Memoiren, die keinen interessieren

Ein Kind in der Grundschule

Mein Leben hat einen weiteren Tiefpunkt erreicht. Eigentlich sollte ich Chemiehausaufgaben machen und für Erdkunde lernen, aber vor dem Ersteren habe ich kapituliert und das Zweite hat noch Zeit.

Ja, vielleicht fallen dir, sehr verehrter Leser, Parallelen zu einem vorherigen Titel auf. Du ahnst es wahrscheinlich auch schon: Ja, ich werde dich erneut mit diesem Thema nerven.

Meine Wenigkeit war von Donnerstag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag bei der 72-Stunden-Aktion. Ich bin ehrlich, es war purer Stress und die kleinen Kinder haben, abgesehen davon, dass sie nie das gemacht haben, was sie sollten, tierisch genervt. Dementsprechend müde bin ich jetzt.

Aber immerhin haben wir es geschafft, die Wände der Leseburg der Grundschule in meinem Nachbarkaff zu bemalen und die Möbel dort aufzubauen. Das Fest, das wir dazu noch organisiert haben, hat eigentlich auch gut funktioniert. Gut, ein Großteil der Kinder, die sich für die Spielstraße eingetragen haben, waren als der große Ansturm war nicht aufzufinden. Und ich bin deshalb die ganze Zeit hin und her gerannt, weil ich gefühlt alle Stationen alleine betreut habe. Den Sonnenbrand gab's auch noch gratis dazu.

Okay, kommen wir zum Wesentlichen. Als ich mich durch das Kuchenbuffet probiert habe, kam eine ältere Frau zu mir und hat mich gefragt, ob ich denn dort zur Schule ginge.

Das war eine fucking GRUNDSCHULE (sorry).

Meine Antwort: "Ne, schon lange nicht mehr. Ich bin in der elften Klasse."

Die hat ungefähr genauso geschaut wie die Studentin in Stuttgart.

Ja, ich bin klein.

Ja, ich habe ein kindliches Gesicht.

ABER DAFÜR KANN ICH NICHTS! UND MAN MUSS MIR DAS NICHT IMMER VOR AUGEN FÜHREN!

Verzeihung, ich entschuldige mich bei meinen geschätzt vier Lesern. Ich will niemanden vergraulen (Das kann ich mir, nebenbei bemerkt, auch nicht leisten).

Das Kapitel war zusammengefasst so unnötig wie dieser Teil am Kulli, mit dem man sich besagten ans T-Shirt hängen kann, was aber niemand macht, weil jeder das Ding vorher abreißt.

So, das war das Wort zum Montag. Interessiert zwar keinen, aber wer sich für dieses Buch entschieden (und dafür sicherlich einen Blick auf den Titel geworfen hat), muss die Suppe auch auslöffeln.