30.

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Stunden, es waren Stunden in denen ich starr da saß und Zeile nach Zeile immer wieder las, in der Hoffnung sie würden sich ändern. Aber nichts geschah. Lou wusste nicht wie er mir helfen konnte, ehrlich gesagt wusste ich das ebenso wenig. Als ich merkte das es keinen Sinn mehr machte, steckte ich den Brief in meine Tasche, nahm meine Jacke und lief raus. Die Straßen waren verlassen un ein kalter Wind wehte. Er war weg schon wieder weg. Es war sinnlos, das alles, dieses ganze Leben war Sinnlos! Irgendwann kam ich zuhause an und lief hoch in mein Bett, um dessen herum lagen meine Koffer..Harold hatte sie sicherlich hergetragen. Ich weinte stumm in mein Kissen, Wieso musste das alles so schwer sein? Kann es nicht einmal einfach sein.. ? Nur einmal.. 

*Zeitsprung*

Es war ein Deja vu und wieder vergingen Tage Wochen, Monate und am Ende sogar 2 weitere Jahre. Er war weg. Ich leitete weiter die Firma und machte meine Pizzaabende mit Lou, aber es war nie mehr wie es mal war. Ich war oft in den Wald gegangen, doch das Haus war weg, wie er. An der Stelle war Gras gewachsen als stände dort nie etwas anderes. Die Gräber waren wie in Luft aufgelöst und lediglich der Strauch Rosen erinnerte mich daran dass, das alles wirklich passiert war. Das er dort war..Ich saß in meinem Bett, alleine und starrte wie jede Nacht zur Wand. Ich war so einsam. Dann fasste ich meinen wohl bedachtensten Satz zusammen. Es brachte nichts mehr. Und so zog ich mir mein lieblingskleid an (an der Seite)  ließ mein Haar über meine Schultern gleiten, schminkte mich dezent und zog meine Schuhe an. Eine Jacke brauchte ich nicht. Ich schnappte mir den Brief und stieg ins Auto. Ich fuhr nach Hestings. Es war tief in der Nacht und ich spührte die Tränen an meinen Augen. Meine Finger zitterten und hielten das Lenkrad, mir tat alles weh und meine Sicht war lediglich durch die Lichter mögich. Ich parkte vor meinem Ziel und stieg aus. Mein Herz raste als ich die riesigen Klippen erblickte. Schritt für Schritt kam ich dem Abgrund nähr und Schritt für Schritt fühlte ich mich freier. Der Wind überzog meine Haut und ich atmete tief ein. Ein paar Zentimeter vor dem Abgrund blieb ich stehen und sah in die Tiefe. Die Wellen schlugen laut gegen das Gestein und spritzen das Wasser in die Luft. Dann sah ich auf in die Sterne, der Himmel war klar und jeder einzelne erleuchtete vor meinen trüben Augen. Ich hielt den Brief fest in meiner Hand und schloss die Augen. Eine letzte Träne lief auf meinem Auge und ich dachte an ihn. Sein Lächeln, seine Worte, das grün in seinen Augen. Und dann nahm ich einen letzten Atemzug und ließ mich fallen. Ich war frei..

Scream My Name! H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt