Da bin ich wieder, auch wenn mich niemand vermisst hat oder sich für das ganze interessiert.
Meine Wenigkeit hofft, dass du, sehr verehrter Leser, ein tolles Weihnachtsfest hattest und dir ordentlich den Bauch vollgeschlagen hast (es ist schließlich nur einmal im Jahr Weihnachten).
Wie du oben sehen kannst, gab es bei mir das überall bekannte Raclette. Wobei überall bekannt scheinbar nicht passt, nach dem, was ich gestern erlebt habe, aber sieh selbst.
Mein dreizehnjähriger Bruder sieht den Raclettegrill auf dem Tisch stehen und fragt mit vollem Ernst, was denn dieses Raclette sei. Er hat noch nie etwas davon gehört!
Was zum Henker?!
Manchmal (naja eigentlich fast immer) frage ich mich, ob bei seiner Erziehung etwas falschgelaufen ist...
Als wäre das nicht genug, richtet er sein Pfännchen und missachtet dabei die einzige und zugleich wichtigste Regel bezüglich Raclette.
Er vergisst dabei nämlich den Käse. Ich wiederhole: DEN KÄSE! Besser bekannt als die wichtigste Zutat beim Raclette.
Erst nach mehrmaliger Aufforderung meinerseits (ich wäre fast wahnsinnig geworden) hat er sich der Regel gebeugt und nach Tradition eine Käsescheibe auf seine danach folgenden Pfännchen gelegt (ich frage mich gerade, ob die vorherigen Pfännchen jetzt gekränkt sind, weil ihnen der Käse verwehrt wurde (da sieht man, dass ich definitiv zu viel Langeweile habe)).
Halleluja, ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Springen wir einfach zur Bescherung, bevor ich meine Nerven verliere.
Da wir dieses Jahr keinen Baum gekauft haben, hat meine Mum einen aus Draht gebastelt und eine Lichterkette drumgewickelt. Mit dem Baumschmuck sah das ganze sogar richtig weihnachtlich aus.
Da der "Baum" an der Wand hing und darunter eine Sitzbank stand, haben wir die Geschenke auf ebenjene Bank gelegt, damit sie der Tradition gemäß unter dem Baum liegen.
Was ich zu Weihnachten bekommen habe, ist nicht weiter interessant und wie viele Wünsche und damit Geschenke mein Bruder hatte ebenfalls.
Ich habe (mit meiner minimal ausgeprägten Kreativität) ein Herz aus dem Internet ausgesucht und mindestens eine halbe Stunde damit verbracht, ein "Danke Mama" reinzuschreiben, weil das Programm von meinem Laptop am Anfang erstmal dreimal abgestürzt ist und dann immer noch nicht das machen wollte, was es sollte. Lange Rede, kurzer Sinn: Als ich kurz vor dem Aufgeben war, hat es geklappt und ich habe besagte Sache ausgedruckt und auf die zuvor gekaufte Merci-Schachtel geklebt.
Dann habe ich jeden einzelnen Riegel aus der Packung genommen und einen weißen, zurechtgeschnittenen Zettel drumgeklebt (was auch beinahe in einem Aggressionsanfall geendet hätte, weil der scheiß Tesafilm nie gerade abreißen wollte), auf den ich geschrieben habe, für was ich meiner Mum danke.
Sie hat sich riesig darüber gefreut.
Weiter im Text. Mein Dad liebt Musik von P!nk und Sarah Connor. Für letztere (die Platz Nummer eins bei der Chartshow für das erfolgreichste Album des Jahres gewonnen hat) wacht er sogar von seinem Nickerchen aus der Couch auf (normalerweise ist er kaum wachzukriegen, egal wie sehr man es auch versucht) und das muss was heißen.
Meine Wenigkeit hat ihm also das aktuelle Album von Sarah Connor gekauft.
Meine Mum hatte, wie hätte es auch anders sein sollen, die exakt selbe Idee. Wirklich, ich mein's Ernst. Immerhin hat sie die Live-CD und ich die Studioversion genommen. Alles andere wäre minimal dumm gewesen.
Mein Dad hat sich trotzdem gefreut (die Live-CD läuft gerade übrigens auf voller Lautstärke im Wohnzimmer, falls es dich interessiert).
In diesem Sinne verabschiede ich mich wieder und wünsche dir, ob es dich, sehr verehrten Leser, interessiert oder nicht, einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt.
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Memoiren, die keinen interessieren
De TodoWie man dem Titel entnehmen kann, werde ich in diesem Buch veröffentlichen, was (vielleicht kurioses) in meinem Leben passiert. Könnte sein, dass ich dieses Buch zwischendurch als Boxsack missbrauche, um meinem Ärger über gewisse Personen Luft zu ma...