Kapitel 27

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Die Messerspitze war nur wenige Zentimeter von Demir entfernt.
"Kira." Demir probierte gegen Kira anzukommen, doch sie ließ genauso wenig locker wie er. Scheiße. Demir verstärkte den Griff um ihr schmales Handgelenk, worauf sie leise vor Schmerz zischte und etwas die Augen zusammenkniff, aber das Messer ließ sie nicht los. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Unter Schmerzen. 

"Hör auf! Was ist hier los?", rief Mr. Black. "Sie wurde manipuliert.", stellte Alpha Mc Allens fest. Sie standen mittlerweile alle, unsicher was sie tun sollten. Wenn sie versuchen würden Kira von Demir zu entfernen, dann würde Kira sich vielleicht selbst verletzen. 
Demir umgriff ihr Handgelenk noch fester, damit sie das Messer endlich fallen ließ. Er war sich sicher, dass er ihr grad das Handgelenk brach, doch sie gab nicht nach. Der Schmerz, den er verursachte, war deutlich zu sehen.
"Kira, ich als dein Alpha befehle dir loszulassen.", befahl Nick ihr, jedoch regierte sie darauf nicht. 

"Es muss sein. Zum Wohle aller." Was als nächstes geschah sorgte dafür, dass Demirs Herz stehen blieb. Kira umgriff die Klinge, richtete sie auf ihre Brust und ließ locker, während Demir nicht schnell genug reagieren konnte und das Messer weiter in ihre Richtung drückte. 
Kira kreischte laut auf. Ihr Körper zitterte und ihre Hände lagen auf ihrem Bauch, wo das Messer sich befand. In diesem Moment war die Manipulation zu Ende. 

"Nein.", hauchte Demir sofort. 
Das Blut trat schnell aus und färbte ihr T-Shirt rot. Keiner bewegte sich.
Der Schock saß so tief, dass sie nicht einmal realisieren konnten, was hier eigentlich geschehen war. Erst als Kira nicht mehr stehen konnte, reagierte Demir. Hastig fing er sie auf und ging mit ihr zu Boden. 

"Kira." Entsetzen. Angst. Sorge. Das spiegelte Demirs Gesicht wider.
Nur eine Sekunde, nachdem Demir mit ihr auf dem Boden saß, knieten Nick und Joschka neben ihnen. "Ruft den Rudelarzt!", befahl Demir den anderen drei Alphas. Kira hatte noch immer die Hände auf ihrem Bauch und der Schmerz stand ihr im Gesicht geschrieben. 

"Wir ziehen das Messer raus und stillen die Blutung.", ordnete Nick an. Demir zog so vorsichtig wie er konnte das Messer raus, doch Kira verspürte trotzdem Schmerzen. Sie kniff die Augen fest zusammen und versuchte nicht zu weinen. Sie scheiterte und kreischte auf. Demir lehnte sich vor und legte seine Lippen auf ihre Stirn. "Ich hab' es gleich.", sprach er, ohne seine Lippen von ihrer Stirn zu entfernen. 

Seine eine Hand ruhte auf ihrer, während er das Messer komplett entfernte. Danach hob Demir wieder den Blick und Nick entfernte ihre Hände von ihrem Bauch, um ihr T- Shirt bis zum Stich hochzuschieben. Joschka hatte in der Zwischenzeit ein feuchtes Tuch besorgt, womit Nick das Blut etwas wegwischte. Dann drückte er damit fest auf die Wunde. 

"Hör auf. Du tust mir weh.", flehte Kira und drehte ihren Oberkörper, im Versuch dem Schmerz zu entkommen, ein wenig zur Seite. Der Versuch scheiterte, denn Nick ließ nicht ab.
"Es tut mir leid, Engelchen. Aber das muss jetzt sein.", entschuldigte Nick sich. Demir zog Kira näher zu sich ran und lehnte sich nach vorne. Darauf legte er seine Lippen auf ihre Stirn und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. 

"Es wird alles gut. Der Schmerz hört gleich auf."
"Ich kann kaum atmen."
"Das wird gleich.", versprach Joschka ihr, sah sie aufmunternd an und drückte ihre Hand.
"Ich bin da. Lasst mich schauen." Dr. Adam, der Rudelarzt, kam zu ihnen und behandelte sofort Kiras Wunde. 

"Ich hab' ihr jetzt was gegen die Schmerzen gegeben. Ich konnte nicht feststellen, dass irgendwelche Organe getroffen wurden. Geht zur Sicherheit morgen lieber nochmal ins Krankenhaus. In ein paar Tagen wird es ihr schon wieder besser gehen und die Wunde wird verheilt sein.", meinte Dr. Adam, während Demir ihn zur Tür begleitete. Zum Glück war die Medizin fortgeschrittener als damals und Magie war manchmal ein großer Segen.
"Vielen Dank, Dr. Adam."
"Ich hoffe, dass es ihr bald besser geht. Passen sie gut auf unsere Luna auf."
"Das werde ich machen. Ich lasse sie nicht mehr aus den Augen.", versicherte Demir. 

My little shy GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt