~Pov. Jimin~
Die nächsten Tage war nichts wirklich interessantes passiert. Ich hatte Yoongi sein Tablet gebracht und konnte von seinen Lehrern zum Glück den ganzen Stoff besorgen, welchen ich ihm dann auch geschickt hatte. Die Lehrer waren etwas perplex, dass ich das für Yoongi machte, doch gaben mir die Unterlagen.Bei den Fächern, die ich nicht hatte konnte ich ihm leider nicht helfen, doch er schien auch keine großen Schwierigkeiten damit zu haben. Als er auch den Stoff von unseren gemeinsamen Fächern hatte und es sich selber durchlesen konnte verstand er vieles alleine. Dennoch bin ich immer nach der Schule zu ihm gegangen, um ihn zu besuchen.
Wie bereits gesagt war nichts wirklich passiert, doch ihm ging es langsam besser, weswegen er heute, etwas mehr als eine Woche, nachdem er eingeliefert wurde, entlassen werden konnte. Ich hatte ihn zum Heim begleitet.
Gemeinsam betraten wir das Gelände und gingen in das Gebäude. Wir gingen auf die Treppe zu und ich ging sie ohne Mühe hinauf, obwohl ich Yoongis Sachen mit meinem Schulranzen trug. Ich wollte ihn nichts schweres heben lassen.
Doch als ich plötzlich keine Schritte mehr hörte, drehte ich mich um und sah Yoongi, der langsam Stufe für Stufe die Treppe hinaufstieg. „Oh fuck sorry!", rief ich, stellte die Sachen sicher ab und ging wieder zu Yoongi herunter. „Alles gut, nicht schlimm.", sagte er leicht lachend. Sanft legte ich einen Arm um seine Taille, um ihn nicht zu verletzen.
Dabei spürte ich eine angenehme Wärme, die durch meinen Körper floss. Er legte seinen Arm um meine Schulter und während er sich noch gleichzeitig am Geländer abstützte, liefen wir langsam gemeinsam die Treppen hinauf.
Oben angekommen musste ich ihn leider loslassen und hob wieder die Sachen auf. Ich trug sie in Yoongis Zimmer und stellte die Taschen ab. Yoongi stützte sich am Nachttisch ab und setzte sich langsam hin. Davei verzog er sein Gesicht auch ein wenig, was mich ihn besorgt mustern ließ. „Geht's?", fragte ich und stellte mich neben ihm. Er bejahte.
„Soll ich dir irgendwie helfen? Deine Tasche auspacken oder so?" Er lachte leicht und murmelte erschöpft:„Kannst du mir mein Tablet geben? Dann kann ich ein wenig was für die Schule machen."
Ich zögerte, da ich eigentlich eher der Meinung war, dass er sich ausruhen sollte. Trotzdem gab ich ihm sein Tablet und setzte mich neben ihn, mit einem kleinen Abstand. Ich wollte ihn nicht berühren, um ihm nicht weh zu tun. „Soll ich dir bei unseren Kursen ein paar Sachen erklären?", fragte ich dann, weswegen er nickte.
Also fing ich an ihm alles zu erklären, doch nach kurzer Zeit merkte ich, dass er nicht wirklich konzentriert war. Er hatte, soweit ich wusste, die letzten Nächte sehr schlecht geschlafen und war deswegen wohl nun so fertig und müde. Deswegen drehte ich irgendwann Yoongis Gesicht zu mir, sodass er mich anschaute.
„Yoongi hör auf für heute. Das hat eh kein Sinn, du kannst dich nicht konzentrieren, so fertig wie du bist. Lass uns morgen weiter machen." Er war wohl so fertig, dass er ohne Widerrede nickte und ich ihm sein Tablet aus der Hand nahm und ausschaltete.
„Sag mal, was willst du eigentlich die nächsten Tage essen? Wenn du hier nichts isst oder trinkst?", fragte ich und er zuckte mit den Schultern. „Vermutlich etwas Geld verdienen, um mir etwas zu kaufen." Ich sah ihn kurz geschockt an und sagte dann:„du bewegst dich sicher nicht so viel! Du hast schon Schwierigkeiten beim Laufen, wie willst du dann noch Geld verdienen? Ich kann dir was mitbringen."
Er setzte an, um mir zu Widersprechen, da legte ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen, damit er still blieb. „Keine Widerrede. Und du musst mir auch nichts zurück geben oder dich bei mir revanchieren, okay? Wir sind Freunde, keine Geschäftspartner." Ich spürte ein komisches, ungewohntes Gefühl in meiner Brust, als ich dies aussprach.
Ich fühlte mich erleichtert und augenblicklich etwas ruhiger, dazu spürte ich noch eine leichte Aufregung in mir. Ich hatte noch nie wirklich Freunde gehabt und das nun auszusprechen war wirklich ein schönes Gefühl.
Er konnte sich wohl auch kein Lächeln verkneifen, dann seufzte er kurz, stimmte aber zu. „Okay, hast du irgendwelche Wünsche?", fragte ich. Er überlegte kurz, zuckte dann aber mit den Schultern. „Mir egal. Aber nicht so viel, ich bekomm nicht so viel runter.", sagte er.
Damit einverstanden entstand eine Stille, welche sehr angenehm und entspannt war. Als ich dann jedoch auf die Uhr schaute überlegte ich. Ich müsste selbst für Yoongi kochen, damit meine Eltern nichts mitbekamen. Außerdem müsste ich Zutaten kaufen, da meine Mutter es schnell merkte, wenn etwas fehlte.
„Ich sollte langsam los. Ich muss dann noch etwas einkaufen.", erklärte ich. Verstehend nickte er. „Solange kann ich ja schlafen." Ich musste leicht lachen und stand auf. „Soll ih dann morgen wieder kommen?" „Gerne. Ich könnte ja eh nicht wirklich abhauen und so wie ich dich mittlerweile kenne, würdest du trotzdem vor Sorge vorbei schauen."
Ich spürte, wie meine Wangen ein wenig rot wurden. Schnell nahm ich meine Tasche und verabschiedete mir kurz von ihm, was er erwiderte. Schnell lief ich aus dem Zimmer und dann auch aus dem Heim, während ich meine Wangen immer noch glühen spürte. Kannte er mich schon so gut? Es freute mich ehrlich gesagt ziemlich, dass er wohl so aufmerksam war und auf sowas achtete und lernte, wie ich mich verhielt.
Nach einiger Zeit kam ich bei einem Supermarkt an und während ich ihn betrat überlegte ich, was ich für Yoongi kochen sollte. Er wollte zwar nicht so viel, dennoch wollte ich für ihn genug machen, dass er noch etwas zum Abendessen hatte. Und was war eigentlich mit Frühstück?
Darüber könnte ich mir noch Gedanken machen, erstmal musste ich ihn davon überzeugen, dass ich ihm auch noch was zum Abendessen machte, ohne dass er dagegen war.
Ich entschied mich für einen einfachen Eintopf. Der war voll mit Mineralien, Vitaminen und Eiweiß, was man alles brauchte, wenn es einem nicht gut ging.
Also fing ich an alle Zutaten zusammen zu sammeln und dann zu bezahlen. Als ich Zuhause ankam stand ich nach fünf Minuten auch schon am Herd und kochte fleißig. Ich hoffte sehr, dass Yoongi das Essen schmecken würde, doch soweit ich es mir denken konnte freute er sich innerlich über jede Mahlzeit, die er gratis bekam. War auch für mich absolut verständlich, wenn man bedachte, wie die Lebensmittelversorgung bei ihm so war.
Als ich fertig gekocht hatte ließ ich es abkühlen, füllte es in eine Dose ab und brachte sie in mein Zimmer, um sie dort zu verstecken. Ich wollte nicht, dass meine Eltern davon etwas mitbekamen, sonst würden sie Fragen stellen. Und ich log sie nur sehr ungerne an.
Dann wusch ich noch den Topf und den Löffel ab und lüftete danach durch, damit der Geruch verschwand. Danach ging ich in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Ich nahm mir mein Handy und war ein wenig auf Sozialen Netzwerken, jedoch rutschten meine Gedanken immer wieder zu Yoongi. Doch wirklich schlimm oder nervig fand ich es nicht, stattdessen lächelte ich jedes Mal, wenn er vor meinem Inneren Auge erschien.
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DNA 4628
FanfictionEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...