Steve & Tony (short)

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Steve

Es fühlte sich so gut an, wieder mit Tony zu sprechen. Sein herzhaftes Lachen, die witzigen Kommentare. Mittlerweile war Tony bei mir eingezogen. Den Kontakt zu den anderen hatte ich beinahe komplett abgebrochen, mich isoliert. Wen brauchte ich denn noch, wenn ich Tony hatte?

Jedoch schien es manchmal, dass ein Schatten über sein Gesicht huschte. Dann fühlte es sich an, als wäre er mir ferner denn je. Doch diese Momente wurde von den vielen anderen wundervollen Augenblicken überlagert. Das gemeinsame Frühstücken, die Filmabende oder so vieles mehr. Das Leben war perfekt. Nur Tony und ich. So wie es sein sollte. Ich liebte ihn und er mich. Fast war es zu perfekt, als das es hätte wahr sein können. Wir stritten so gut wie nie. Jedoch bis zu dem einen Tag, an dem alles eskalierte.

Ich ging in unser kleines Esszimmer. Die Morgensonne schien durch die halbgeschlossenen Schalosinen und zeichnete helle Streifen auf die Wände. "Guten Morgen, Tony", begrüßte ich ihn gähnend. Keine Antwort. Vielleicht schlief er noch. Also machte ich mir keine weiteren Gedanken. In Ruhe deckte ich den Tisch für uns beide. "Du solltest mal wieder raus gehen", sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte Tony, der gegen einer Wand lehnte. Ich hatte ihn gar nicht gehört, wie er ins Zimmer gekommen ist. "Warum sollte ich? Ich hab doch dich", meinte ich mit einem Lächeln, welches Tony jedoch nicht erwiderte. "Du warst ewig nicht mehr draußen. Unternimm doch mal was mit Clint oder Bruce...", schlug er vor. "Ich habe echt lange nicht mehr mit ihnen gesprochen, die haben mich bestimmt schon vergessen", entgegnete ich. Warum sollte ich auch? "Sie haben dich nicht vergessen, aber du willst sie vergessen. Tu' das nicht bitte..."

"Warum veranstaltest du so ein Theater? Es ist gut so, wie es gerade ist!", sagte ich und meine Stimme wurde lauter. "Ich will nicht, dass du komplett vereinsamst und isoliert bist!", hielt Tony dagegen. "Ich hab doch dich!"

"Nein hast du nicht!", brüllte er und ich zuckte zusammen.

Irgendwie hatte ich Hoffnungen, dass alles wieder normal sein könnte, bis Tony das aussprach, was ich versuchte seit Jahren zu verdrängen. Mit hasserfüllter Stimme und hochrotem Kopf brüllte er: "Verdammt, Steve! Akzeptier es endlich! Ich existiere nur in deinem Kopf! Ich bin gestorben! Vor drei Jahren..."

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