Mit dem Taxi sind wir am frühen Nachmittag endlich bei Chloes neuer und eigener Wohnung angekommen. Beeindruckt stehen wir davor, da sich diese in einem echt gutem Viertel befindet und für unsere Verhältnisse ziemlich schick und groß erscheint, für Chloe hingegen wahrscheinlich aber klein und unter ihrem gewohnten Standard.
„Wollt ihr den ganzen Tag so dastehen?“, fragt sie uns belustigt, während sie uns schon die Eingangstür aufhält.
Ich gewähre Emily den Vortritt, weil sie sowieso schon total aufgedreht umher springt und dabei mit ihrem Koffer zu kämpfen hat, er will einfach nicht so, wie sie es will. Anschließend folge ich den beiden in den Fahrstuhl. Ihre Wohnung ist im zweiten Stock, wobei ich sofort belehrt werde den Fahrstuhl nur nutzen zu dürfen, wenn ich etwas Schweres tragen würde, ansonsten soll ich gefälligst laufen. Chloe ist so fürsorglich wenn es um meine Gesundheit geht, dabei würde es mir sicherlich besser gehen, wenn ich entspannt im Fahrstuhl stehen könnte, anstatt mich beim Treppen steigen zu verausgaben.
Oben angekommen, lässt der Rotschopf uns zuerst eintreten und die noch leeren Räumlichkeiten bestaunen. Gerade wirkt noch alles so übertrieben groß, aber selbst gefüllt weiß ich noch nicht was sie alleine mit einer 4-Raumwohnung anfangen will.
„Ich wünschte ich könnte euch etwas zum Hinsetzen anbieten, oder einen Kaffee, aber dafür müssen wir wohl nach unten gehen.“, meint Chloe, woraufhin wir nur unsere Koffer abstellen und uns auf den Weg in das Cafe machen, das direkt nebenan ist.„Wo wird dein Schlafzimmer sein und was machst du mit den anderen Räumen?“, fragt Emily neugierig, nachdem wir uns gesetzt haben.
„Das werdet ihr heute Abend sehen.“, damit fertigt Chloe Emily ab, die nun enttäuscht zu ihr herüber schaut.
„Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich euch nachher gleich sozusagen rauswerfe. Wir stehen uns oder den Männern, die arbeiten wollen dann nur im Weg herum, daher regle ich das und ihr macht euch einen schönen Tag, erkundet ein bisschen die Stadt.“, kommt es weiterhin von ihr.
„Oh das ist klasse, auch wenn ich mich schon auf das Wände streichen und bekleckert werden gefreut habe. Oder auf das Regale zusammenbauen und diese dann einzuräumen. Naja, shoppen ist mindestens genauso gut, nicht wahr Becs?“, sagt Em und strahlt mich mit ihren großen Augen an.
Shoppen mit Emily Junk ist so ziemliches eines der anstrengendsten Dinge, die ich durchhabe. Es ist ein Hin- und Her und drunter und drüber, außerdem darf ich danach immer ihren Kram tragen, weil sie ja weiter Kleiderhaken durchwühlen muss. Und wenn ich dann auch noch Styleberaterin spielen muss, ist alles vorbei. Diesmal habe ich jedoch noch Hoffnung, weil ich glaube, dass Emily von der Stadt fasziniert sein wird und daher weniger auf die Läden achtet, sondern etwas mit mir die Gegend auskundschaftet.
„Schatz, mach nicht so ein Gesicht. Wir haben danach doch noch genug Zeit zusammen.“, sagt Chloe und legt mir ihre Hand behutsam auf die Wange.
Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich meine Begeisterung nicht ausdrücklich gezeigt habe, aber anscheinend hat meine Freundin dafür ein Auge.
Die Bedienung bringt uns unseren Kaffee und nachdem wir diesen ausgetrunken und noch eine Weile geplaudert haben, muss Chloe in ihre Wohnung um den Männern, die streichen und alles aufbauen, Einlass zu gewähren. Mit einem Kuss für mich und einer Umarmung für Emily verabschiedet sie sich und entlässt uns in die große Stadt Los Angeles, die Emily noch nie gesehen hat und es bei mir schon Ewigkeiten her ist. Als auch wir uns dann auf dem Weg aus dem Cafe machen, fragt Emily mich unaufhörlich wo wir denn hingehen, was wir uns ansehen und, und, und. Ich beantworte ihre Frage nicht, ich will sie überraschen, auch wenn mich ihre Fragerei schon etwas nervt, doch nach geräumiger Zeit gibt sie auf und steigt gehorsam mit in den Bus.Gegen 21 Uhr landen wir wieder an der Haltestelle in der Nähe von Chloes Wohnung. Nachdem sie mir vor gut einer Stunde geschrieben hat, dass für heute alles erledigt ist und wir heim kommen könnten, haben wir unsere Füße in die Hände genommen und den schnellstmöglichen Weg gesucht, damit Chloe nicht allzu lange alleine sein muss, auch wenn wir noch nicht unbedingt weg wollten. Erschöpft und abgehetzt stehen wir vor ihrer Tür, weil wir vernünftig waren und die Treppen genommen haben, wobei mich Emily jedoch mit Gewalt davon abhalten musste den Fahrstuhl zu nehmen. Freudig begrüßt sie uns, wonach wir staunend die Arbeit bewundern, und Emily wie immer übertrieben hippelig durch die Wohnung hopst und dabei beinahe alles umrennt. Manchmal ist sie wirklich wie ein kleines Kind, oder jemand der zu viel Zucker zu sich genommen hat. Danach schickt die Rothaarige Emily unter die Dusche, während wir beide uns daran machen etwas zum Abendessen zu kochen. Chloe brät das Fleisch und ich decke den Tisch. Danach lege ich meine Arme von hinten um ihren Bauch und kuschle mich an sie, mein Kopf liegt auf ihrer Schulter und das Essen duftet so gut. Emily kommt mit einem Handtuchturban auf dem Kopf und ihrem Pyjama am Leib aus dem Bad und singt fröhlich vor sich hin bevor sie sich auf einen Stuhl an dem gedeckten Tisch fallen lässt.
„Das riecht aber köstlich, wann ist es fertig?“, fragt Emily, wonach sie sich die Lippen leckt.
„Sobald Beca duschen war.“, kommt es von Chloe, die sich nun aus meiner Umklammerung löst und sich zu mir umdreht.
„Kommst du mit?“, frage ich sie im Flüsterton.
„Ich war schon, und nun hopp, sonst wird das Essen kalt.“
„Unfair.“, grummle ich. Sie zwinkert mir zu und gibt mir einen Klaps auf den Hintern als ich ihr den Rücken zugedreht habe und mich auf den Weg gemacht habe.
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Stets zu Diensten (gxg)
FanfictionBeca ist ihrem Traum so nah wie noch nie, nur fehlt ihr das nötige Kleingeld um umziehen zu können. Ein Nebenjob soll das ändern...und er ändert nicht nur das, sondern noch einiges mehr in Beca's Leben. Nicht meine Geschichte