PoV Lou
Ungläubig starrte ich abwechselnd Draco und Aki an. Es war so berechenbar gewesen, dass wieder jemand verletzt werden würde. Doch natürlich mussten sie mal wieder beweisen, wie stark sie waren, indem sie sich gegenseitig bekämpften. Das Nachdenken schien ihnen nicht so leicht zu fallen.
Ich wusste außerdem immer noch nicht, was ich von dieser Aki halten sollte. Sie sah, abgesehen von ihrer Haar- und Augenfarbe, exakt aus wie Clary. Sie konnte auch so kämpfen wie Clary, doch ihre Persönlichkeit war wie sie, nur ohne Geschmack. Langweilig. Ich vermisste die schützende Hülle, die die alte Clary um mich gelegt hatte, obwohl ich auch sehr gut alleine klarkam.
Aki hatte Draco's Gesicht geheilt und schließlich waren wir alle schlafen gegangen. Aber ich tat kein Auge zu. Ich sah die ganze Zeit Clary in meinen Gedanken, wie sie vor dem selben Raum wie ich stand, bevor ich Takuya zum ersten Mal sah. Clary sah verwirrt aus und wurde noch verwirrter, als sich der schneeweiße Raum langsam rot färbte.
Ich stand auf und kroch zu Takuya. Ich musste jetzt mit jemandem sprechen, dem ich vertrauen konnte. »Taku!«, zischte ich. »Naen, lass mich«, nuschelte er im Halbschlaf. Ich rüttelte erst sanft, dann aber immer aggressiver, an seiner Schulter. »Aufwachen!« Endlich öffnete er seine Augen. »Was?«, gab er zurück. Er sah genervt aus und mir tat es fast schon Leid, ihn aufgeweckt zu haben. Aber eben nur fast. Also zog ich ihn an den Armen hoch. »Komm mit!«
Wir liefen zum ungefallenen Baum und ich erzählte Takuya von meinem Traum. »Dann ist sie also wirklich Clary...«, murmelte er. »Wie kann das denn sein?« Ich schaute ihn verständnislos an. Er zuckte nur mit den Schultern. »Diese Welt ist doch eh bescheuert.« Wir standen dort und niemand sagte mehr etwas. Doch nach kurzer Zeit brach Takuya das Schweigen. »Was war denn mit Draco?« Ich antwortete nicht. Ich wusste nicht wie, oder ob ich es ihm überhaupt sagen sollte. Einerseits war es Draco's Angelegenheit, andrerseits bezweifelte ich, dass er das Thema gegenüber Takuya jemals von sich aus ansprechen würde. »Also, na ja, er hat mir da etwas anvertraut...« Ich brach ab und beobachtete stattdessen Nuno, wie sie in den Wald lief. Im letzten Moment entschied ich mich doch noch um. »Weißt du, klär das lieber selber mit ihm«, sagte ich und folgte Nuno in den Wald.
DU LIEST GERADE
Lost In Reality
FantasyClary. Eine etwas aufbrausende, aber doch durchschnittliche Schülerin aus Amerika. Jedenfalls bis zu einem Zwischenfall, der sie in eine Werwölfin verwandelt. Takuya. Ein ebenfalls durchschnittlicher, allerdings eher unauffälliger Schüler aus Jap...