"Hello!!" - "Hey!!"

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Ich bin ein total introvertiertes Stück Scheiße, wirklich. Jedes Mal, wenn ich Urlaub in einer großen Stadt mache, drehe ich nach ein paar Stunden durch, weil ich von zu vielen Leuten umgeben bin, in den Abendstunden erreicht das ganze dann seinen Höhepunkt. Mein Kopf ist voll und ich will einfach nur zurück ins Bett und meine Ruhe haben.

Wenn es am ersten Abend auch noch total gewittert und man im Biergarten während dem Essen von einem Regenschauer überrascht wird, kann der Urlaub in München nicht mal schön anfangen.

Ich wollte ganz entspannt meine überteuerte Currywurst genießen und dann hat es aus Kübeln geschüttet, sodass wir unter ein kleines Vordach ziehen mussten um dort zu Ende zu essen. Nicht so geil, vor allem weil es einfach immer mehr geregnet hat.

Wir haben uns dann entschieden, zur nächsten S-Bahn zu rennen, als es ein bisschen nachgelassen hat. Na Pustekuchen, es hat nochmal richtig angefangen und wir waren dann klitschenass bevor wir am Wartehäuschen angekommen sind.

Ach ja, wir haben auch noch den Plan für die U- und S-Bahn im Biergarten vergessen...

Wir latschen also zurück ins Hotel und ich habe fast einen Schlag gekriegt: Eine Horde an jugendlichen Briten hat die komplette Lobby belagert.

Die haben sich dann nachts um 10 über den Innenhof lautstark "Hello!!" und "Hey!!" zugebrüllt. Das war durch das offene Fenster deutlich zu hören.

Und dann hat einfach jeder in meinem Zimmer (also jeder aus meiner Familie außer ich) geschnarcht, und das mit einer Lautstärke, unvorstellbar. Ich konnte überhaupt nicht schlafen und bin sogar extra aufgestanden, um meinem Dad aufs Bein zu schlagen. Du, sehr verehrter Leser, kannst dir bestimmt denken, dass das Null gebracht hat.

Um noch einmal auf die Briten zurückzukommen: Bin ich eigentlich die Einzige, die britischen Akzent absolut schrecklich findet? Jeder sagt doch immer, dass das absolut sexy klingt. Ich bin der Meinung, dass einem mit sehr stark britischen Akzent Sprechenden zuzuhören ungefähr so schlimm ist wie dem Gespräch eines Schwaben zu lauschen: Am Anfang ist es vielleicht ganz witzig, aber dann will man demjenigen eine reinschlagen, weil es total nervt.

Ich will niemanden beleidigen, aber ich spreche was beides betrifft aus Erfahrung.

Jetzt zu etwas sehr Erfreulichem. Ich hole mal weit aus. Wie du in meiner Beschreibung nachlesen kannst, finde ich Shawn Mendes (milde gesprochen) ganz in Ordnung. Auf jeden Fall habe ich schon vor Ewigkeiten die Posts von anderen auf Insta gesehen, auf denen von Merch im H&M berichtet wird.

So, meine Wenigkeit hat oft im H&M in der Nähe (Nähe kann man es nicht nennen, wenn man eine Stunde mit dem Zug hinfährt, aber egal) nachgeschaut und nichts gefunden. Logischerweise war ich eher nicht glücklich darüber.

Wir waren also in einem relativ neuen Einkaufszentrum und mein Bruder wollte unbedingt in den Saturn (zum dritten Mal und wir sind gerade zwei Tage in München). Mein Dad geht also mit ihm und ich stehe mit meiner Mum vor einer sehr großen Reihe an Geschäfte.

Ich wollte nicht mal in den H&M, bin jetzt im Nachhinein aber froh, dass ich aus Langeweile trotzdem rein bin.

Ich hab mich witzigerweise fünf Sekunden bevor ich das begehrte T-Shirt entdeckt habe darüber aufgeregt, dass es gefühlt von allen Künstlern Merch gibt außer von dem hübschen Kanadier. Besonders genervt war ich von dem ziemlich hässlichen T-Shirt (rosafarben und mit Batik-style, bah), auf dem thank you, next stand. Ariana not so Grande wird sowieso meiner Meinung nach viel zu überbewertet. Und warum findet man ausgerechnet von ihr so viel Merch?

Auf jeden Fall fällt mir dann das Shirt in den Blick und mein Gehirn war automatisch schon im Meins-Modus (Erinnert mich an die ganzen Werwolfstorys hier auf Wattpad, die ich bescheuert finde).

Zusammenfassend kann man also sagen, dass mein Urlaub bis jetzt nicht hundertprozentig toll verlaufen ist, meine Laune aber durch den erfreulichen Fund deutlich gebessert wurde (Ich fühle mich, als hätte ich einen Deutschaufsatz geschrieben, woran das nur liegt...)

Lange Rede kurzer Sinn: Es interessiert dich, sehr verehrten Leser, eh nicht, was ich tagtäglich durchleben muss. Deswegen verabschiede ich mich jetzt.

Memoiren, die keinen interessierenWhere stories live. Discover now