Ich betrete den Raum und die Lautstärke der Musik haut mich regelrecht um, noch überwältigender ist jedoch wie der Rotschopf dazu tanzt, mit so viel Leidenschaft, Hingabe und Energie wie ich sie wohl noch nie gesehen habe. Weil in dem Zimmer drei Wände und sogar fast die komplette Decke mit Spiegeln versehen ist, bemerkt sie mich schnell, wie ich dort vor der Tür stehe, und stoppt das tanzen abrupt, wobei sie außer Atem stehen bleibt, schluchzt und dann mit den Händen ihre Augen reibt. Sie hat geweint. Mich überkommt ein schlechtes Gefühl und ich hasse mich selbst dafür, dass ich mich nicht sofort gerechtfertigt und Chloe mit ihrer Gedankenfreiheit alleine gelassen habe.
„Chlo.“, sage ich zaghaft und gehe auf sie zu.
Um weitere Schluchzer zu unterdrücken und zu überspielen greift sie nach einem Handtuch und hält es sich vor das Gesicht, während sie sich von mir weg, in Richtung der Stereoanlage bewegt. Ich folge ihr und drehe die Musik leiser, als sie sich immer noch von mir wegdreht und meinen Blicken ausweicht.
„Chloe, bitte, sieh mich doch an.“, flehe ich und stelle mich vor sie.
Ein letztes Mal wischt sie sich das Gesicht mit dem Tuch ab, bevor sie mich mir ganz zuwendet.
„Weißt du was ich dir Freitag im Krankenhaus eigentlich sagen wollte?“, fragt sie mit einem erwartungsvollen, aber traurigen Gesichtsausdruck.
Ich schüttle meinen Kopf: „Nein, weiß ich nicht.“
Ich weiß es leider wirklich nicht.
„Dass ich mich in dich verliebt habe.“, sie schlägt sich die Hände vor das Gesicht und lacht dann einmal auf, „Verdammt Beca, du hast mir den Kopf verdreht.“
Die Information trifft mich wie ein Schlag, auch wenn ich schon geahnt hatte, dass sie mir wegen Aubrey nicht das gesagt hat, was sie eigentlich vorhatte zu sagen, habe ich nicht mit so etwas gerechnet. Unruhig läuft sie in dem Studio umher und kann es wohl nicht ertragen mich überall in den Spiegeln zu sehen, weswegen sie an der einen Wand auf den Boden rutscht und ihren Kopf an ihre Knie lehnt. So Mitchell, reiß dich zusammen und tue jetzt endlich das was du vorhin schon längst hättest tun müssen. Langsam lasse ich mich neben ihr nieder und streiche sanft mit einer Hand über ihr Schienbein.
„Du hast nicht nur meinen Kopf, sondern mein ganzes Leben verdreht.“, gestehe ich.
Als sie mich daraufhin verwundert ansieht, laufen bereits wieder die Tränen an ihren Augenwinkeln herunter.
„Das verstehe ich jetzt nicht.“, schluchzt sie und wischt ihre Tränen mit ihrem Top ab, wobei mein Blick leider auf ihren trainierten Bauch fällt und mir ungewollt warm zwischen den Beinen wird. Ich hasse es sie weinen zu sehen, es ist wie mit einem knuffigem Hundewelpen, dem du das Spielzeug geklaut hast.
„Ich versuchs zu erklären.“, meine ich und trockne meine Hände an meiner Jeans ab, da ich vor Nervosität zu schwitzen begonnen habe. Es ist mir noch nie leicht gefallen über meine Gefühle und Empfindungen zu sprechen.
„Seitdem du in mein Leben getreten bist, läuft alles so viel besser. Ich habe den Job bei euch und verdiene mehr als ich mir je erträumt habe, außerhalb meiner hoffentlich bevorstehenden DJ-Karriere, ich habe den Song heute abgeschickt, das heißt ich marschiere mit großen Schritt auf L.A. zu, Jesse scheint sogar ein ziemlich guter Freund sein zu können, Emily hat ihren Traumprinzen gefunden und auch wenn das alles eigentlich nichts mit dir zu tun hat, kann ich es nur genießen oder ertragen, weil du an meiner Seite bist.“
Ein kurzes Lächeln blitzt über ihre Lippen und verschwindet sogleich auch wieder.
„Das widerspricht sich nur leider mit dem was du vor ein paar Stunden gesagt hast.“, erwidert sie.
„Ich weiß und das tut mir leid, ich bin ein Idiot. Mir fällt es nur so schwer mich zu öffnen, aber ich bin ja hergekommen um das klar zu stellen. Ich konnte nicht einfach so dasitzen, in dem Wissen, das du denken könntest, dass ich nichts von dir will.“, antworte ich schüchtern.
„Ich bin stolz auf dich, Beca. Und vergiss nie, dass du mit mir über alles reden kannst.“, sagt sie, während sie meine eine Hand greift, die immer noch aufgeregt über meine Hose geglitten ist, „Weil du eben so unendlich süß warst, muss ich dich jetzt leider küssen.“ Diesmal lächelt sie ehrlich und auch ihre Augen haben die Trübheit verloren und leuchten mich wieder an.
Ich lächle in den Kuss hinein und bin ernsthaft erleichtert darüber, dass diese Sache nun geklärt ist.
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Stets zu Diensten (gxg)
Fiksi PenggemarBeca ist ihrem Traum so nah wie noch nie, nur fehlt ihr das nötige Kleingeld um umziehen zu können. Ein Nebenjob soll das ändern...und er ändert nicht nur das, sondern noch einiges mehr in Beca's Leben. Nicht meine Geschichte