Kapitel 10

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Zwei Wochen später, am Freitag, saßen die Jungs, Kira, Mandy und ihre Clique im Literaturunterricht. Nicht nur, dass Literatur eines von Demirs Lieblingsfächern war, sondern auch die letzten Wochen trugen dazu bei, dass Demir gut gelaunt war. Kira und er waren sich viel nähergekommen und er glaubte auch, dass sie sich in ihn verliebte. Er war sich da nicht sicher, aber er hatte Kira mal so was sagen hören, als diese mit Emelie geskypt hatte.

"Was machen wir eigentlich?" Kira lehnte sich zu Demir und sah ihn aus ihren dunklen Augen fragend an. "Wir planen eine Aufführung und sollen auch schon in zwei Wochen vorstellen. Wir sollten daran einfach weiterarbeiten, als sie nicht da war. Das konntest du aber nicht wissen.", flüsterte Demir ihr zu, während die beiden halb Mrs. Malin zuhörten. 

Sie brachte sich auf den neuesten Stand, da sie ja die letzten Wochen erkrankt war. An der Art wie sie sprach, wurde deutlich, dass sie eine Fee war.
"Mrs. Malin ist eine super nette Lehrerin, sie wird dir eine Aufgabe geben und mach dir keine Sorgen, du kriegst keinen Ärger.", ergänzte Demir noch, als er Kiras unsicheren Gesichtsausdruck bemerkte. "Okay.", aber ganz überzeugt klang sie nicht.

"Das sieht doch schon mal gut aus. Dann haben wir alles bis auf die Kulisse. Wer hat sich darum gekümmert?" Der Kurs schwieg. "Niemand hat sich darum gekümmert? Na gut. Das wird dann etwas knapp. Schließlich brauchen wir sie für die Generalprobe am Donnerstag in zwei Wochen. Wer von euch hat denn noch keine Aufgabe bekommen?", wollte Mrs. Malin wissen, während sie ihre roten Haare zu einem Zopf zusammenband. 

Demir legte Kira eine Hand aufs Bein und schüttelte leicht mit dem Kopf, um ihr zu verdeutlichen, dass sie sich nicht melden sollte. Jedoch hätte Kira sich genauso gut einfach melden können, denn Vanessa machte auf Kira aufmerksam: "Also Kira hat noch nichts für die Aufführung gemacht." Verwirrung spiegelte sich Mrs. Malin Gesicht wider. 

"Mh... Wer ist denn das? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich niemanden im Kurs habe, dessen Name Kira ist."
"Das bin ich. Ich," Kira hob die Hand, damit Mrs. Malin sie sah, "habe die Schule gewechselt und bin neu in ihrem Kurs. Bis eben wusste ich überhaupt nichts von einer Aufführung, sonst..."
"Ach, Kleines, das ist doch überhaupt kein Problem. Es tut mir nur leid, dass ich dich so lange nicht bemerkt habe." Sie sah auf ihre Liste und fand Kiras Namen dann. 

"Ja, hier steht es auch. Ich bin auch ein Schussel. In Ordnung. Du hast also noch keine Aufgabe. Was würdest du denn gerne machen?"
"Wenn niemand anderes sich um die Kulisse kümmern möchte, kann ich das übernehmen.", äußerte sie etwas unsicher. "Wirklich? Das wäre super. Dieser Kurs will sich einfach nie darum kümmern." 

"Das kann ich gerne machen, aber könnten sie mir sagen, was für eine Kulisse sie denn brauchen?"
"Das sollten wir hinbekommen. Komm einfach gleich zu mir und ich gebe dir alle Informationen. Dann hätten wir jetzt alles geklärt. Ich würde sagen, jeder arbeitet weiter an seiner Aufgabe und meine Schauspieler fangen an zu üben."
Nachdem Kira bei Mrs. Malin war, saß sie nur noch in der ersten Reihe und zeichnete, während sie den anderen beim Üben zusah.

"Nein." Demir, Cole, Jona, Zeke, Clay, Kira und, wie sollte es anders sein, Mandy, Tiffany und Vanessa... Okay nein. Stopp, das sind zu viele Namen. Na gut, wo waren wir... Sie hatten endlich Schulschluss und waren auf dem Weg zu ihren Autos, wobei die Jungs versuchten Mandy und ihre Clique loszuwerden und Kira ein Lachen unterdrückte.  

"Nick!", schrie Kira plötzlich und rannte auf einen braunhaarigen Jungen zu. Damit zog sie auch die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. Sie lief auf Nick zu, der sie an der Taille hochhob und einmal im Kreis drehte, ehe er sie runterließ und in eine Umarmung schloss.
Inzwischen haben auch die Anderen zu den beiden aufgeschlossen. 

"Da hat mich wohl jemand vermisst."
"Als ob du mich nicht vermisst hättest.", konterte Kira.
"Schon gut, schon gut.", lachte Nick. "Ich hab' dich vermisst. Es ist ja auch stinklangweilig ohne dich. Es ist nicht mehr dasselbe."
"Genauso geht es mir." 

My little shy GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt