Kapitel 12

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Eine ganze weitere halbe Stunde saßen sie im Unwissen gelassen in der Schule vor dem Eingang auf dem Boden, bis das Unwetter etwas nachließ, sodass sie schnell in die Autos stiegen und nach Hause fuhren. Die Mädchen kamen mit. 

Noch bevor Cole das Auto geparkt hatte, sprang Demir aus dem Wagen und rannte zur Haustür, die er hastig aufriss. "Kira!", rief er, während er ins Haus stürmte. Diesmal stürmte er direkt in die Bücherei, doch dort fand er sie nicht. Der Raum war leer. Er ging zurück ins Wohnzimmer und schaltete das Licht an. Oder zumindest wollte er das, doch es funktionierte nicht. 

"Oben ist sie nicht.", rief Jona und kam mit Zeke die Treppen runter. "Unten ist sie aber auch nicht.", meinte Clay und kam mit Cole auf die Gruppe zu. "Noch dazu sind die Sicherungen durchgebrannt. Wir haben erstmal keinen Strom.", ergänzte Cole. "Kira, muss aber irgendwo sein." 
"Ruf sie nochmal an.", schlug Clay vor. Demir tat es und sie folgten dem Klingeln. Das Handy fanden sie dann unter der Treppe. "Verdammt." 

"Leute, kommt mal her.", rief Jona, der im Wohnzimmer geblieben war. Sie gingen zu ihm und sahen zur Glaswand auf die Jona zeigte. Sie führte direkt in den Garten. "Seht ihr die Handabdrücke auch?" Die anderen nickten.
"Ich glaub, ich sehe sogar mehr denn das." Langsam ging Cole gefolgt von Demir zur Glaswand. "Man kann einzelne Stellen sehen. Ich glaub, dass ist der Abdruck von Stirn und Nase." Demir zeigte auf die obersten Abdrücke. "Glaubt ihr...?" 

"Danach sieht es hier nicht aus.", schritt Cole Zekes Vermutung ab. "Wenn da aber jemand war und Kira es gesehen hat, dann wird sie sich zu Tode gefürchtet haben. Bei dem Wetter, wirkt das ganze schon wie ein Horrorfilm und sie hat mir einmal gesagt, dass sie relativ leicht zu erschrecken ist." 
"Ihr macht ein großes Drama. Wahrscheinlich war da niemand und sie selbst hat an der Scheibe gestanden.", behauptete Mandy. War sie es wirklich? Oder war jemand hier gewesen? 

"Vor allem, wer würde sich trauen ins Haus des Alphas einzubrechen. Und warum sollte er dann nicht reinkommen. Ich meine, Kira hätte er doch ganz leicht ausschalten können.", fuhr Tiffany fort. "Da hat Mandy nicht unrecht.", stimmte auch Clay zu.
"Es..." Ein leises Rascheln ließ Demir verstummen. Es kam aus der Nähe. Die Anderen hatten es auch gehört und drehten sich ruckartig wie auch Demir um, doch da war niemand. 

Sie ließen ihren Blick über den Raum gleiten, bis sie in einer dunklen Ecke dachten etwas zu sehen. Mit langsamen und leisen Schritten gingen sie in die Ecke. Auf beiden Seiten befanden sich Kommoden, die mit den Wänden einen winzigen Platz erzeugten. Man hätte es fast nicht gesehen, aber da war eine schwarze Decke, die irgendwelchen Krims Krams zu verstecken schien. 

Hinter Demir, der mit Cole ganz vorne war, zündeten die Mädchen Kerzen an. Plötzlich blitzte es und ließ das ganze Bild noch schauriger wirken. Demir gab Cole ein Zeichen und zog die Decke weg. Als nächstes hörte man ein Kreischen, das vom Donner verschlungen wurde. Das schwarzhaarige Mädchen konnte die Jungs nicht erkennen und wertete sie als Angreifer. Vor ihrer Brust hielt sie das scharfe Messer. 

"Kira, ganz ruhig. Wir sind es, okay? Es ist alles gut. Ich bin hier." Demir und Cole ließen ihre Angriffsposition fallen und Cole nahm eine Kerze von Jona entgegen, damit Kira ihre Gesichter sah. Sofort beruhigte sie sich, ließ das Messer fallen und vergrub ihr Gesicht in ihren Knien, die sie an ihren Körper gezogen hatte. Sie war komplett verängstigt.

Im Brautstyle hob Demir sie raus und setzte sich mit ihr auf dem Schoss auf die Couch. 
"Alles ist gut. Ich bin da.", versicherte Demir ihr, während er ihren zitternden Körper näher an sich zog. "Shhh..." 
"Hattest du Angst vor dem Gewitter?" Cole hockte sich vor die beiden und legte eine Hand auf Kiras Schulter, um ihr zu zeigen, dass sie sicher war. 

"Da war jemand mit einer Maske und einer..." Sie schluckte schwer und sprach nicht weiter. Mit ihrem Finger zeigte sie auf die Glaswand, wo sie eben den Abdruck gesehen hatten. Nachdem Demir ihrem Finger gefolgt war, strich er ihr sanft eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Einer was?", forderte er sie behutsam auf weiter zu sprechen. "Kettensäge." 

My little shy GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt