Memoiren, die keinen interessieren

Frechheit

Ich bin sauer. Ziemlich sauer.

Der Grund ist der neue Busfahrplan, von dem ich bis heute dachte, dass er mich nicht betreffe. Falsch gedacht.

Meine Wenigkeit hatte heute bis 16:40 Schule und wollte wie gewohnt mit dem Bus fahren. Ich laufe also zur Bushaltestelle und sehe schon von weitem, dass der Bus noch nicht da steht.

Hört sich für dich, sehr verehrten Leser, nicht allzu schlimm an, ist es aber. Der Bus steht nämlich eigentlich schon eine Viertelstunde vor Abfahrt da und der Busfahrer, der immer derselbe ist und in den letzten Wochen mein Kumpel geworden ist, raucht noch eine Zigarette.

Und die Fahrplanänderungen sollten eigentlich nur für andere Buslinien gelten, weshalb ich minimal verwirrt war.

Ich stehe also alleine in der Dunkelheit und werfe einen Blick auf den Busfahrplan. Da war dann der Schock: Mein Bus wurde gestrichen.

Ich habe ursprünglich gedacht, dass ich dieser Buslinie nicht nachtrauern würde, weil ich besonders jetzt im Dunkeln während des Winter ohne Ampel die Bundesstraße überqueren musste und dann vom Abzweig nach Hause. Im Dunkeln und ohne Straßenlaterne.

Aber jetzt im Nachhinein bin ich gerne gelaufen, weil ich dabei genügend Zeit hatte, mich von dem Schultag zu erholen und runterzukommen. Abgesehen davon hatte meine introvertierte Wenigkeit Zeit für sich alleine, was nebenbei bemerkt wunderbar war, wie du vielleicht nachvollziehen kannst.

Wann denn der nächste Bus fährt, fragst du dich bestimmt.

Eine fucking halbe Stunde später. Ich war heute also statt um viertel sechs erst um dreiviertel sechs zuhause und durfte eine halbe Stunde in der Kälte warten.

Schöne Scheiße.

Die Busfahrer finden die neuen Fahrpläne übrigens auch zum kotzen.

Zitat von Busfahrer 1: "Die neuen Pläne sind für'n Arsch. Zweimal über die Bahnschranke und zweimal kommt die blöde Bahn. Zwanzig Minuten Verspätung hatte ich dann und konnte keine Pause machen."

Busfahrer 2 (unnötige Nebenbemerkung, aber der wohnt in meinem Kaff und ist der Onkel von einem aus meiner Stufe) hat ihm zugestimmt und seinem Ärger auch noch ein bisschen Luft gemacht.

Immerhin bin ich nicht die einzige, die die Situation scheiße findet.

So, das war das Wort zum Dienstag Abend. Ich wünsche dir, sehr verehrter Leser, (auch wenn es dich nicht interessiert) eine schöne Restwoche und dass es dir nicht wie mir ergeht.