Kapitel 41

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Müde kuschelte ich mich an die Brust meines Freundes. Dieser drückte mich noch näher an sich und strich durch mein Haar.

Wir fuhren mittlerweile schon einige Stunden. Mein Kopf brummte nur noch ein bisschen.

Als wir an dem Van angekommen waren, hatte Jeongguk erstmal Namjoon angemault und ihn dafür verantwortlich gemacht wie ich aussah. Natürlich erst, nachdem er mich besorgt in seine Arme gezogen hatte. Er hatte Namjoon gar nicht erst zu Wort kommen lassen und ihn in einer Triade angemault.

Erst als ich ihm meine Hand aufgelegt hatte und ihm versichert hatte, dass das nicht an dem Riesen lag, ließ er von ihm ab und entschuldigte sich bei ihm kleinlaut. Seitdem hatte Namjoon nichts mehr gesagt.

Wir waren anschließend eingestiegen und losgefahren.
Jin und Namjoon vorne, dann Jeongguk und ich und die restlichen drei teilten sich die Rückbank.
So gut er ging hatten sie zuvor sich um meine Wunden gekümmert, aber wir mussten wirklich los. Ich gähnte und sah aus dem Fenster.

Mittlerweile erhoben sich links und rechts Wälder und Berge. Wir schienen der Höhle immer näher zu kommen.

"Ehm, Jeongguk?"
Seitdem wir eingestiegen waren, sprach zum ersten Mal Namjoon und drehte sich zu uns um.

"Mmh?", mein Freund sah ihn fragend an.

Namjoon räusperte sich nervös.

"Wie würdest du reagieren, wenn wir eventuell einen aus dem Rudel im Dorf angekettet an einer Laterne zurückgelassen hätten?"

Jeongguk sah ihn verwirrt an.
"Was?"

Nervös wiederholte Namjoon seine Frage.

"Wie konnte das bitte passieren?!", mein Freund schien entsetzt.

Namjoon räusperte sich erneut.
"Was wäre, wenn ich diesen selbst angekettet hätte?"

Nicht nur Jeongguk sah ihn entsetzt an. Nur Jin fuhr seelensruhig weiter. Offenbar hatte Namjoon ihm mittels dem Link alles erzählt.

"Willst du mich verarschen?!"

Jeongguk sah so aus, als würde er Namjoon gleich den Kopf abreißen.

"Was wäre wenn dieser das mehr als nur verdient hat?", fuhr Namjoon jedoch fort.

Jetzt standen Fragezeichen in den Gesichtern der anderen.

"Wie meinst du das?"

Da ich wusste, was er jetzt erzählen würde, drückte ich mich noch näher an meinen Freund.

"Er hat Yoongi so zugerichtet und wollte unsern kleinen Omega als erstes anketten und so dem feindlichen Rudel überlassen."

Geschockte Stille kehrte ein.

"Wer war das?", Jeongguks Stimme zitterte vor Wut.

Namjoon warf mir einen kurzen Blick zu. Ich wandte meinen Blick ab und sah aus dem Fenster.

"Es war Yoongis Vater."

Ich fröstelte als ich seine Worte hörte. Sofort umarmte mich Jeongguk.

"Es tut mir so leid...", flüsterte er mir in mein Ohr.

"Und ich war nicht da um dich zu schützen.", machte er sich Vorwürfe.

Ich legte meinen Kopf vorsichtig auf seiner Schulter ab.

"Namjoon war ja rechtzeitig da...", murmelte ich.

"Aber er hat dich dennoch geschlagen, so wie es aussieht.", brummte er traurig.

"Immerhin wird er jetzt keine Probleme mehr machen...", murmelte Namjoon und drehte sich wieder nach vorn.

Gerade wollte ich etwas darauf erwiedern, als Jin mit einem Mal zu fluchen begann.

"Was ist denn los?"

Sofort lag alle Aufmerksamkeit bei ihm.

"Seht doch mal wo wir sind?", murrte er nur.

Wir standen mitten auf einem Waldfriedhofsparkplatz im Nirgendwo.

"Was wollen wir hier?", fragte Taehyung verwirrt.

Mit bissiger Miene drehte sich unser Fahrer um.

"Das ist die 'Adresse', wo unser lieber Frisör uns gegeben hat."

Überrascht sahen wir ihn an.

"Zeig mal her.", befahl mein Freund und der Älteste reichte ihm die Karte, den Brief, wo Jiyong uns alles schriftlich erklärt hatte, und eine kurze Abschrift über die Halle der Könige hinzugelegt hatte.

Diese war nämlich seit Anbeginn der Zeit der Thronsaal der Wolfkönige. Jedes einzelne Königspaar wurde dort im Kreis seiner engsten Freunde gekrönt. Wie diese ganze Krönung ablaufen sollte wusste keiner. Auch darüber, wie genau man diese Halle fand, hatte Jiyong keine Abschriften.

Ich seufzte etwas genervt.

"Hattest du geglaubt, dass das ein Jahrmarktsbesuch wird?", wandte ich mich an Jin.

"Einmal hin, direkt vor dem Eingang parken, ein paar Stunden rein und dann wieder raus? Sei einfach froh dass wir hier sind. Jiyong hat uns das was zwischen den Zeilen stand alles herausgesucht, zusammengepackt und dieses Gebiet, auf das alles zutrifft herausgesucht."

Ich deutete auf den Papierkram in Jeongguks Händen.

"Mit diesem Zeug müssen wir jetzt auf Schnitzeljagd gehen. Anders wird das nichts."

Jin begann zu schmollen und ließ sein Kopf gegen das Lenkrad fallen.

"Ich hab doch sowas schon als Kind gehasst..."

Mates~ [yoonguk]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt