Kapitel 21

1.2K 52 19
                                    


Roman hatte viele verschiedene Antipasti bereitgestellt und einen unglaublich leckeren Rotwein. Wir unterhielten uns wieder über alles Mögliche. Bei jedem Gespräch mit ihm, lernte ich ein Stück mehr von ihm kennen und das liebte ich so. Ich liebte es den wahren Roman kennen zu lernen und nicht den Torwart. Klar gehörte sein Job dazu aber ich mochte es einfach sein wahres Ich kennenzulernen. Wir lachten viel und ehrlich gesagt, hätte ich mir kein schöneres erstes Date vorstellen können.

„Das ist das schönste Date was ich bisher hatte!" meinte ich irgendwann leise.
„Das freut mich...ich hoffe, dass es nicht unser letztes Date war!"

„Möchten sie mich etwa weiter Daten Herr Bürki?"
„Wenn sie es zulassen Frau Schmidt? Würde ich mich sehr darüber freuen."
„Wie könnte ich dir diesen Wunsch abschlagen? Aber das nächste Mal muss es nicht so ein aufwendiges sein. Mir reicht ein Stink normales Essen oder wir kochen zusammen? Ich würde mich einfach schon freuen überhaupt mit dir Zeit zu verbringen!" sagte ich leise. Er sah mir tief in die Augen und lächelte.
„Oh Lina...du weißt gar nicht was deine Worte grade bei mir bewirken!" sagte er und sah auf seinen kleinen Teller.

„Ich hoffe ich vergraule dich nicht!"
„Nein...ganz im Gegenteil. Du schaffst es dass ich immer mehr von dir wissen will. Ich will dich wirklich kennenlernen. Mit all deinen Macken und Kanten."

„Auf eigene Gefahr...kann ne richtige Zicke sein!" murmelte ich und er lachte nur.

„Bestimmt aber ein richtig süße Zicke!" ich schlug ihn nach seinen Worten. Roman schnappte sich meine Hand und hielt sie fest.
„Ist dir kalt? Deine Finger sind ganz eingefroren." Er strich mit seinen Fingern sanft über meinen Handrücken.
„Naja...du hast dir nicht unbedingt die beste Jahreszeit zum draußen essen ausgesucht!" lachte ich und er grinste verschmitzt.

„Aber mit die Romantischste!"
„Das stimmt!" lächelte ich und genoss seine warmen Hände an meiner Hand.
„Sollen wir lieber ins Warme?" fragte er nach einer Weile in der ich still auf den See geschaut hatte.

„Wenns dir nichts ausmacht? Aber langsam wird es doch sehr kalt!"

„Zu mir?" fragte er unsicher und ich nickte nur. Ich war gespannt wie er lebte. Er stand auf und kam zu mir und reichte mir seine Hand. Diese nahm ich sofort und stand ebenfalls auf. Langsam gingen wir den kleinen Weg hinunter und liefen am See entlang.
„Müssen wir nicht noch aufräumen?" fragte ich ihn neugierig.

„Nein...habe da jemanden beauftragt das wieder abzubauen!" meinte Roman leise.

„Soso..." gab ich nur von mir. Naja wenn man das Geld hatte. Wir liefen schweigend nebeneinander her. Dabei ließ Roman meine Hand aber keine Sekunde los. Es war schön seine Wärme zu spüren, die langsam durch meinen Körper kroch. Wir hielten vor einem modernen Wohnhaus an und er schloss die Tür auf. Schnell liefen wir die Treppen hoch wo er seine Wohnungstür aufschloss und mir den Eintritt zuerst gewährte. Ich trat langsam ein und staunte nicht schlecht. Das war keine Wohnung das war ein Loft. Alles war sehr modern und offen gehalten und wie Roman schon mal gesagt hatte, alles sehr schlicht.
„Darf ich dir deine Jacke abnehmen?" fragte er mich leise und erschrak mich damit. Ich öffnete langsam meinen Wintermantel und zog ihn aus. Roman nahm ihn und hing ihn an die Garderobe. Danach ging er weiter Richtung offene Küche. Als ich näher in den Wohnbereich trat sah ich erst das die Wohnung auf zwei Ebenen war. Es führte noch eine Wendetreppe in eine weitere Etage.

„WOW...ganz schön groß!" sagte ich leise und Roman lachte leise.

„Stimmt. Manchmal zu groß!" sagte er und reichte mir ein Glas Wein das ich dankend annahm.

„Warum nimmt man sich als Single so ne riesen Bude?" fragte ich ihn neugierig. Er zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung...vielleicht habe ich schon an die Zukunft gedacht!" meinte er und deutete auf das Sofa auf das wir nun Platz nahmen. Von hier konnte man einwandfrei auf den Phönixsee schauen da er eine riesen Glasfront hatte.

„Was meinst du mit Zukunft?"
„Naja wenn ich irgendwann die Richtige gefunden habe und mir sicher bin das ich mit ihr mein restliches Leben verbringen will, möchte ich eigentlich schon das sie zu mir zieht und dann ist die Wohnung nicht mehr so groß!"

„Naja...selbst für zwei Personen ist die noch zu groß!" grinste ich.
„Wer weiß, vielleicht kommen ja noch Kinder dazu!"

„Ne Fußballmannschaft?" fragte ich ihn.

„Ohja...ich will ne ganze Fußballmannschaft!" grinste er und ich musste lachen.

„Für ne Fußballmannschaft könnte es hier dann doch vielleicht zu eng werden!" grinste ich.

„Stimmt, dann muss ein Haus her mit Garten!" lächelte er.

„Du hast klare Vorstellungen von deiner Zukunft oder?" fragte ich ihn.

„Schon...zu mindestens ne Grobe Vorstellung wie ich es mir gerne Wünsche, ob sich alles so umsetzten lässt weiß man ja nie!"

„Warum? Glaubst du etwa keine Frau abzukriegen? Also ich glaube da draußen laufen genug rum die dich sofort heiraten würden und Kinder mit dir kriegen wollen. Ich sage nur meine Arbeitskollegin!" er lachte leise.

„Wahrscheinlich wäre das wirklich kein Problem aber...will ich eine x Beliebige?"

„Ich denke eher nicht!" meinte ich lächelnd.
„Ich will eine Frau die selber weiß was sie will. Die für Geld selber hart arbeitet und nicht auf mein Geld angewiesen ist. Klar werde ich meine Zukünftige Frau verwöhnen und vieles bezahlen aber..." er stoppte.

„Aber du willst auch sehen das sie nicht auf dein Geld aus ist!" beendete ich seinen Satz. Er nickte leicht und sah nachdenklich aus dem Fenster.

„Weißt du es ist nicht leicht eine Frau kennenzulernen! Die meisten sind nur auf deinen Status aus, interessieren sich nicht für einen als Person. Sie nutzen einen aus um selber bekannt zu werden oder um an Geld zu kommen. Es laugt einen aus. Da geht man auf so viele Dates in der Hoffnung die eine zu finden und man merkt nach der ersten Stunde schon das es nie ein Wir geben wird. Man will dann nur noch schnell dieses Date hinter sich bringen und nach Hause. Dort ist man dann wieder allein und..."
„einsam!" beendete ich wieder sein Satz und wieder nickte er nur leicht. Ich rutschte etwas näher an ihn ran.
„Bereust du es Profifußballer geworden zu sein?" fragte ich ihn leise.
„Manchmal gibt es solche Tage wo ich meinen Job hasse und meine Bekanntheit. Aber auf der anderen Seite kann ich mit diesem Job so viel gutes tun. Beruflich gesehen also bereue ich es nicht, da es mein Hobby war. Doch Privat gesehen... ist es sehr schwer sich was aufzubauen wenn es am Ende doch keiner ernst meint!" ich sagte dazu nichts denn was sollte ich dazu auch sagen. Er hatte nicht unrecht mit dem was er sagte.
„Man steht generell unter einem enormen Druck...die Fans, der Verein...so viele Leuten erwarten von einem dass man immer 100 Prozent gibt. Das man immer Topleistungen vorweisen kann. Es gab eine Phase im letzten Jahr da wollte ich das alles nicht mehr. Ich hatte die Freude an meinem Job für einen Moment verloren und warum? Weil ich mich selber so unter Druck setzte alles perfekt machen zu müssen. Weil es von mir erwartet wird. Die Fans geben bei einem Verlorenen Spiel immer mir die Schuld, weil ich der Torwart bin. Ich muss den Kasten sauber halten. Weißt du, wenn du dann im Stadion stehst und dich fast ein ganzes Stadion ausbuht...das schluckt man nicht einfach so runter."

„Roman...ich habe keine Ahnung von deinem Beruf aber ich sehe mit welcher Leidenschaft du ihn ausübst. Sollen sich die Kack Fans doch mal in den Kasten stellen und ihn sauber halten! Glaube mir die würden einer nach dem anderen abkacken. Wie du schon selber gesagt hast, kein Mensch kann immer 100 Prozent geben und das ist nur Menschlich. Dein Verein steht hinter dir und was die Fans sagen sollte dir egal sein. Denn die Menschen die dich Lieben wissen das du alles in deiner Macht stehende tust. Du bist ein guter Torwart und das zeigst du ihnen immer wieder. Dein Team steht hinter dir, in schlechten wie in guten Zeiten!" sprach ich leise und versuchte ihn damit irgendwie wieder aufzubauen. Er drehte seinen Kopf zu mir und lächelte leicht.
„Wo warst du nur all die Jahre?" fragte er mich leise. Ich sah ihn etwas verwirrt an.

„Deine Worte grade...Danke!" meinte er leise und sah mir tief in die Augen. Gott immer diese intensiven Blickkontakte ließen meine Beine erzittern. Dieser Mann machte mich auf irgendeine Art und Weise schwach. 

*********
Huhu,
Wünsche euch einen schönen Wochen start. Ein kleiner Einblick in Romans inneren! Was sagt ihr dazu?

Wünsche euch noch einen schönen Montag :)

Schicksal?! (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt