~Pov. Yoongi~
Ich nahm leicht verwirrt den Hörer vom Ohr und sah auf das Telefon. Die Verbindung wurde wohl unterbrochen, vermutlich weil die Zeit zu Ende war. Ich konnte das Telefon gerade noch hinlegen, bevor ein Polizist mir meine Handschellen wieder anlegte, mich am Arm packte und wieder hinter sich her zog, vermutlich, um mich wieder in meine Zelle zu sperren.Doch schnell merkte ich, dass wir einen anderen Weg liefen. „Wo gehen wir hin?", fragte ich verwirrt. Der Polizist antwortete aber nicht und so musste ich gezwungenermaßen mit gehen.
Nach kurzer Zeit kamen wir zu einer Glastür, die nach draußen führte. Die Sonne blendete mich für eine kurze Zeit, doch ich konnte kaum dieses kurze Gefühl der Freiheit genießen, denn ich wurde direkt weiter gezogen.
Wir kamen an einem Polizeiauto an und der Polizist ließ mich auf der Rückbank platz nehmen, ehe er mich anschnallte. Er stieg auf der Fahrerseite ein und startete den Motor. Ich wurde nervöser und fing an mein Bein zuckend auf und ab zu bewegen. Wo fuhren wir hin? Was würde man jetzt mit mir machen?
Minuten lang, was sich wie Stunden anfühlten, saß ich auf dem Autositz und versuchte nervös herauszufinden, wo wir hin fuhren, bis wir dann endlich vor einem großen Gebäude ankamen. Ich erkannte das Gebäude schnell. Es war ein ein Gericht.
Ich wurde weiter geführt und wir betraten das riesige Gebäude. „Was machen wir hier?", fragte ich. „Jetzt wird es eine Gerichtsverhandlung geben." „Aber ich habe gar keinen Anwalt!", protestierte ich und versuchte mich von seinem groben Griff zu befreien, doch es brachte nichts.
„Dir wurde einer zugeteilt." „Aber er kennt mich doch gar nicht! Wie soll er mich dann verteidigen?", rief ich entsetzt. „Sei froh dass du überhaupt einen bekommen hast. Und jetzt sei leiser, du kommst aus der Nummer eh nicht mehr raus." Das wurde mir auch langsam bewusst.
~Pov. Jimin~
Ich sah auf die Uhr und fragte mich, wieso Yoongi sich immer noch nicht bei mir gemeldet hatte. Er hatte einen freien Anruf am Tag, aber wieso rief er mich dann schon seit einer halben Woche nicht mehr an? Ging es ihm vielleicht nicht gut?War er vielleicht sehr krank und konnte deswegen nicht anrufen? Oder durfte er es vielleicht doch nicht mehr? Ich seufzte und ging auf WhatsApp. Meine Klasse hatte viel in der Gruppe geschrieben was Yoongi betraf, jedoch reagierte ich darauf nicht.
Ich ging auf den Chat zwischen mir und Yoongi und las mir alte Nachrichten durch, die mich lächeln ließen. Wir hatten ab und zu mal geschrieben, wobei es um die unterschiedlichsten Themen ging.
Ich fand es besonders süß, wenn er nicht wusste, wie das Handy genau funktionierte und daran verzweifelte, zum Beispiel wenn er ein Foto schicken wollte.
Ich seufzte als ich daran dachte, dass das vorerst Vergangenheit war. Dass wir uns erstmal nichts mehr schreiben, sondern nur noch telefonieren konnten und das auch nur, während uns Polizisten dabei vermutlich zuhörten.
Ich atmete entnervt aus, als ich immer wieder Nachrichten aus der Klassengruppe bekam. Ich klickte darauf und wollte die Gruppe auf stumm schalten, als mir die Titel der Artikel und Berichte ins Auge stachen.
Augenblicklich schmerzte mein Herz, als würde es auseinander gerissen werden. Meine Hände begannen zu zittern und Tränen bildeten sich in meine Augen. Das konnte nicht wahr sein oder?
Ich drückte auf den Link, während mir die Kehle wie zugeschnürt war und ich nicht mehr atmen konnte. Als ich die Einleitung des Textes las, brach eine Welt für mich zusammen.
„Der Mörder Min Yoongi wurde zu einer Todesstrafe verurteilt und wird diesen Mittwoch durch den Stromstuhl hingerichtet werden."
Heute war Mittwoch.
Ich stürmte durch die vielen Türe, lief verschiedensten Gänge entlang. Dass die Türen immer rot aufleuchteten und ein tiefer Ton zu hören war ignorierte ich. Ich rannte an viele Türen vorbei, bis ich an eine große Glasscheibe kam.
Da war er. Er saß gerade auf dem Stuhl und ihm wurden die Schnallen am Körper fest gemacht. Plötzlich trafen sich unsere Blicke. In seinen tränenden Augen lag Angst, Sorge, Verzweiflung.
Ich schrie. Ich konnte selber nicht hören, was ich schrie, doch ich tat es. Es fühlte sich an, als wäre die Realität hinter einer dicken Nebelwand.
Ich versuchte die Tür, welche in diesen Raum führte, zu öffnen, doch sie war verschlossen. Die Ärzte bemerkten mich auch, machten aber normal weiter. Sie könnten sowieso nicht zu mir raus kommen, ohne die Tür zu öffnen und mir somit eine Chance zu geben hinein zu gelangen.
Ich schlug auf die metallische Tür ein, obwohl meine Hände knacksten und auch etwas schmerzten. Doch die Tür rührte sich kein Stück. Ich hörte Rufe und sah zur Seite.
Einige Polizisten waren am anderen Ende des Ganges und kamen auf mich zu gerannt. Verzweifelt sah ich mich um und erblickte einige Stühle.
Ich nahm mir einen und schlug damit gegen die große Glasscheibe, immer und immer wieder. Erst passierte nichts, dann entstanden Risse und nach kurzer Zeit zerbrach sie.
Ohne zu zögernd rannte ich los, doch wurde plötzlich wie von einem Auto umgehauen und flog auf den Boden. Die vielen Scherben bohrten sich in durch meine Kleidung in meine Haut. Ein Polizist drückte mich auf den Boden und hatte mir meine Arme auf meinen Rücken gedreht.
Dennoch versuchte ich mich zu wehren, trat um mich, wälzte mich hin und her, die Schmerzen durch die vielen Schnitte nahm ich gar nicht richtig war. Das einzige woran ich denken konnte war Yoongi.
Als ich zu ihm aufsah erkannte ich, dass er ebenfalls versuchte sich aus dem Griff der Gurten zu befreien. Doch das klappte nicht.
Schlagartig fing sein Körper unkontrollierbar an zu zittern, was mich in meiner Bewegung inne halten lies. Er zitterte unglaublich heftig, seine Augen waren leblos und seine Handgelenke fingen an zu rauchen.
Nach einigen Sekunden hörte es dann plötzlich auf. Sein lebloser Körper sackte in sich zusammen, seine Augen waren geschlossen. Er bewegte sich nicht mehr.
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DNA 4628
FanfictionEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...