Kapitel 21

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Gefühlt sein ganzer Körper tat weh und er wusste nicht, was er tun sollte. Freitagnacht lag Demir im Bett seines Hotelzimmers. Im Bett neben ihm lag Cole, der unter Schmerzen eingeschlafen war. Warum unter Schmerzen fragt ihr euch? Aus dem einfachen Grund, dass das die Folgen für den Verlierer waren. 

Vor dem Musikunterricht hatten sie sich darauf geeinigt, dass die Verlierer von den Gewinnern gewachst werden und eins könnt ihr glauben, Wachsstreifen waren schmerzhaft. Die Mädchen mussten nicht durch, weil es bei ihnen keinen Sinn hatte. Dafür aber die Jungs. Also ging es den anderen vier Jungs nicht besser als Cole. So auch Demir, der nichts richtig wahrnahm und wie auch Cole sich im Halbschlaf befand. 

Er merkte auch gar nicht, wie sich jemand neben ihn aufs Bett setzte. Erst als er schlanke Finger auf seiner Brust spürte, zuckten seine Augen, aber es kam ihm alles wie ein Traum vor. Als er kurz die Augen öffnete, sah er Kira neben ihm sitzen, die ihn bemitleidend und entschuldigend ansah. Es könnte sein, dass sie zumindest einen Wachsstreifen auf seinem Arm angewendet und ihn entschuldigend, jedoch auch belustigt angesehen hatte. 

Jetzt sah sie überhaupt nicht belustigt aus. Demir tat ihr leid. Demirs Augen waren wieder geschlossen und er schlief wieder.
Er träumte. In seinem Traum spürte er Kiras sanften Finger auf seinem Bauch.
Auf seiner Brust.
Auf seinen Armen.
Auf seinen Beinen, wo es sich am sanftesten anfühlte. Überall, wo ihre Finger ihn berührten, wurde der Schmerz erträglicher. Es war lindert und plötzlich tat nichts mehr weh. Bevor er komplett in den Traum versank, spürte er Kiras weichen Lippen auf seiner Wange und auf seiner Stirn. 

"Ich schwöre dir, Kira ist die beste Luna, die es nur geben kann." Jona sprang auf Demirs Bett, wodurch dieser die Augen öffnete. Die beiden Jungs hatten Jona, Zeke und Clay schon gehört, als sie vor der Tür standen. "Was hat Kira denn gemacht?", fragte Demir lächelnd und stützte sich auf die Unterarme. 

"Was Kira gemacht hat? Sie hat sich gestern Nacht um uns gekümmert.", behauptete Jona.
"Hast du denn gar nicht gemerkt, wie Kira dir die Salbe aufgetragen hat?" Ungläubig sah Zeke ihn an. "Sie hat uns allen diese Salbe aufgetragen, wodurch die Schmerzen viel angenehmer wurden und verschwunden sind.", ergänzte Clay.
"Da ist er seiner Mate so nah, wie noch nie zuvor und er kriegt es nicht mal mit.", scherzte Cole und brachte sie zum Lachen. 

Wenn Kira den Jungs aber die Salbe aufgetragen hat, dann hieß das doch, dass sie... 
"Wow. Keine Sorge. Sie hat sie bei uns mit einem Tuch aufgetragen und um unsere Beine konnten wir uns selbst kümmern. Fahr den besitzergreifenden Alpha zurück. Sie hat uns nicht angefasst und wir nicht sie. Sie gehört ganz dir.", sprach Cole, als er Demirs besitzergreifenden Blick sah und hörte, wie er gefährlich knurrte. 
"Aber ich hab schon gesehen, wie sie bei dir kein Tuch benutzt hat.", fuhr Cole fort. 

Dann war das kein Traum gewesen, zumindest größtenteils nicht. Was er danach geträumt hatte, würde er für sich behalten. Alles nach dem Kuss auf seine Stirn war definitiv nicht in echt passiert. Göttin. Augenblicklich wurde ihm warm. 

"Na ja. Außer bei deinen Beinen. Das war ihr dann wohl doch zu unangenehm. Und ich will auch nicht hinter Kiras Rücken reden oder so, aber sie hatte so einen roten Kopf, als sie dir die Salbe auf die Brust aufgetragen hatte. Aber sie sah dabei auch süß aus. Wie konntest du das nicht mitkriegen? Nicht mal als sie dich auf die Stirn geküsst hat?" Cole lachte und die anderen stimmten mit ein. "Ich war gestern zu fertig.", meinte Demir nur. 

"Tja. Deine eigene Schuld.", meinte Jona und grinste ihn an. Jona war zwar kindlich und lieb, aber er konnte auch teuflisch fies sein. "Danke, Jona, danke." Die Ironie war deutlich in Demirs Stimme zu hören, als er aus dem Bett stieg und sich eine Jogginghose überzog. 
Cole tat es ihm nach, während er Clay ansprach: "Bevor ich es vergesse. Können wir heute Abend Zimmer tauschen. Noch eine Nacht kann ich mir Demirs Stöhnen nicht anhören." 

My little shy GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt