"Es...ist eigentlich egal."
"Nein, ist es nicht. Du hast Angst vor etwas und wir können dir auch nicht helfen, wenn wir nicht wissen wovor. Du bist noch nicht lange bei uns, aber du bist uns schon ans Herz gewachsen und wir wollen dir nur helfen. Bitte.", widersprach Cole."Es ist total dumm.", meinte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Wir schwören nicht zu lachen.", schwor Zeke. "Wenn das von ihm kommt, dann heißt das wirklich was.", bekräftigte Clay und sah sie gespannt aus seinen grüngrauen Augen an. Sie nahm die Hände weg und zögerte noch kurz, sagte es dann aber doch: "Ich habe Angst vorm Ertrinken." Keiner lachte. Sie sahen Kira nur verwundert an.
"Vorm Ertrinken?", hakte Jona nochmal nach und sie nickte kaum merklich.
"Warum?", wollte nun Demir wissen.
"Weil ich nicht stärker als eine Strömung bin."
"Na klar. Weil du nicht stark genug bist, reißt dich die Strömung Unterwasser und du ertrinkst.", folgerte Zeke. Sie nickte. "Da ist noch ein Grund.", sprach sie zögernd und zögerte auch weiter zu sprechen."Ich war glaube neun, aber wir waren mit der Verwandtschaft am Strand. Zu dem Moment hatte ich gerade erst das Schwimmen gelernt. Alles war eigentlich gut und wir hatten auch Spaß, aber dann kam die Flut. Ich war ziemlich weit draußen. Meine Mum konnte meinen kleinen Bruder nehmen und aus dem Wasser rauskommen. Ich habe auch versucht zurück zum Strand zu schwimmen, doch ich konnte es nicht. Ich war damals schon nicht stark genug dazu und die Flut riss mich Unterwasser. Ich tauchte mehrere Male unter und entfernte mich nur immer weiter vom Strand. Ich geriet in Panik und ich wäre an dem Tag gestorben, wenn mein Vater nicht noch weiter draußen gewesen wäre. Er konnte mich schnappen, aber auch nur im letzten Moment, weil die Flut mich mitgerissen hat."
Sie atmete tief durch. "Das Erlebnis hängt mir immer noch hinterher. Ich wollte auch meine Angst überwinden, aber bisher konnte ich es nicht. Bei starken Strömungen kriege ich einfach Angst.", beendete sie ihre Geschichte. Keiner sagte etwas. Es war mucksmäuschenstill. Solange, bis Demir die Stille brach. Er nahm Kira fest in die Arme und platzierte seinen Kopf auf ihrem. "Ich..."
"Es tut mir leid.", unterbrach sie ihn. Demir wusste nicht, was er sagen sollte.Warum entschuldigte sie sich denn? Sie hatte doch gar nichts getan. Es war doch Demirs Schuld. Es war doch seine schuld, dass sie jetzt an Albträumen litt. Er sollte sich doch dafür entschuldigen, dass er sie quälte. Dass er diesen beschissenen Plan durchgeführt hatte. Warum entschuldigte sie sich? Das machte keinen Sinn. Bevor Demir sie fragen konnte, antwortete sie schon auf seine unausgesprochene Frage.
"Ich hätte dich nicht anschreien dürfen. Mir wird jetzt erst klar, dass es nicht deine Schuld ist. Du hättest es nicht wissen können. Es tut mir leid. Bitte sei nicht böse." Schon wieder wusste Demir nicht, was er sagen sollte. Er wusste nicht mal warum, doch Tränen bildeten sich in seinen Augen. "Demir?" Demir sah zu Zeke, der ihn aus seinen grauen Augen bemitleidend ansah.
"Ich bemitleide Kira. Sie ist zu gut für dich." Kira lachte kurz müde auf und auch Demir musste lächeln. "Ich weiß." Demir küsste ihren Haaransatz. "Du bist zu gut für mich. Womit habe ich dich bloß verdient?" Er küsste wieder ihren Haaransatz. "Es tut mir leid. Ich wollte dir nie wehtun. Ich wollte niemals dein Vertrauen missbrauchen."
"Können wir das Ganze vielleicht einfach vergessen und es von vorne Versuchen?" Demir nickte. "Danke.""Und wenn er es wieder verbockt, hau ich ihm eine rein. Versprochen, Kira.", scherzte Cole und hielt ihr die Hand hin. Sie grinste und klatschte ein. Demir bewunderte es, wie leicht sie zu begeistern war. In der einen Minute war sie noch traurig und in der nächsten war sie fröhlich.
"Wie wäre es, wenn wir alle schlafen gehen. Morgen ist immer noch Schule und ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn ein Mädchen im Schlafanzug und fünf Jungs in Schlafhosen die Nacht wach bleiben.", schlug Clay vor und alle stimmten zu.
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My little shy Girl
FantasyNiemals hätte Demir gedacht, dass es so schwer werden würde. Dass alles Erdenkliche schief gehen konnte. Als er nach Rosewood fuhr, um seine Mate zu finden, erwartete er nicht, doch als er dann seine schüchterne Mate traf, war es Liebe auf dem erste...