Chloe POV
„Du bist also Beca.“, meint die Blonde und versucht dabei einen netten Ton zu behalten. Seitdem sie Beca dabei erwischt hat, wie sie uns beim Sonnen beobachtet hat, ist sie immer leicht abgeneigt gewesen als ich sie auch nur erwähnt habe. Doch heute hat sie mich hierher begleitet und möchte die kleine Brünette nun doch kennen lernen, mehr mir zu Liebe als aus Eigeninteresse, aber das ist ja unwichtig.
„Und du bist Aubrey.“, entgegnet ihr Beca, während sie sich die Hände schütteln und gezwungen anlächeln.
„Ich darf doch anmerken, dass du ein ziemlich guter DJ bist?“, sagt Aubrey zurückhaltend.
„Oh eh, ja danke, Aubrey. Ich gebe mein Bestes.“ Beca schaut verlegen zu mir herüber und ich versuche ihr, ihr Wohlbefinden mit meinem Lächeln zurück zu geben.
Die beiden stellen sich wirklich doof an, aber ich bewundere Aubrey dafür, dass sie Beca sogar ein Kompliment gemacht hat, was ihr ganz bestimmt sehr viel bedeutet, da die Musik ihr Leben ist.
„Wenn wir hier schon so versammelt sind, Chloe, ich würde jetzt gerne gehen.“
„Ach verdammt, du musst ja arbeiten.“, fluche ich, „Daran habe ich gar nicht mehr gedacht.“
„Es war trotzdem ein schöner Abend. Wir sollten wieder öfter feiern gehen und zwar so richtig.“ Sie zwinkert mir zu und umarmt mich dann.
„Bring doch Beca nachher nach Hause.“, fügt sie dem, etwas leiser, hinzu und begibt sich dann zu der Braunhaarigen.
„Dann macht euch noch einen schönen Abend. Vielleicht läuft man sich ja nochmal über den Weg.“, sagt die Blondine und zieht Beca, die sichtlich überrascht ist, auch in eine Umarmung.
„Schön, dass du da warst. Bis dann.“, murmelt Beca gegen Aubreys Schulter, da diese einfach viel zu klein ist und mich damit zum Kichern bringt.
Zum Abschied gibt sie mir noch einen Kuss auf die Wange und verlässt dann den Club.„Was war das denn?“, fragt mich Beca mit großen Augen.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“, lache ich, „Sie hat mich sogar damit beauftragt dich nach Hause zu bringen.“
„Hast du ihr davon erzählt?“
„Ihr Vater ist einer der Vorsitzenden vom Police Department, daher weiß sie es.“, meine ich.
„Nicht das, sondern das wir miteinander ausgehen?“, korrigiert sie sich und faltet ihre Hände.
„Oh nein, das weiß sie noch nicht. Ich wollte es ihr erst erzählen, wenn wir wirklich ein Date hatten.“, antworte ich, während ich mich hinsetze und Beca an der Hand zu mir ziehe.
„Also, Montag.“, meint sie frech grinsend, als sie zwischen meinen Beinen steht und auf mich herab sieht.
„Montag?“, frage ich mit leuchten Augen nach und halte beide ihrer Hände in meinen.
„Deine Mutter hat mir von den Karten für ihre Vorstellung erzählt und da dachte ich, dass wir danach doch noch essen gehen könnten.“
„Sehr gerne.“, entgegne ich ihr begeistert und kann mein Lächeln nicht zurück halten.
„Möchtest du hier bleiben oder siehst du für mich nach Emily?“, fragt Beca nach einer Weile und schaut sich suchend in der Menge um.
„Du bist süß, du machst dir Sorgen.“, stichle ich und streiche mit meinen Daumen über ihre Handrücken.
„Muss ich vielleicht auch.“, sagt sie aufgebracht, entzieht sich meinen Händen und lässt sich dann neben mich fallen, „Ich habe ja keine Ahnung, wie dieser Benji drauf ist und welche kranken Typen sich dort noch in der Menge tummeln und nur auf eine angetrunkene unschuldige Emily warten.“
„Hey, Benji ist ein Nerd, glaub mir, der ist harmlos und ein ziemlich guter Kerl.“, versuche ich sie zu beruhigen, während ich meinen Arm um sie lege und sanft ihre Schulter drücke.
„Würdest du trotzdem kurz nach ihr sehen?“ Ihre dunklen Augen flehen mich regelrecht an, sodass ich gar nicht anders kann als mich wieder in die Menge zu stürzen um mich zu vergewissern, dass es Emily gut geht.
„Na, klar und du machst dich wieder an die Arbeit.“, befehle ich mit einem Zwinkern und hopse die Treppen herunter, wo die Menschen schon auf mich warten.Nur wenige Minuten später habe ich Emily, mit Benji kuschelnd auf einer Sitzecke gefunden. Beide haben zum Glück wenig getrunken und werden sich wohl so schnell nicht voneinander lösen. Wir plaudern eine Weile, wonach ich beruhigt mit guten Nachrichten zu Beca zurück schreite, die bereits den abschließenden Track spielt, weswegen es mir deutlich leichter fällt durch den Club zu gehen. Die Menge hat sich aufgelockert, was auch daran liegen kann, dass viele von ihnen einfach irgendwo besoffen in den Ecken oder auf den Toiletten liegen oder aber es waren Vernünftige, die wussten wann Schluss ist und ihr Bett aufgesucht haben, wie zum Beispiel Aubrey.Das Lied klingt aus, als ich die Stufen nach oben erklimme und Beca mir bereits erschöpft entgegen kommt.
„Ich brauche mein Bett.“, murmelt die Brünette und schlendert neben mir zu Emily und Benji.
„Ich auch.“, meine ich als mir bewusst wird, dass auch ich wirklich müde und kaputt von dem Tag bin.
Sekunden später finden wir die beiden nicht mehr an dem Ort wieder, an dem ich sie, vor kurzem erst verlassen habe. Stattdessen schiebt sich Jesse von hinten zwischen uns um uns seine Arme ruppig um die Schultern zu legen und uns seine Fahne ins Gesicht zu hauchen.
„Unsere Turteltauben sind bereits ausgeflogen.“, trällert er und drückt sich dabei fester an Beca.
„Wohin?“, fragt sie und verzieht ihr Gesicht. Jesse entfernt seinen Arm von mir und wendet sich nun ganz Beca zu, weswegen ich einige Schritte zur Seite gehen muss, um wieder zu beiden Blickkontakt haben zu können. Ein betrunkener Jesse ist eindeutig der schlimmste Jesse.
„Benji hat sein Auto einen Block weiter geparkt. Ich glaube wir sollten da noch nicht stören.“, lacht er.
„Und wie wir da jetzt schon stören werden. Chloe, kommst du mit?“ Erwartungsvoll sieht sie mich an und läuft dann auch schon los und ich ihr dicht auf den Fersen.
Ich habe sie schnell eingeholt, aber auch Jesse läuft uns lachend hinterher und bittet uns durchgängig darum auf ihn zu warten und nicht so schnell zu gehen. Draußen zögern wir kurz, doch dann erinnere ich mich aus welcher Richtung die drei gekommen sind und führe Beca dorthin. In der Straße stehen nur zwei Autos, wobei aus dem hinteren der beiden Musik und singende Stimmen zu hören sind. Wir halten inne und werden von Jesse rumgerannt, der um die Ecke gebogen kommt und schwer atmet.
„Ihr seid gut in Form.“, keucht er und beugt sich nach vorne um seine Hände auf den Knien abzustützen.
Wir ignorieren ihn, tauschen ein paar Blicke aus und gehen dann zu dem besagten Auto um uns zu verabschieden.
Benji auf dem Fahrersitz, klatscht den Takt auf dem Lenkrad und summt die Hintergrundmusik, während Emily mit geschlossenen Augen lauthals ‚bang bang‘ von Jessie J singt und uns nicht bemerkt. Der Fahrer hingegen lächelt uns zu und beobachtet weiterhin Emilys Performance, die wir uns ebenfalls ansehen. Jesse bemüht sich nicht darum leise zu sein, sondern klopft an Benjis Scheibe und brüllt herum, sodass wahrscheinlich alle in den umliegenden Blocks nun wach sind.
Sein Freund lässt die Scheibe herunter und hört sich an was er zu sagen hat.
„Wir bringen Beca nach Hause, Kumpel.“
Nach der Aktion hat auch Emily mitbekommen was hier los ist und hat uns die Tür geöffnet, damit wir nicht so ausgeschlossen dastehen.
Benji lehnt sich im Auto zu uns herüber und fragt: „Beca, möchtest du das ich dich auch nach Hause fahre?“
„Und was ist mit Chloe?“, fragt sie und sieht danach zu mir.
„Fahr ruhig mit, Becs. Es wäre ein totaler Umweg, wenn ihr mich mitnehmt und obendrein wird es sehr eng hinten im Auto, vor allem weil eine von uns dann mit Jesse kuscheln müsste.“, meine ich und sehe skeptisch zu ihm herüber, der nun zu dem nächsten Song im Radio auf der Straße tanzt.
„Hm okay, gutes Argument und dann sehe ich wenigstens ob Emily wirklich zu Hause ankommt.“, sie fährt sich mit einer Hand durch die Haare.
Ich hätte ehrlich gesagt mit mehr Widerstand gerechnet, eher damit, dass Beca darauf besteht, dass ich mitfahre und nicht mitten in der Nacht alleine durch die halbe Stadt laufen muss, gerade nachdem was ihr vor kurzem erst passiert ist.
Im nächsten Moment stellt sie sich auf ihre Zehenspitzen um ihre Arme um meinen Hals zu legen und mich fest zu umarmen. Ich schlinge meine Arme um ihre Hüfte und drücke sie somit noch fester an mich.
„Danke, dass du da warst, daran könnte ich mich gewöhnen.“, nuschelt sie in meine Haare hinein und gibt mir dann einen kurzen Kuss an den Mundwinkel.
„Dann bis Montag.“, rufe ich ihr hinterher, als ihre braune Mähne im Auto verschwindet. Jesse steigt auf der anderen Seite ein und Benji startet den Motor. Im Vorbeifahren, winkt mir Emily, und Beca lässt ebenfalls die Fensterscheibe herunter um mir noch ein letztes Lächeln zu schenken bevor sie abbiegen und ich alleine in der Dunkelheit zurück gelassen werde. Mein Lächeln schwindet, denn auch wenn ich den Abend an sich gelungen fand, ist das Ende doch etwas traurig und nicht nach meinen Erwartungen ausgefallen. Ich rücke meine Handtasche zurecht, spanne meine Schultern an, hebe meinen Kopf, verbanne die schlechte-Laune-Gedanken und gehe mit gutem Gewissen nach Hause, da mich schon am Montag ein Date mit meinem kleinen DJ erwartet, was mich mehr als glücklich macht.
Bloß nicht unterkriegen lassen, Beale
DU LIEST GERADE
Stets zu Diensten (gxg)
FanfictionBeca ist ihrem Traum so nah wie noch nie, nur fehlt ihr das nötige Kleingeld um umziehen zu können. Ein Nebenjob soll das ändern...und er ändert nicht nur das, sondern noch einiges mehr in Beca's Leben. Nicht meine Geschichte