~Pov. Jimin~
Nun war es wieder Montag und Yoongi kam wieder in die Schule. Doch ich merkte, dass es ihm immer noch nicht gut ging und er noch sehr viel über das Thema mit der DNA nachdachte. Körperlich sah man nicht mehr wirklich Verletzungen, was mich ein wenig beruhigte.Er wollte nach der Schule oft alleine sein, weswegen ich ihn auch gelassen habe. Ich wollte, dass er die Zeit bekäme, die er bräuchte, um das alles zu verarbeiten. Über was er alles nachdachte wusste ich nicht, doch mir war immer unwohl bei dem Gedanken, dass er irgendwo alleine war und sich den Kopf zerbrach.
Bis morgen würden meine Eltern nicht mehr da sein, was bedeutete, dass ich Sturmfrei hatte. Deswegen hatte ich Yoongi gefragt, ob er vielleicht wieder bei mir übernachten wollte. Er hatte kurze Zeit überlegt, dann aber zugestimmt. Wir liefen gerade nach Hause, liefen aber einen Umweg, damit wir noch in einen kleinen Laden gehen konnten, um einige Lebensmittel einzukaufen.
Als wir damit fertig waren gingen wir nach Hause. Dort angekommen verstauten wir die Lebensmittel im Kühlschrank und brachten dann unsere Taschen in mein Zimmer. Yoongi ließ sich mit einem erschöpften Seufzer auf mein Bett fallen, ich konnte aber ein leichtes Lächeln erkennen.
Es sah generell süß aus, wie er so in meinem Bett lag, weswegen ich kichern musste. Er öffnete seine Augen ein spalt und sah mich mit einem leichten Grinsen an. „Was kicherst du so?", fragte er. „Ach nichts wichtiges.", gab ich zurück und setzte mich an die Bettkante und sah ihm weiter in die Augen, was er erwiderte.
Plötzlich aber packte er mich an den Schultern und zog mich ins Bett, was mich erschrocken fiepen ließ. Ich fiel halb aufs Bett, halb auf Yoongis Oberkörper. Verwirrt sah ich ihn an, doch er lag nur auf dem Rücken und hatte seine Augen wieder geschlossen. „Was-" Ich stoppte selber, als er mich mit seinen Armen fest, aber dennoch sanft, an sich zog, wodurch mein Kopf auf seiner Brust lag.
Ich holte erneut Luft, um zum Reden anzusetzen, doch er sagte:„Sei einfach ruhig und frag nicht." Verwirrt war ich immer noch, doch ich ließ es zu und bewegte mich nach einigen Sekunden noch kurz, um die bequemste Stelle für mich zu finden.
Als ich dann ruhig lag konnte ich Yoongis Herzschlag hören. Dieser ging ziemlich schnell, was mich etwas erschrak. „Wieso ist dein Herzschlag so schnell?", fragte ich etwas besorgt. Er schwieg kurz, murmelte dann aber:„Ich weiß es nicht."
Einige Sekunden herrschte Stille, als er plötzlich mein Kopf entlang nach unten tastete, wodurch ein warmer Schauer durch mein Körper floss und ich eine leichte Gänsehaut bekam. Langsam tastete er meinen Nacken nach vorne zu meinem Hals und drückte seitlich leicht in die Haut.
Er schien nach meinem Puls zu suchen und als er diesen gefunden hatte, sagte er nach einigen Sekunden:„Deiner geht auch schnell. Wieso?"
Erst jetzt merkte ich, dass er recht hatte. Mein Herz schlug schneller als sonst und ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. „Ich weiß es auch nicht.", sagte ich verwirrt und fasste mir an die Stirn. Dann tat ich das gleiche bei Yoongi, der verwirrt seine Augen öffnete.
„Wir haben kein Fieber.", murmelte ich. Er zuckte dann mit den Schultern und schloss die Augen. „Wird schon nichts schlimmes sein", meinte er und ich beließ es dann ebenfalls dabei. Ich hörte seinen Herzschlag weiter, welcher nach und nach wieder langsamer wurde, genauso wie meiner.
Ich schloss meine Augen und so verweilten wir eine lange Zeit. Nach einer Weile hatte Yoongi angefangen mir über den Rücken zu streichen oder zu kraulen, ab und zu wanderte seine Hand auch zu meinen Schultern. Ich genoss es und hatte dann angefangen sanft Kreise und Muster mit meinem Zeigefinger auf seiner Brust zu malen.
Wir genossen diese kleinen Berührungen vom anderen und hatten auch nicht vor diese zu unterbrechen. Wenn ich daran zurück dachte, wie ich mich früher Yoongi gegenüber verhalten hatte und was für eine Angst ich hatte, dann könnte ich lachen. Er war das komplette Gegenteil von dem, was ich gedacht hatte, was er wäre.
Doch wie er wirklich vom Charakter war, das wussten wir beide nicht. Ihn belastete es vermutlich immer noch und am liebsten würde ich ihm diese Last und diese vielen Gedanken nehmen. Ich wollte nichts anderes als dass er glücklich war und sich nicht so viele Sorgen und Gedanken machte.
Ich konnte es natürlich verstehen, dass es ein Schock war. Doch ich wollte einfach nur, dass er glücklich war und sich damit abfand. Nur wir wussten es und das würde auch so bleiben. Ich mochte ihn wirklich sehr und ich merkte, dass er kein schlechter Mensch war oder sich als einer entpuppen würde.
Ich würde immer hinter ihm stehen und für ihn da sein, egal wie er im Endeffekt war. Denn ich wusste, im Herzen war er gut. Doch ich traute mich nicht ihm das zu sagen.
Nach einiger Zeit wurde es dunkler und der Hunger zwang uns aus dem Bett. Wir gingen in die Küche und machten uns etwas zu essen. Er half mir soweit wie er konnte und es war süß mit anzusehen, wie er versuchte alles richtig zu machen und sich so anstrengte.
Als wir fertig mit kochen waren aßen wir gemeinsam und räumten dann auf. Wir waren ziemlich müde, weswegen wir beschlossen nun schlafen zu gehen. Ich zog mich im Bad um, während Yoongi sich in meinem Zimmer umzog. Ich hatte ihm einige Sachen von mir geliehen, die er zum Schlafen tragen würde.
Als ich fertig war putzte ich mir noch meine Zähne und ging dann wieder in mein Zimmer. Und was ich sah, hätte mich wie ein Mädchen kreischen lassen können. Yoongi lag auf der Seite im Bett, hatte die Decke bis unter seine Nase gezogen und geschlossene Augen. Man konnte trotz der Decke erkennen, dass seine Beine weit an seinen Oberkörper angezogen waren, was das noch niedlicher aussehen ließ.
Ich ließ die Jalousien mit einer Fernbedienung runter und schaltete das Licht aus. Dann setzte ich mich auf die leere Bettseite und stellte meinen Wecker für morgen früh.
Ich legte mich in mein Bett und zog die Decke über mich, ehe ich mich zu Yoongi drehte und ihn ansah. Seine Augen waren geschlossen und einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Seine Atmung ging ruhig und es schien wirklich so, als würde er schlafen.
Doch er öffnete seine Augen und sah mich an, was ich erwiderte. Dann hob er die Decke etwas an und breitete seine Arme aus. Ohne zu zögern rutschte ich näher an ihn heran und kuschelte mich in seine Arme, bevor er seine Augen wieder schloss.
Langsam schloss ich meine Augen ebenfalls, doch dann spürte ich nach einigen Sekunden ein raues Lippenpaar auf meiner Stirn, was mich automatisch lächeln ließ. Ich sah Yoongi wieder an, der fast unverändert und mit geschlossenen Augen da lag, jedoch erkannte ich ein leichtes Lächeln. Ich kuschelte mich etwas mehr an ihn, wodurch sich sein Griff um mich verstärkte.
So lagen wir einige Zeit, ehe wir beide einschliefen.
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DNA 4628
FanfictionEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...