My little shy Girl

Kapitel 22

Gerade als Nick etwas erwidern wollte, kam der Arzt aus dem Zimmer. "Wie geht es ihr?", fragte Nick sofort. "Erschöpft. Wir haben einen Nährstoffmangel vermutet und nach dem Gespräch mit Kira hat sich unsere Vermutung bestätigt. Sie hat jetzt eine Infusion, durch die sie die Nährstoffe bekommt. Ist sie zuvor schon zusammengebrochen?" Nick schüttelte den Kopf. 

"Zwei Mal in Blackwood und sie hat beide Male gesagt, dass sie nur zu wenig getrunken hätte.", informierte Demir sie. Dr. Petit nickte. "Also. Kira hat sich geweigert sich wiegen zu lassen, meinte jedoch das es ihr gut ginge und das alles in Ordnung sei. Kira hat mir auch gebeichtet, dass sie Sonntagabend zuletzt etwas gegessen hatte. Was wollte sie mir nicht sagen. Gestern und heute hatte sie noch gar nichts zu sich genommen und dann mit dem Sport wurde es wohl zu viel. Sie war gestern auch beim Training, hat sie gesagt. Kira meint, es sei ihre Schuld, weil sie nicht aufgepasst hätte. Es kommt für mich so rüber, als wäre sie nicht getriggert worden." 

Er seufzte einmal. "Soweit scheint es ihr gut zu gehen und sobald wir mit der Infusion fertig sind, kann sie nach Hause. Wenn ihr wollt könnt ihr zu ihr, aber nicht alle auf einmal.", meinte Dr. Petit. Er war ein Vampir. "Mach dir keine Sorgen, Nick. Deine beste Freundin ist in ein paar Stunden wieder auf den Beinen." Er drückte noch kurz Nicks Schulter und ging dann. 

"Nick geh du. Sie braucht dich jetzt bestimmt.", meinte Joschka und Nick nickte zustimmend. Er wäre so oder so reingegangen.
"Ich komm mit.", bestimmte Demir und auch Cole und Emelie folgten ihnen rein und stellten sie ans Fußende des Bettes. Nick und Demir stellten sich neben sie. Kira saß in ihrem Bett und sah die Jungs nicht an, während sie mit ihren Händen in ihrem Schoss spielte. An ihrem einem Handgelenk war eine Infusion angebracht.

"Wieso hast du das nur gemacht? Denkst du das ist gut? Stell dir mal vor, Nick hätte dich nicht aufgefangen. Du wärst jetzt tot, Kira.", brach Demir dann endlich die Stille und sah sie besorgt an. Warum tat sie das nur? 

"Ist das irgend so eine bescheuerte Diät, oder was?" 
"Demir, es reicht. Das ist nicht Kis Schuld." Nick legte ihm eine Hand auf die Schulter und probierte ihn zu beruhigen. "Wessen denn dann? Sie kann doch nicht einfach aufhören zu essen. Warum machst du sowas?" 

"Demir.", sprachen nun auch Cole und Emelie. 
"Es tut mir leid. Es war meine Schuld." Kira sah nicht auf, aber man sah deutlich, dass ihr dieses Gespräch ganz und gar nicht gefiel. "Warum, Kira, warum dieser Scheiß? Du weißt doch, dass es falsch ist nichts zu essen. Weißt du, wie schlecht das für deinen Körper ist, wenn du nichts isst? Du bist doch so gut in Bio. Ich bin mir sicher, dass du weißt, wie wichtig Nährstoffe für deinen Körper sind.", warf Demir ihr vor. 

"Demir!", nutzte nun Nick seine Alphastimme und stellte sich ein bisschen vor Kira.
"Nichts Demir. Ihr muss klar werden, dass sie sowas nicht machen kann. Sie schadet sich nur selbst.", fauchte Demir Nick an. "Der ganze Scheiß, nur weil Mandy gesagt hat, dass du fett bist, oder? Man Kira, ist dir nicht klar, dass du wunderschön bist. Mandy lügt dich an. Kira, das ist krank." 

"Du hast recht. Es ist krank... Ich bin krank."
"Was?" Verwundert und zugleich ratlos sah er sie an. 
"Ich bin krank. Ich hab Anorexia Nervosa. Das... Das ist Magersucht.", gestand sie.
"Das meinst du doch nicht ernst? Weißt du, wie schlimm das ist? Das ist nicht gut, Kira." Verzweifelt sah er sie an und endlich sah auch sie ihn an. Er sah den Schmerz in ihren Augen.

"Du bist doch wunderschön. Du hast es doch gar nicht nötig dich abzumagern.", meinte Demir mit belegter Stimme. Er konnte sie nicht verstehen. Warum sah sie denn nicht, wie wundervoll sie war. "Kann sein." 

"Was soll das heißen? Kann sein. Man Kira, du kannst sowas doch nicht machen. Am Ende stirbst du noch daran." Besorgt sah er sie an. Wieso tat sie sowas? Wieso?
Seine Reaktion verletzten sie, aber er konnte gerade nicht daran denken.
"Ich kann doch auch nichts dafür. So bin ich halt. Ich kann es nicht ändern."
"Wenn du es willst, dann kannst du es auch ändern. Aber was du getan hast, war deine eigene Entscheidung. Du hast dich entschieden dich selbst umzubringen."