~Pov. Jimin~
Gut gelaunt betrat ich unsere große, weiße Schule und begab mich ohne Umwege zu meinem Klassenzimmer, in welchem ich gleich Unterricht hatte. Ich lief durch die langen Gänge, die wie ein Labyrinth wirkten und es einem leicht machte sich zu verlaufen, wenn man sich hier nicht auskannte. Einige Schüler kamen mir entgegen, doch beachteten mich nicht groß, genauso wenig wie ich sie.Als ich am Klassenzimmer ankam sah ich schon die kleine Schlange an der Tür. Nacheinander blieb jeder kurz im Türrahmen stehen. Keine Sekunde später leuchtete dieser grün auf und gab dabei einen Ton, der die Personen dazu aufforderte weiter zu gehen. Wie immer verlief das ohne Zwischenfälle und ich setzte mich dann an meinen Platz. Ich stellte meinen Rucksack neben den Tisch und holte die Sachen heraus, die ich jetzt brauchte. Das war allerdings nur ein Tablet und ein Stift für dieses. Einige Sekunden später kam ein Lehrer herein und begrüßte uns, was wir erwiderten.
Wir machten und alle an die Arbeit, wobei ich aber viele Schüler genervt ausatmen hörte. Andere wiederum redeten mit ihren Freuden über alles mögliche, was nichts mit dem Thema zu tun hatte oder regten sich genau über dieses auf. Ich verstand nicht, was an Schule denn so schlimm war. Es war doch toll etwas zu lernen, was man vorher noch nicht kannte. Wie eine Art Schatzsuche. Doch ich wusste selber, dass es an mir lag, dass ich die Schule mochte. Besser gesagt an meiner DNA.
Plötzlich betrat ein Junge den Klassenraum, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Kurz redete er mit dem Lehrer, der nicht sehr begeistert schien, dann sagte er aber zu uns:„Unterbrecht bitte eure Arbeit und hört kurz zu." Schnell wurde es ruhiger und unser Lehrer fuhr fort:„Das ist Min Yoongi. Er ist von seiner Schule geflogen und ist deswegen mitten im Schuljahr hierher gewechselt. Er bleibt hier bis er seinen Abschluss in einem halben Jahr gemacht hat.", erklärte er und sah dann Yoongi auffordernd an. „Mein Namen wisst ihr schon, 17 Jahre alt, DNA 4628.", zählte er auf. Ich musste schwer schlucken. 4628. Jemand von der unfreundlichen Sorte. Das hieß, dass man sich mit ihm nicht anlegen sollte. „Setz dich doch bitte neben Jimin.", sagte er und ohne dass Yoongi etwas erwiderte kam er zu mir und setzte sich neben mich. Er stellte seine Tasche unter den Tisch und holte ein Tablet und einen Stift hervor, den er auf den Tisch legte und an machte.
„Wie lange willst du mich noch anglotzen?", fragte er nach ein paar Sekunden genervt ohne aufzusehen, weswegen ich etwas zusammen zuckte und dann auf mein Tablet schaute. Ich murmelte eine Entschuldigung, woraufhin er aber nichts mehr erwiderte. Da wir nebeneinander saßen hieß es, dass wir bei Partnerarbeit zusammen arbeiten müssten. Davor hatte ich aber jetzt schon Angst.
Die erste Stunde über war nichts wirklich passiert und darüber bin ich sehr froh gewesen. Meine Neugier konnte ich zum Glück kontrollieren und dadurch verdrängen. Die vielen Fragen, die in meinem Kopf herum schwirrten, hätten ihn sicherlich genervt.
Wir alle standen auf, verließen den Raum und teilten uns auf, da unsere Klasse jetzt verschiedene Kurse hatte. Plötzlich wurde ich an meiner Schulter angetippt und ich sah verwirrt zur Seite, zuckte aber zusammen, als ich den neuen Typen sah. Yoongi hieß er doch, oder? „Wo muss ich hin? Ich habe jetzt Systemkunde im Raum 26B8." Verwirrt sah ich ihn an. Systemkunde? Für eine DNA 4628 war Systemkunde sehr ungewöhnlich. Normalerweise wählten sie einfache Fächer wie Kochen, Kunst oder Botanik. Wobei sie letzteres eigentlich nur wählten, um zu lernen, wie man Pflanzen und damit auch pflanzliche Drogen am besten anbauen konnte. Schwere Fächer nahmen sie eigentlich überhaupt nicht.
„Ich hab' kein Bock alleine zu gehen, mich nochmal zu verlaufen und zu spät zu kommen, also wäre es nett, wenn du mir mal antworten würdest 1649." Meine DNA Nummer betonte er extra und mir lief es kalt den Rücken runter. Woher kannte er meine Nummer? Leute mit der DNA 4628 sind eigentlich sehr faul und wissen so etwas nicht, weil sie keine Lust haben das zu lernen. „Wenn du mir nicht gleich sagst wo das ist bin nicht ich es von uns beiden, der am spätesten kommt.", sagte er drohend und brachte mich somit in die Realität. „T-tut mir leid. K-komm mit ich zeig' es dir.", murmelte ich und lief schnell los. Er folgte mir und dass er mich anstarrte konnte ich spüren. Sein Blick brannte sich fast schon in meinen Rücken und nervös versuchte ich ihn nicht noch weiter zu verärgern.
Als wir dann endlich bei dem Raum ankamen lief er einfach mir vorbei und stellte sich in den Türrahmen, der kurz danach grün aufleuchtete und wieder der Ton erklang. Dann lief er in den Raum, ohne sich zu bedanken. Seufzend blieb ich auch kurz in der Tür stehen und lief auf meinen Platz, nachdem der Türrahmen bei mir ebenfalls grün gewesen war. Zum Glück hatte sich der Typ weit genug von mir weg gesetzt, doch ich hatte immer noch das Gefühl, dass er mich beobachtete. Langsam schaute ich zu ihm und ich hatte recht. Sein Blick schien mich zu durchbohren und wirkte bedrohlich, doch in seinen Augen sah ich noch etwas anderes. Ein Funkeln, das ich nicht deuten konnte, weswegen ich ihn weiter anstarrte und versuchte herauszufinden, was das war.
Dann zuckte ich aber unglaublich zusammen, als ich die Stimme unseres Lehrers hörte, der uns begrüßte. Schnell schaute ich wieder nach vorne und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren und nicht auf diesen Yoongi. Ich sollte mit solchen Leuten wie 4628 nichts zu tun haben. Doch ich wusste, dass ich viel zu neugierig war.
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DNA 4628
FanfictionEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...