Kapitel 56

2.6K 116 3
                                    

Langsam wachte ich auf.

Genüsslich brummte ich, da mir jemand die Stelle direkt hinter meinem Ohr kraulte. Daraufhin ertönte ein trauriges Seufzen etwas über mir.

Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah in die meines Gefährten.
Traurig sah er mich an und ich konnte nicht anderes als zu wimmern. Vorsichtig nahm er meinen Kopf in seine Hände und gab mir einen sanften Kuss auf meine Schnauze.

“Es tut mir leid…”, flüsterte er und ich konnte in seinen Augen Tränen glitzern sehen.

“Ich hätte nicht so reagieren sollen… Ich hätte bei dir bleiben sollen.”, hauchte er und die ersten Tränen fanden einen Weg über seine Wangen.

“Ich… ich habe doch nur so Angst um dich… um dich gehabt… Dass… dass du einfach stirbst, bevor wir wirklich zusammen sein können.”, schluchzte er und vergrub sein Gesicht in meinem Fell.

“Ich will nicht mehr ohne dich leben. Du bist mir viel zu wichtig geworden. Ich liebe dich doch so…”, heulte er und klammerte sich an mich.

Auch mir liefen Tränen in Strömen über mein Gesicht.

Auch wenn es Jin mir eigentlich ausdrücklich verboten hatte, verwandelte ich mich dennoch und legte meine Arme ebenfalls um meinen Gefährten.

“Du bist mir doch auch wichtig…”, hauchte ich gebrochen.

Sofort zog mich Jeongguk auf seinen Schoß und presste mich noch näher an ihn.

“Du Pabo!”, schimpfte er. “Tu so etwas einfach nie wieder.”

Ich verkrampfte mich, als ich wieder an die letzte Nacht dachte.

“W… will ich auch nicht mehr…”

Ich zitterte am kompletten Körper, was mein Gegenüber natürlich merkte.

“Alles gut…”, begann er mich zu beruhigen und kraulte meinen Nacken.
“… Du... du musstest es tun. Ansonsten wären wir jetzt nicht mehr hier. Und wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, hätten Nox und Luna bestimmt eingegriffen.”

Ich schluchzte auf und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

“Ich fühle mich trotzdem scheiße…”, heulte ich.

“Ich weiß, Suga. Ich weiß…”

Als ich meinen Spitznamen hörte, beruhigte ich mich etwas.
Und nachdem ich nicht mehr von Schluchzern geschüttelt wurde, setzte ich mich etwas auf, traute mich allerdings nicht ihm in die Augen zu schauen.

“Du… bleibst trotz allem… mein… mein Freund?”, fragte ich leise und unsicher.

“Natürlich!”

Erschrocken zuckte ich bei seiner Lautstärke zusammen. Er schloss mich wieder in seine Arme.

“Ich werde dich nie, nie wieder alleine lassen.”, versprach er.

Er lößte sich wieder etwas von mir und sah mir tief in die Augen.

“Hast du das verstanden? Ich, Jeon Jeongguk, werde meinen kleinen süßen weißen Wolf, Min Yoongi, nie verlassen. Ich werde bei dir bleiben und ich will auch keinen anderen an meiner Seite haben, als dich.”

Ich wurde rot und musste wegschauen. Dennoch schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich nickte und trocknete meine Tränen ein wenig.

“Verstanden.”

Lächelnd strich mir mein Freund eine Strähne aus meinem Gesicht und ließ dann seine Hand an meiner Wange verharren. Langsam nährte er sich mir.

“Darf ich?”, hauchte er gegen meine Lippen.

Ich schloss meine Augen und nickte sanft.
Kaum eine Sekunde später spürte ich wie er sanft seine weichen Lippen auf meine legte.

Mein Bauch begann, wie beim ersten Mal auch, wie wahnsinnig zu kribbeln und ich konnte mir ein Aufseufzen nicht verkneifen. Ich spürte wie mein Gegenüber grinsen musste. Dennoch unterbrach er den Kuss nicht und begann stattdessen seine Lippen gegen meine zu bewegen.
Etwas überfordert versuchte ich seinen Bewegungen zu folgen. Als er bemerkte, dass er mich dabei etwas überforderte, hörte er sofort auf und löste unsere Lippen voneinander, ehe er seine Stirn gegen meine lehnte.

Allerdings schien er nicht enttäuscht, oder traurig über mein Verhalten zu sein. Er grinste und schüttelte seinen Kopf.

“Ich liebe dich.”, grinste er und sah mir tief in die Augen.

“Und ich werde es dir so oft beweisen und solange darauf warten, bis du es irgendwann erwidern kannst.”, lächelte er mir zu.

Ich wurde rot. Wie hatte ich nur so einen verständnisvollen und geduldigen Gefährten verdient?

“Ich liebe dich.”, wiederholte er lachend, gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze und zog mich wieder in seine Arme.

Nur leider erwischte er dabei meine Schulter. Ich zischte schmerzerfüllt auf. Sofort ließ er mich los.

“Ist alles gut? Tut dir was weh?”, fragte er alarmiert nach.

Doch bevor ich antworten konnte, unterbrach mich jemand.

“Ich geh Jin holen. Deine Schulter sieht wieder schlimmer aus.”

Geschockt sahen wir Taehyung an, der ein Stück neben uns stand und uns scheinbar die ganze Zeit beobachtet hatte.

Doch bevor er aus der Höhle verschwand um den Ältesten zu holen, drehte er sich nochmal zu uns um.

“Also eins muss man euch lassen. Wenn man neben euch steht, muss man echt aufpassen, dass man kein Diabetes bekommt.”

Theatralisch griff er sich an seine Brust.

“Mein armes Herz dachte, es bleibt gleich wegen eines Zuckerschock stehen. Mein armes Herz!”

Dann drehte er sich um und ging aus der Höhle, als sei nichts weiter gewesen.

Mates~ [yoonguk]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt