Kapitel 36

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“Und du meinst, er kann uns helfen?”, skeptisch sah ich zu Jimin.

Wir standen zu fünft vor dem Friseurladen und waren drauf und dran reinzugehen.

Jimin zuckte nur mit den Schultern.

“Wenn nicht er, dann kann es niemand.”, erklärte er und betrat dann als Erster den Laden.

Wir anderen folgten ihm. Es dauerte nicht einmal eine Minute und der Frisör stand vor uns.

“Ahhh… Der zukünftige Alpha und seine Freunde. Was kann ich für euch tun?”, begrüßte er uns mit einem Lächeln.

“Wir hätten ein paar Fragen an dich, die du hoffentlich uns beantworten kannst.”, begann mein Freund.

“Na klar. Ich hab grad Zeit. Was gibts?”, erwartungsvoll sah er uns an.

“Könnten wir das vielleicht irgendwo machen, wo wir alleine sind?”, warf ich schnell ein.

Jetzt sah Jiyong etwas verwirrt aus.
“Eh… Klar. Aber warum?”

“Gehen wir erstmal dahin.”, schlug Jeongguk vor.

Jiyong nickte und führte uns anschließend in ein Hinterzimmer, das als privat gekennzeichnet war.

Innen stand eine Couch und ein großer Schreibtisch. Ein ganz normaler Büroraum halt.

Jiyong schloss die Tür hinter dem letzten und wandte sich dann wieder an uns.
“Also wo drückt der Schuh?”

Die anderen drucksten herum, nicht wissend wo sie anfangen sollten.
Ich seufzte.

“Erzähl uns alles von der Prophezeihung über einen Wolfskönig.”, verlangte ich.

Überrascht sah er mich an. Offenbar hatte er mit allem gerechnet, nur nicht mit so einer Frage.

“Eh… was? Aber warum?”

“Jeongguk wurde in letzter Zeit zweimal angegriffen. Wir, oder eher Yoongi, vermuten, dass es mit dieser Prophezeihung zusammenhängt.”, erklärte Jimin.

Jiyong sah mich nachdenklich an.

“Wartet einen Moment.”

Er ging zur Tür und schloss sie ab.

Danach drehte er sich um und ging zu seinem Schreibtisch. Er setzte sich auf seinen Stuhl und hantierte mit irgendwas unter seinem Schreibtisch herum.

Doch bevor wir fragen konnten, was er da machte, schwang auf einmal direkt hinter ihm ein Bücherregal, mit einem knirschenden Geräusch, zur Seite.

Hoseok zuckte vor Schreck zusammen und auch wir anderen sahen nicht schlecht aus der Wäsche.

“Folgt mir.”, befahl Jiyong und verschwand in dem dunklen Gang, der sich hinter dem Regal offenbarte.

Schulterzuckend folgte ich ihm einfach. Doch Hoseok hielt mich kurz zurück.
“Bist du dir sicher?”

Ich sah ihn genervt an.
“Ich will endlich Antworten. Und ihr meintet er kann sie uns geben. Also ja!”

Beruhigend legte mein Freund mir eine Hand auf die Schulter.

“Schon gut. Suga hat Recht. Wir sind nicht hier hergekommen und jetzt den Schwanz einzuziehen. Also los, wir gehen.”

Damit ergriff er meine Hand und wir gingen vor den anderen Jiyong hinterher.
Nach kurzem Zögern folgten sie dann auch.

Der Gang war einfach mal nicht beleuchtet, sodass ich fast die Stufen runtergefallen wäre, die nach nur wenigen Schritten in die Dunkelheit vor uns lagen.

Vorsichtig tasteten wir uns die dunklen Treppen runter, bis es heller wurde und wir von der Treppe aus einen großen Raum betraten.
Wobei groß noch untertrieben war.

Wir standen in einer gigantische alten Bibliothek, deren Wände voll mir Bücherregalen und Scheiftrollen waren, die bis an die Decke reichten. Es war so wie man sich eine sehr sehr alte Bibliothek von Zauberern oder ähnlichem vorstellte.
Nur war der Raum hier deutlich besser ausgeleuchtet.

In der Mitte stand ein großer Tisch, der überhäuft war von Büchern, Schriftrollen und Notizzetteln.
Vor genau diesem stand Jiyong und suchte offenbar etwas.

“Die Prophezeihung der Könige also…”, murmelte er vor sich hin.

Ich nickte aus Reflex,  auch wenn er es gar nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu uns stand.

“Da ist es doch.”
Er zog einen Zettel hervor auf dem irgendein Gekrakel zu erkennen war.

“12- 7- 3- 2…”, murmelte er irgendwelche Zahlen vor sich hin.

“Einen Moment, ich muss das Zeug kurz holen.”, gab er von sich, schnappte sich eine der Leitern, die an den Regalen hingen und verschob sie ein wenig, nur um dann ins Regal zu klettern.

Ich sah mich in der Zwischenzeit weiter um.
Es war interessant. Je länger man sich umsah, desto mehr entdeckte man und erkannte dass in diesem Chaos, doch irgendeine Ordnung herrschen musste.

“Hier ist das Zeug.”
Mit einer Handbewegung wischte der Frisör über einen Teil des Tisches, der mit Notizzetteln und Schreibgeräten bedeckt war und beförderte damit alles auf den Boden.

Stattdessen schmiss er nun einen uralten Schinken und etliche Schriftrollen auf den frei gewordenen Platz.

“Wartet noch ganz kurz…”, murmelte er etwas abwesend.

Er rollte die Schriftrollen auseinander, schlug das Buch an einer bestimmten Stelle aus und ordnete das Zeug für ihn sinngemäß an.

“Also…”, Jiyong laß in dem Buch etwas und seufzte dann.

“Das ist eine der ältesten Prophezeihungen überhaupt. Ich habe mich damit sogar ziemlich lange auseinander gesetzt, da sie nicht ganz ohne ist. Die ersten Wölfe, beziehungsweise deren Weisen, waren nicht ganz klar, was ihre Prophezeihungen betrafen. Deshalb kann eigentlich nur spekuliert werden, wie sie ausgelegt werden soll.
Ich bin zu einem Punkt gekommen, dass ich eine Erklärung, oder so etwas habe, die aber auch so ihre Schwächen hat.
Insbesondere was die Wahrscheinlichkeit betrifft, dass sie wirklich so eintritt.”, begann er zu erklären.

Er holte gerade erneut Luft um anfangen zu erklären, bevor er von Jeongguk abgehalten wurde.

“Tut mir leid dich unterbrechen zu müssen, aber kannst du von ganz vorne anfangen? Ich glaube bisher hat von uns keiner diese Prophezeihung gehört, oder erst gewusst, dass sie existiert.”, gab er von sich.

Die anderen Wölfe nickten zustimmend. Ich verkniff mir den Kommentar, was mich betraf.

Überrascht sah uns Jiyong an.

“Aber woher… Egal.”, er seufzte erneut.
“Klar mach ich das. Also…”

Mates~ [yoonguk]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt