~Pov. Jimin~
Nachdem die zweite Stunde vorbei war ging ich in die Mensa, um dort die Pause zu verbringen, die eine viertel Stunde lang ging. Ich holte mir etwas zu essen und schaute mich um. Als mein Blick aber zu dem Tisch fiel, an dem ich normalerweise saß, musste ich schwer schlucken. Dort saß 4628 und aß ebenfalls. Sonst saß niemand an dem Tisch, obwohl der Tisch groß genug für mehrere Personen war. Da ich aber nicht im stehen essen wollte und es sonst keinen freien Platz gab ging ich zögernd auf ihn zu.„K-kann ich mich hier noch hinsetzen?", fragte ich vorsichtig und er schaute mich skeptisch an. „Mach doch.", meinte er dann mit einer leicht genervten Stimme und zögernd setzte ich mich hin, während ich mich bedankte. Langsam fing ich an zu essen, doch die Nervosität wollte nicht verschwinden. Ich war noch nie jemanden mit einer DNA wie 4628 begegnet, zumindest nicht, dass ich wüsste. Und ich wollte solchen Leuten auch nicht begegnen, weil ich Angst hatte, dass sie mir vielleicht irgendetwas antun würden.
Langsam sah ich auf und schaute dem Jungen vor mir ins Gesicht. Er trug ziemlich alt aussehende Klamotten, die gar nicht zueinander passten:Er trug ein blaues, schickes Hemd, welches man zu feierlichen Anlässen tragen würde. Darüber trug er eine schwarze Lederjacke und eine graue Jogginghose, wobei die Enden über seinen tannengrünen Stiefeln waren. Neben seinem ungewöhnlichem Outfit stachen einem außerdem seine blonden Haare ins Auge. „Was glotzt du so?", fragte er plötzlich und erst dann realisierte ich, dass ich ihn angestarrt hatte. „Wieso hast du Systemkunde genommen?", rutschte es mir raus und sofort hielt ich mir die Hand vor den Mund.
Mit hochgezogener Augenbraue schaute er mich skeptisch an. „Hast du was gesagt?", fragte er nochmal nach und klang mahnend. „N-nein, tut mir leid.", nuschelte ich und wollte weiter essen, da sagte er:„Wenn du es schon wagst mit mir zu reden, dann bitte deutlich." Nun klang er ziemlich drohend, was mir eine Gänsehaut bescherte. „N-nein, tut mir leid.", sagte ich jetzt klar und deutlich, dafür aber ein wenig leiser als zuvor. Ihn schien das aber zu reichen, denn ohne noch etwas zu sagen aß er weiter.
Zögernd tat ich es ihm gleich, bis ich endlich aufgegessen hatte. Ich sprang auf und wollte gehen, doch da schob er mir sein Tablett hin, stand auf, nahm sich seine Tasche und verließ die Mensa. Seufzend nahm ich auch sein Tablett, stellte sie aufeinander und brachte sie wieder weg. Danach ging ich zu dem Zimmer, in dem ich als nächstes Unterricht hatte. Glücklicherweise konnte ich den Typen nicht sehen, also hatte er vermutlich einen anderen Kurs. Als die Tür sich automatisch öffnete betrat ich mit den anderen Schülern aus meinem Kurs den Klassenraum.
Nachdem der Schultag zu Ende war lief ich zu den Fahrradständern. Ich fuhr manchmal mit dem Fahrrad, da auf dem Nachhauseweg ein kleiner Supermarkt war, wo wir das meiste Essen kauften. Der Laden war meist leer, da viele in größeren Supermärkten einkaufen gingen. Da meine Mutter aber oft den Tag über arbeitete bat sie mich oft irgendwelche Dinge einzukaufen, so wie heute. Ich hatte eine kleine Liste mit Lebensmittel, die in meiner Hosentasche war.
Ich machte das Fahrrad von dem Ständer ab und fuhr dann los. Die Gegend, in der der Laden war, war nicht unbedingt die beste und ungefährlichste, doch über den Tag passierte eigentlich nie etwas. Das war der Grund, wieso meine Mutter nicht Abends nach der Arbeit dort selbst einkaufen ging.
Als ich dort ankam stellte ich mein Fahrrad an einen Fahrradständer und betrat den Laden. Dabei blieb ich in dem Türrahmen stehen, der kurz danach grün aufblinkte und einen Ton von sich gab. Ich lief durch die Gänge und kramte dabei den Zettel aus meiner Tasche. Dann suchte ich die verschiedenen Dinge zusammen, die ich für sie kaufen sollte.
Plötzlich hörte ich wie sich die Tür des Ladens öffnete und man hörte einige Jungs lachen. Außerdem hörte man von der Tür insgesamt vier mal einen Ton, was bedeutete, dass vier Personen den Laden betreten hatten. Die Jungs unterhielten sich lautstark über irgendwelche belanglosen Themen, die mich eigentlich auch nicht interessierten, bis ich plötzlich eine bekannte Stimme hörte. Nach ein paar Sekunden erinnerte ich mich an den 4628 Typen und hörte, dass es wirklich er war.
„Jetzt erzähl doch mal, wie es auf dieser Schule ist. Ist doch voll langweilig ohne uns.", hörte ich eine Stimme sagen. „Ja ist es. Irgend so ein Typ beobachtet mich auch immer wieder und wird sofort verlegen, wenn ich ihn irgendwie darauf anspreche. Voll der Nerd und Streber.", sagte er lachend und ich musste schwer schlucken. Auch wenn es klar war, dass er mich nicht wirklich leiden konnte tat es dennoch weh zu erfahren, wie er wirklich über mich dachte. „Vielleicht steht er ja auf dich.", erklang daraufhin eine andere Stimme, doch fast sofort sagte dieser Yoongi angewidert:„Ew bah nein! Ich will nichts von dieser langweiligen Spießer DNA abbekommen."
Etwas deprimiert lief ich den Gang langsam weiter und nahm mir noch die wenigen Sachen, die noch fehlten, und ging dann zur Kasse. Dabei lief ich am Gang vorbei, in denen die Jungs waren und plötzlich stoppte Yoongi damit weiter über mich zu lästern und es war ganz still. Doch da ich einfach geradeaus sah wusste ich nicht, was los war und wollte es auch gar nicht wissen. Ich wusste von Anfang an, dass man mit solchen Leuten nichts zu tun haben sollte.
Ich bezahlte schnell und verließ dann den Laden, bevor ich die Einkäufe in meinen Rucksack steckte und nach Hause fuhr.
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DNA 4628
FanfictionEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...