Kapitel 3

440 20 8
                                    

Als Kira versuchte einen Korb zu werfen, versuchte Demir sie aufzuhalten und sprang ebenfalls. Auf sie zulaufend sprang er und stieß leicht gegen sie. Da aber Kira nicht besonders groß und Demir sehr stark war, fiel sie und knallte mit dem Kopf auf dem Boden auf. "Kira!", schrien mehrere Jungs und liefen sofort auf sie zu. 

Das nahm Demir aber nur am Rande war. Seine Aufmerksamkeit lag auf dem Mädchen vor ihm auf dem Boden.
Vor Schmerz kniff sie die Augen zu und griff sich langsam an den Kopf. Sie lag direkt vor ihm, doch er konnte sich vor Schock keinen Zentimeter bewegen. Auch wenn er sie noch nicht lange kannte, bedeutete sie ihm schon viel. Es war komisch. Er kannte sie kaum, hatte noch nicht mal richtig mit ihr gesprochen, aber war wie versteinert, wenn sie sich verletzte. 

"Bist du total bescheuert!", riss Nick Demir endlich aus seiner Starre und brachte ihn somit in die Realität zurück. Die Jungs knieten oder standen neben Kira und sahen sie besorgt an. Nick und Joschka hatten jeweils von einer Seite einen Arm um sie gelegt und ihr geholfen sich aufzusetzen. "Ich..." 
"Pass doch besser auf. Ist doch klar, dass du ihr weh tust, wenn du sie umschubst.", fuhr er Demir an. 

"Hey, beruhig dich erstmal.", sprach nun Cole, der an Demirs Seite aufgetaucht war und seinem Freund eine Hand auf die Schulter legte.
"Ich werde mich nicht beruhigen. Kira hätte...", fing Nick an, brach aber ab, als Kira ihm eine Hand auf den Unterarm legte. Nick sah zu Kira, die ihn leicht anlächelte.
"Lass ihn. Das war ein Unfall.", probierte nun Kira auf ihn einzureden. 
"Trotzdem. Es hätte sonst was passieren können." 

"Es ist nichts Schlimmes passiert. Mein Kopf tut nur ein bisschen weh." 
"Das wollte ich nicht. Wirklich nicht. Das war ein Versehen. Wirklich." 
"Mach dir keinen Kopf. Ich nehme es dir nicht übel." Sie lächelte ihn an. "Hab keine Angst.", fügte sie dann noch hinzu. Was meinte sie denn damit? Wovor sollte er keine Angst haben? 

Genau das wollte er sie gerade fragen, aber davor sprach Joschka: "Wenn du es jemals wieder wagen solltest, ihr nur ein einziges Haar zu krümmen, dann Gnade dir die Göttin." 
"Die Mondgöttin kann ihm da auch nicht helfen.", meinte nun Raffael. "Wir sorgen dafür, dass du dir wünscht nie geboren worden zu sein.", drohte nun auch Nick.

Spitzen Leistung, Demir. Zweiter Tag, an dem du deine Mate kennst, und schon hast du es total versaut, dachte Demir sich. 
"Hast du verstanden." Die Jungs sahen ihn alle warnend an und man bekam eine gewisse Angst vor ihnen. Demir nickte nur hastig. 

"Kira, glaubst du, es ist nötig, dass jemand sich deinen Kopf ansieht?", mischte der Sportlehrer sich auch mal ins Gespräch ein. Kira schüttelte den Kopf. "Könnte ich aber was zum Kühlen bekommen?" 
"Bin schon weg.", meinte ein Junge und ging los. 
"Statt das ein Vampir oder Werwolf losgeht, geht ein Fee.", witzelte Phil und brachte die Anderen zum Auflachen. 

"Komm. Du bleibst erstmal auf der Bank.", wandte sich Nick dann an seine beste Freundin und hob sie hoch. "Dir ist schon klar, dass ich laufen kann?" Sie zog eine Augenbraue hoch. Ihre Hand ruhte noch immer auf ihrem Kopf. "Ja. Aber du bist gerade erst auf den Kopf gefallen. Nicht, dass du noch umkippst." Nick setzte sie auf der Bank ab.
"Klar." Sie verdrehte gespielt genervt die Augen. 

"Nick. Joschka. Ihr spielt als nächstes.", informierte der Lehrer. 
"Ich würde ihm am liebsten eine reinhauen.", hörte Demir Nick flüstern. Kira lachte auf.
"Lass ihn. Er kann doch nichts dafür." 
"Du bist zu nett."
"Überhaupt nicht.", rief sie Nick hinterher. An Nicks Stelle setzte sich nun ein anderer Junge neben Kira. "Komm, ich kühl deinen Kopf ein wenig.", schlug er vor und legte seinen Kopf auf ihren. Der Junge war also ein Vampir. Die Körpertemperatur eines Vampirs war viel kälter als die eines Menschen, während die eines Werwolf höher war. 

"Wenn ihr sie besser kennenlernt, dann werdet ihr euch bestimmt gut verstehen."
"Vielleicht.", äußerte Demir und sah zu Kira. Am liebsten wäre er an der Stelle dieses Jungen und würde sie fest an sich drücken.
"Kira kennst du schon. Der Junge bei ihr ist Riccardo. Ein guter Freund von ihr." Der Lehrer war Demirs Blick gefolgt. "Der Junge, der gerade reinkommt, ist Nathan. Auch ein Freund von ihr." 
"Sind sie alle Freunde?", fragte Demir, ohne den Blick von Kira zu nehmen. Nathan reichte ihr das Kühlpack, das er geholt hatte, und sie legte es auf die schmerzende Stelle. 

My little shy GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt