Kapitel 18

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Demir beugte sich nach vorne, legte seine Lippen behutsam auf Kiras Stirn und verharrte so. Er saß am Kopfende des Bettes, in seinem Schoss ein Kissen auf dem Kiras Kopf ruhte. Ihre Augen waren noch immer geschlossen, doch ihre Brust hob und senkte sich jetzt etwas. 

Aufgewacht war sie bisher nicht und auch Demir, Cole und Emelie haben seither das Zimmer nicht verlassen. Dr. Adam konnte bei ihr einen schwachen Puls feststellen können und hat gesagt, dass Kira unterkühlt sei. Sie lag mehrere Stunden im Kühlraum und ihre Körpertemperatur war stark gesunken. Etwas länger und sie wäre jetzt tot. Kiras Körper war noch immer etwas kalt, aber sie wurde wärmer. 

Dr. Adam hatte so gewirkt, als würde er was sagen wollen, doch er brach ab und meinte es wäre nichts. Nur im Augenwinkel hatte Demir bemerkt, wie Emelie den Kopf geschüttelt hatte. Etwas wusste sie, doch es wäre nichts Gefährliches gewesen. Emelie würde niemals zulassen, dass ihrer besten Freundin etwas zustieß. Dr. Adam hatte sich weites gehend darum gekümmert, dass Kira keine bleibenden Schäden davontrug und hatte ihnen noch ein Medikament dagelassen, dass Kira nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen nehmen sollte. 

Nachdem er gegangen war, hatte Cole noch Caleb angerufen und Bescheid gesagt, dass es Kira besser gehen würde. Caleb hatte noch beteuert, dass es ihm leidtat und er sich wünschte, dass er in den Kühlraum geschaut hätte. Cole hatte ihn beruhigt und gemeint, dass es nicht seine Schuld war- was es ja auch nicht war- und dass das Wichtigste war, dass Kira gesund werden würde. 

Die Frage war nur, warum Kira im Kühlraum war? Wieso war sie darin eingesperrt? Wer hatte sie darin eingesperrt? Warum? Hoffentlich konnte Kira ihnen das sagen und die Person würde ordentlich was erleben. Am liebsten würde Demir die Person umbringen, die Kira fast umgebracht hatte. Am besten in den Kühlraum sperren. 

Plötzlich spürte Demir eine Wärme, die von Kira ausging. Als er aufsah, bemerkte Demir, dass Emelie die Hand nach Kira ausgestreckt hatte und dass kleine rote und orange Funken um Kira schwebten. Die Wärme hielt nicht mal eine halbe Minute, bevor sie wieder verschwand. 

Emelie sah enttäuscht aus und zog die Beine näher an ihren Körper. Cole setzte sich neben sie auf den Kasten vor der Fensterfront und zog sie in die Arme.
"Alles okay?", fragte er sie sanft und legte seine Stirn an ihre. Sie nickte.
"Ich will ihr so gern helfen, aber sieh mich an. Ich bin eine der mächtigsten Hexen überhaupt und kann für meine beste Freundin nichts tun.", sprach sie dann aus, was ihr auf dem Herzen lag. 

"Warum kannst du eigentlich nicht hexen?", fragte Demir vorsichtig.
"Suchzauber sind eigentlich verboten. Nur die wenigsten Hexen können einen ausführen, da sie viel Kraft beanspruchen. Man wehrt sich gegen die höheren Mächten. Das zieht Kraft und es kann Stunden dauern, bis man sie vollständig zurückhat.", erklärte sie und schaute dann raus. 

Es war schon dunkel draußen. Vielleicht neun oder so. "Mit Glück habe ich sie in ner Stunde oder so wieder zurück.", fügte sie dann noch hinzu. Cole küsste Emelie kurz auf die Lippen. Keine Ahnung, wann die so weit gegangen waren, doch Demir freute sich für die Beiden. "So wie ich Kira kenne, ist sie dir dankbar für das, was du für sie getan hast." Emelie lächelte leicht. 

Eine weitere halbe Stunden verging, in der Kira nicht aufwachte, doch ihre Atmung wurde immer kräftiger. Emelie hatte sich an Cole gekuschelt und Demir lehnte sich zurück und legte seinen Kopf in den Nacken. 

"Geh nicht.", hörten sie eine leise Stimme sagen. Sofort schossen alle Blicke zu Kira. Ihre Augen waren noch immer geschlossen, doch sie schien wach zu werden. Sie kniff die Augen zusammen und öffnete sie kurz darauf. Demir blickte in ihre dunklen Augen.
Eine Träne löste sich aus ihren Augen, die Demir sofort wegstrich. 

"Shh. Alles okay. Ich bin hier." Er zog sie samt Decke zu sich hoch und drückte sie an seine Brust. In der Zwischenzeit waren Cole und Emelie ans Bett getreten. Emelie setzte sich aufs Bett und nahm Kiras Hand. "Wie geht es dir?", fragte sie Kira dann vorsichtig. Kira nickte und löste sich etwas von Demir. "Mir geht es gut, Em. Mach nicht so ein Gesicht.", beteuerte sie lächelnd, nachdem sie Emelies besorgtes Gesicht sah. "Mir ist nur etwas kalt." Emelie zog die Bettdecke hoch und legte sie ihr um die Schultern. "Kannst du dich an alles erinnern?", fragte nun Cole. Kira nickte wieder. "Ja. Ich erinnere mich noch." 

My little shy GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt