Kapitel 30

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Erschrocken fuhr ich hoch. Panisch sah ich mich um. Etwas erleichtert sah ich zu meinem Gefährten. Er schlief seelenruhig neben mir.

Vorsichtig stand ich auf und stupste ihn in die Seite um ihn zu wecken. Ich nahm die Vision wie auch die erste lieber Ernst, bevor mein Kookie noch von einem fremden Rudel entführt wurde.

‘Su… Suga? Was ist denn los?’, verwirrt und verschlafen sah Jeongguk mich an. Süß... dachte ich mir schmunzelnd.

Doch bevor ich antworten konnte, hörte ich ein Knacken im Gebüsch. Ich konnte Pfotenschritte hören.
Verdammt, ich dachte ich hätte mehr Zeit!

Kookie, steh auf! Wir müssen sofort hier weg!’, schrie ich ihn allein panisch an.

Jetzt noch verwirrter, starrte er mich an. ‘Was??’

‘Mach einfach bitte.’, flehte ich verzweifelt. Mir stieg schon der Geruch der fremden Wölfe in die Nase.

Langsam rappelte er sich auf.

Aber was ist mit dem Essen?’

Keine Zeit!’ Ich spürte wie die Fremden schon im Gebüsch lauerten. Ich hörte wieder einen Ast knacken, als würde einer sich sammeln, um den Angriff zu starten.

LAUF!!’, jaulte ich panisch, ehe die Fremden auch nur die Chance hatten uns anzugreifen.

Ich biss kurz in Jeongguks Flanke, damit er sich bewegte und jagte dann in Richtung Rudel zurück. Zum Glück folgte mir Jeongguk sofort.

Keine Sekunde zu spät, denn hinter uns ertönte ein wütendes Heulen und gleich darauf hörten wir, wie einige Wölfe aus dem Unterholz hervorbrachen und die Verfolgung aufnahmen.

Jetzt erkannte auch Jeongguk in welcher Situation wir uns befanden. Auch er beschleunigte nun und raste neben mir her. Panisch handelte ich aus einem Instinkt heraus.

ALPHAAA!’,  schrie ich dem Rudelführer entgegen, obwohl der noch fast zwei Kilometer entfernt, am Schlafen sein musste.

Wa… was?!’, hörte ich mit einem Mal eine verschlafene, verwirrte Stimme.

Alpha, wir brauchen Hilfe…’, heulte ich verzweifelt.

Wa.. warte. Yoongi?’, er klang mehr als nur überrascht.

Jeongguk und ich wurden grad überfallen und rennen grad aufs Haus zu. Wir brauchen Hilfe…’, heulte ich panisch.

Wie bitte?! Wo… wo seid ihr denn?’, fragte er alamiert nach. Ich sah mich um.

Ich hatte Glück und wir rannten grad an dem kleinen See hier im Wald entlang.

Am kleinen See…’, brachte ich gerade so hervor.

So weit?!’, er klang entsetzt.

Ich wimmerte ängstlich. Ich hatte noch nie die beste Kondition gehabt.

Verdammt. Ich beeil mich und wir kommen euch entgegen!’ Damit schloss er die Verbindung und ich konnte mich wieder voll aufs Rennen konzentrieren.

Ich achtete auf jede Wurzel, um ja nicht zu stolpern, sah lediglich nach vorne und versuchte durchzuhalten.

Doch schon bald war mein Gefährte schon ein wenig vor mir und ich hörte die fremden Wölfe immer näher kommen.

Tränen der Verzweiflung und der Angst schlichen sich in meine Augen. Meine Muskeln brannten wie Feuer und ich konnte eigentlich schon längst nicht mehr. Lediglich die Panik vor den fremden Jägern trieb mich weiter.

Aber meine Bewegungen wurden immer ungleichmäßiger. Ich sah auch dass Jeongguks Schritte nicht mehr so kräftig waren wie am Anfang,  während die Pfoten unserer Verfolger, nach wie vor stark über den Boden trommelten. Meine Sicht verschwamm.

Sie durften meinen Gefährten nicht in ihre Fänge bekommen!

Vielleicht konnte ich sie ablenken, damit Jeongguk noch ein bisschen mehr Vorsprung bekommt? Zumindest so viel, dass er das Rudel noch erreicht.

Doch den Gedanken konnte ich nicht ganz zu Ende denken, da mit einem Mal auch Wölfe vor mir auftauchten.

Verwirrt und verängstigt wollte ich abdrehen, allerdings rutschte ich aus und rutschte an den Wölfen vor mir vorbei und knallte gegen den nächsten Baum.

Sofort hörte ich wütendes Gejaule und Kampfgeräusche. Ich geriet nun gänzlich in Panik. Es war zu laut. Ich wollte nichts mehr hören.

Unbewusst verwandelte ich mich, machte mich ganz klein und hielt mir die Ohren zu sein. Dennoch hörte ich zu viel.

Mir liefen die Tränen in Strömen über das Gesicht und ich wimmerte. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche Angst. Ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts sehnlicher als einfach von dieser Welt zu verschwinden.

Ich wusste nicht wie lange ich da kauerte, als mir auf einmal jemand seine Hand auf den Rücken legte. Mit einem Aufschrei fuhr ich hoch und presste mich ängstlich an den Baumstamm hinter mir.

“Yoongi… Ich bin es doch nur, dein Alpha.”,  hörte ich eine tiefe Stimme.

Ich heulte einfach weiter und konnte mich nicht rühren.

“Hey, alles ist gut. Die Fremden sind weg…”

“K… kookie…”, stammelte ich. Ich wollte einfach zu meinem Gefährten. Ich griff an meine Brust und wimmerte. Ich fühlte nur Angst und nahm nichts mehr um mich herum wahr.

“Oh mein Gott, Suga…”, ich hörte durch meinen Schleier eine mir sehr bekannte Stimme.

Kaum eine Sekunde später, spürte ich Hände an meinen Schultern, die mich sofort an eine starke Brust pressten. Ich schluchzte auf als der Geruch meines Mates mir in die Nase stieg und ich krallte mich in sein T-Shirt nur um mich noch näher an ihn heran zu pressen.

Beruhigend strich er über meinen Rücken.

“Es ist vorbei, die Fremden sind weg. Appa hat sie mit den besten Jägern verjagt, wir sind in Sichetheit.”, flüsterte er mir zu. Ich hörte aus seiner Stimme heraus, dass er selbst das Ganze noch nicht ganz realisiert hatte.

Langsam, unter seinen Streicheleinheiten, wurde mein Schluchzen weniger und ich beruhigte mich langsam. Dafür machte aber eine gewaltige Müdigkeit sich in mir breit.

“Komm, wir gehen nach Hause.”, murmelte mein Gefährte.

Müde nickte ich und wollte gerade aufstehen, als er mich aufhielt.
“Lass es. Ich trag dich.”

Und ehe ich was dagegen sagen konnte, hatte er mich hochgehoben und trug mich wie eine Prinzessin Richtung Alphahaus.

Mühsam versuchte ich die Augen offen zu halten. Das ganze hatte mich mehr als erschöpft. Ich spürte wie sich Jeongguk zu mir etwas runter beugte.

“Schlaf ruhig, ich pass auf dich auf.”, flüsterte er mir ins Ohr, ehe er mir ein Kuss auf meine Schläfe hauchte. Müde nickte ich und keine 10 Sekunden später war ich schon auf seinen Armen eingeschlafen.

Mates~ [yoonguk]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt