeigegangen bin, hat sich eine von denen so komisch zu mir runtergebeugt. Da dachte ich mir dann schon: Ach du Scheiße, was kommt jetzt. "Wie alt bist du denn?", hat mich die Frau dann gefragt und zwar mit der Stimme, mit der man mit Kindern redet (ich denke, es ist verständlich, was ich sagen will). Was glaubst du, sehr verehrter Leser, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe?

Ich lasse die Frage jetzt einfach Mal so stehen. "Ich bin sechzehn", habe ich ihr dann geantwortet. Ich glaube, dass das für sie genauso komisch war, wie für mich. Sie hatte jedenfalls diesen Upsalla-Gesichtsausdruck. So viel dazu.

Nach dem Vorfall bin ich dann einfach weitergegangen, so, als wäre nichts passiert. Aber innerlich habe ich fast geheult. Ich sehe zwar aus wie 13, aber definitiv nicht wie zehn oder jünger. Und irgendwie hat das meine Seele verletzt.

Okay, ich will kein Mitleid also lassen wir das. Der Tag hatte nämlich auch was Gutes: Es hat geschneit! Gut, nur vielleicht zehn Minuten und es ist nichts liegen geblieben, aber es hat geschneit. Da hatte ich so richtig Weihnachtsstimmung (man füge hinzu, dass es für mich gedanklich maximal Ende Oktober ist (und das zwei Wochen vor Weihnachten)).

HolladieWaldfee, während der Weihnachtszeit in der Nähe von oder auf Weihnachtsmärkten unterwegs zu sein ist echt nicht schön. Jeder kennt doch den Moment, wenn man seinem Gegenüber einfach nur so eine aufs Maul geben will, weil einen die ganze Sache so ankotzt (ich habe gerade random und ohne Überleitung mit einem neuen Thema angefangen, ich sollte mich schämen).

Also wie du vielleicht weißt, gibt es in Stuttgart einen Weihnachtsmarkt (das sollte den Absatz oben erklären).

Ich könnte jetzt wieder mit einem neuen Thema anfangen, weil ich keinen Plan habe, wie ich das Kapitel beenden soll. Mann, hab ich ein Luxusproblem...

Aber das interessiert dich ja sowieso nicht.

Memoiren, die keinen interessierenWhere stories live. Discover now