~Pov. Jimin~
Es waren einige Tage vergangen, seit Yoongi bei mir gewesen war. Doch seitdem ist er nicht mehr in der Schule aufgetaucht, was mir langsam wirklich Sorgen machte. Er hatte sich auch nicht entschuldigt und die Lehrer wussten auch nicht, was mit ihm los war. Nach dem Unterricht war ich nach Hause gegangen und hatte gerade im Heim angerufen und gefragt, ob Yoongi da sei, doch sie verneinten. Okay, also war er vermutlich nicht krank oder so etwas. Wieso kam er dann nicht zur Schule? Und wieso interessierte es mich überhaupt so sehr?Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und überlegte, wo er gerade sein könnte. Das einzige was mir einfiel, war das Dach. Wenn er da nicht wäre, dann hätte ich keine Ahnung wo er noch sein könnte. Da ich meine Hausaufgaben bereits alle fertig gemacht hatte ging ich die Treppen hinunter, doch bereute es sofort, als mir einfiel, dass meine Mutter heute frei hatte. Ich brauchte unbedingt eine Ausrede wieso ich raus ging.
„Jimin? Ist alles okay?", hörte ich meine Mutter aus dem Wohnzimmer fragen, da sie wohl gesehen hatte, wie ich die Treppen herunter gekommen war. Zögernd ging ich durch die Tür, die zum Wohnzimmer ging. Kurz danach wurde sie grün und gab ein 'Bing' von sich. „U-uhm ich wollte nochmal in die Bibliothek und etwas lernen.", erklärte ich.
„Achso. Und wo ist deine Tasche?", fragte sie verwirrt. „Ich wollte erstmal wissen, ob es okay ist, wenn ich gehe.", sagte ich und war stolz darauf, dass ich nicht stotterte. „Natürlich ist das in Ordnung. Soll ich dich abholen?" Ich verneinte und ging dann wieder in mein Zimmer, wo ich mir einen kleinen Rucksack nahm, in dem ich ein paar Stifte und einen Block steckte.
Als ich wieder runter lief verabschiedete ich mich von meiner Mutter, die mir noch sagte, wann es Abendessen geben würde. Danach zog ich mir meine Schuhe an und verließ unser Haus. Ich ging zu Fuß und der Weg dauerte ungefähr zwanzig Minuten, in denen nichts erwähnenswertes passierte.
Nach einiger Zeit kam ich in der Gasse an und öffnete den Container, der sonst immer da gewesen war. Zu meinem Glück war es ebenfalls nur Pappe und Papier, weswegen ich meinen Rucksack dann in den Container legte. Dann kletterte ich auf die Feuerleiter und ging diese nach oben.
Als ich oben ankam blieb ich abrupt stehen, als ich dort eine Gestallt sah. Die Gestallt war kein geringerer als Yoongi. Doch was ich da sah konnte ich nicht wirklich glauben. Ich stand weiter von ihm entfernt. Er war mit dem Rücken zu mir gedreht, aber so, dass ich ihn auch zum Teil von der Seite sehen konnte. Er kniete am Rand des Daches, hatte seine Hände ineinander gefaltet und hielt sie nahe an seinem Körper. Sein Kopf war dabei gesenkt, seine Augen geschlossen und seine Lippen bewegten sich, ohne dass man etwas hörte.
Ich konnte es nicht glauben. Er betete! Also war er gläubig! Wieso? Seit Jahrzehnten und Jahrhunderten war eigentlich niemand mehr gläubig! Einige Sekunden verweilte er noch so, als er seine Hände löste und aufblickte. Dann setzte er sich normal hin, ließ seine Beine von Gebäude baumeln und stützte sich auf den Händen hinter sich ab.
„Komm doch her.", sagte er dann plötzlich, was mich etwas erschreckte. „Woher weißt du, dass ich es bin? Und dass ich hier bin?", fragte ich vorsichtig. Kurz herrschte Stille, als er dann antwortete:„Der Wind hat es mir gesagt." Okay, es war soweit. Ich verstand nichts mehr und war völlig überfordert. Mein Herz schlug unglaublich schnell und das Adrenalin strömte durch meinen Körper.
War das so bei Gläubigen? Dass ihnen 'der Wind' etwas sagte? Ich dachte immer Gott würde zu ihnen 'reden'. Wobei ich selbst das nicht wirklich verstand. Man hörte ihn doch gar nicht, wieso behaupteten sie dann, dass er zu ihnen reden würde?
Plötzlich drehte er seinen Kopf etwas nach hinten, um mich anzusehen und schaute dann wieder nach vorne, während er sagte:„Setz dich doch neben mich." Zögernd ging ich mit wackligen Beinen auf ihn zu und setzte mich neben ihm, wobei ich einen merklichen Abstand zwischen uns ließ. Dass er die DNA 4628 hatte war schon schlimm genug. Aber das er auch noch gläubig war machte es ja noch schlimmer.
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DNA 4628
FanficEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...