54.

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Ruby

Weiterhin erstarrt sah ich ihn an. Er schien weiterhin ahnungslos, sah mich gleichgültig an. Das durfte nicht wahr sein. Ich erinnerte mich an damals. Die Kälte. Er erzählte oft wie er sie hasste. Langsam hob ich meine Hand und führte sie zu seiner Wange. Harold sah mich fragend und trotzdem schweigend an. Meine warme Hand legte sich auf seine kühle Haut und ich spürte eine feine Gänsehaut die meinen Körper überzog. 

:"Ruby?" Fragte er sanft nach. Ich konnte nicht antworten.

"Ruby?" Fragte erneut und tippte sanft auf meine Schulter. Was zur-? 

Plötzlich wurde alles schwarz, bis ich meine Augen wieder öffnete. Das helle Licht blendete mich. Ich war nicht mehr dort. Nicht mehr mit Harold. Ich rieb über meine unscharfen Augen und sah mich um. Louis saß neben mir, wir waren in seinem Wohnzimmer. Egal wie ich hier her kam, ich musste ihn sofort umarmen und zu meiner Überraschung erwiderte er diese Umarmung. 

:"Ich hab dich so vermisst." Flüsterte ich und eine Träne lief über meine Wange. 

:"Das tut mir alles so Leid." Sagte ich und drückte mich an ihn. 

:"Was meinst du?" Fragte er. 

:"Wenn es um die verlorene Zeit geht, dann mach dir darum keine Sorgen, das holen wir alles nach." Sagte er und löste sich lächelnd aus der Umarmung. Verwirrt sah ich ihn an. 

:"A-aber du hast mich raus geschmissen u-und wolltest mich mehr wieder sehen und Harold und dann-" Versuchte ich verzweifelt zu erlären. Lou lachte jedoch nur. Ich schien zu verzweifeln. 

:"Ruby und deswegen solltest du keinen Tee trinken bevor du schlafen gehst! Ich sag doch das macht Albträume." Lachte er. ich war erstarrt. Sah mich um. Ich saß in Lou's Wohnung. Aber wenn das alles nur ein Traum war,... dann...dann...

:"Dann hab ich nicht mit dir geschlafen?" Fragte ich nach mit strahlenden Augen. Lou hob fragend eine Braue.

:"Du hast geträumt das wir Sex hatten?" Fragte er immer lauter lachend nach und ich begann zu erröten.

:"I-ich ähmm al..s..so n-ein i-ich-" Er unterbrach mich. 

:"Schon gut, aber um dich zu beruhigen, wir haben nicht miteinander geschlafen." Sofort begann ich zu Lächeln. Das bedeutete ich hatte Harold nicht betrogen, er würde nicht sauer sein und immer noch wissen wer ich war. Alles wäre perfekt. Ich spürte eine Träne über meine Wange fließen, eine reine Freudenträne. Ich drückte Lou einen Kuss auf die Wange und sprang von dem weißen Sofa auf und rannte in den Flur. 

:"Wo gehst du hin?" Fragte er und lief ebenfalls in den Flur. Ich strahlte über's ganzen Gesicht. 

:"zu Harold." Lächelte ich. Ungeschickt zog ich mir meine Stiefel an, sodass ich fast hinfiel, doch nichts konnte meine Laune senken, nichts. Hektisch zog ich meine Jacke über und umarmte Lou schnell bevor ich zu meinem Auto rannte. 

Ich hatte ihn nicht verloren, Harold auch nicht, wir waren immer noch an diesem Punkt. Dieser Traum zeigte mir, wie wichtig er mir war, wie sehr ich mich bemühen würde, dass wir uns nie wieder verabschieden müssten, dass ich ihn nie wieder verlieren würde. Schnell fuhr ich zu der Adresse. Ich beachtete keine Ampel und kein Schild. Ich fuhr so schnell wie ich es noch nie tat. Mein Herz raste vor Aufregung, mein Körper prickelte und alles in mir schrie so nach ihm. Als ich endlich dort war, stolperte ich aus dem Auto und rannte zu dem Haus. Keine Wohnung, ein Haus. Ich klingelte und klopfte, konnte es kaum erwarten ihn endlich zu sehen. Und als sich dann die Tür öffnete, vergaß ich jegliches Benehmen und küsste ihn einfach. Er schien überrascht doch erwiderte den Kuss. Ich grinste in die sanfte Berührung und schlang meine Arme fest um seinen Nacken. Nie würde ich ihn her geben. Er legte seine Hände auf meine Hüfte und erwiderte mein Grinsen. 

:"Da ist aber jemand froh mich zu sehen." Spitzelte er und kickte die Tür hinter uns zu. Meine Finger spielten in seinen himmlisch weichen Locken und ich sah die unwiderstehlichen Grübchen auf seinen Wangen, in den ich mich jedes mal aufs Neue Vernarrte. Gott wie ich ihn liebte.

:"Mehr als du glauben könntest!" Antwortete ich und lehnte mich wieder vor um ihn zu küssen. Es war kein Traum, das war Real. Er war real, ich war real, dieses Leben war real und ich wünschte mir nichts, als das es so blieb.

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Tadaa, alles nur ein Traum. ^^ Ruby liebt Harold, wieso sollte sie ihn betrügen? Das war mit der Verwirrung gemeint, aber ihr könnt ja nicht abwarten. :D Ich hoffe ihr seit ein wenig erleichtert und der Schreck war nicht zu groß. :)

Love u

Kaily 

Scream My Name! H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt