~Pov. Jimin~
Es war nun eine Woche her, seit ich mit Yoongi auf dem Dach war. Seitdem war nichts mehr wirklich passiert. Wir hatten weder miteinander geredet, noch uns anderweitig groß beachtet, jedoch wollte mir der Tag, oder besser gesagt der Abend, einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Es war wirklich ein schöner Ort mit einer tollen Aussicht gewesen und jeden Abend hatte ich mit dem Gedanken gespielt, dahin zu gehen.Nun war es wieder abends und mein Entschluss stand fest:Ich wollte wieder auf das Dach. Es fühlte sich wie etwas verbotenes an und ich war stolz auf mich, dass ich mich überhaupt dafür entschieden hatte. Ich war gerade Zuhause und hatte mir meine Sportklamotten angezogen. Meiner Mutter sagte ich, dass ich Joggen gehen würde, wobei ich ein mulmiges Gefühl bekam.
Zwar würde ich dort auch hin joggen, jedoch hatte ich ein schlechtes Gewissen ihr zu verschweigen, dass ich auf ein Hausdach gehen würde, um mir die Aussicht anzusehen. Ich log sie nur sehr ungerne an, doch würde sie das erfahren, würde sie mich nicht mehr aus dem Haus lassen und ich musste dort einfach wieder hin.
Irgendwie hatte die Ruhe und Stille dort oben eine unglaubliche Wirkung auf mich, dass ich es sogar meiner Mutter verheimlichte. Sowas kam eigentlich nie vor, doch jetzt hatte ich nicht wirklich Lust mir darüber noch weiter Gedanken zu machen.
Ich verließ unsere Wohnung und fing nun also an durch die Stadt zu joggen. Dabei traf ich viele Menschen, die durch die Straßen und Häuser eilten. Einige trugen einen Anzug oder andere Schicke Kleidung, andere trugen jedoch lässigere Kleidung, was aber eher auf die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zutraf. Diese waren in Gruppen unterwegs und redeten lautstark über irrelevante Themen.
Nach einiger Zeit kam ich endlich bei dem Gebäude an und hievte mich auf das Geländer. Dann fing ich an die Treppen hinauf zu gehen, versuchte dies jedoch langsam zu machen. Die Feuertreppe quietschte manchmal und ich wollte nicht, dass Bewohner mich bemerkten, denn was ich gerade tat war höchstwahrscheinlich illegal. Trotzdem tat ich es.
Nach kurzer Zeit war ich oben angekommen, stoppte aber, als ich eine Person sah. Yoongi saß wieder am Rand des Daches und ließ seine Beine von diesem hängen. Da ich wohl nicht der leiseste gewesen bin drehte er seinen Kopf zu mir und sah mich an. „Was machst du denn hier?", fragte er und ich musste schwer schlucken. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.", sagte ich und versuchte selbstsicher zu klingen, was mir jedoch nicht gelang.
Dadurch musste er leicht lachen und sah wieder nach vorne zur untergehenden Sonne. Langsam ging ich auf ihn zu, bis ich neben ihm stand und mich hinsetzte. Zögernd ließ ich nun ebenfalls meine Beine hängen und zwang mich dazu nicht in die Tiefe zu sehen.
Stattdessen sah ich geradeaus und erneut schien ich keine Luft mehr zum Atmen zu haben. Es sah genauso aus wie beim letzten Mal, dennoch war es wunderschön. Es war auch immer noch so ruhig, trotz der vielen Autos, die unterwegs waren. Und obwohl es Sommer wurde und es über den Tag echt warm war, war es nun angenehm warm mit einem kühlen und leichten Wind.
Stumm saßen wir so nebeneinander, bis die Sonne völlig untergegangen war. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre und wirklich Angst spürte ich Yoongi gegenüber gerade nicht, was mich echt stolz machte. „Du gehst jetzt wahrscheinlich nach Hause oder?", fragte er. Ich überlegte kurz. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass sie jetzt mit einer guten Freundin zu Abend essen würde.
Deshalb schüttelte ich den Kopf und sagte ihm dies. „Okay.", erwiderte er bloß, lehnte sich mit seinen Händen nach hinten und schloss seine Augen. Zögernd tat ich es ihm gleich und atmete die Sommerluft ein. „Fragst du dich auch manchmal wie es wäre eine andere DNA zu haben?", hörte ich ihn fragen. Etwas überrascht über diese Frage sah ich ihn an. Seine Haut wurde durch die restlichen Sommerstrahlen erhellt und sein Körper hinterließ einen langen Schatten hinter ihm.
DU LIEST GERADE
DNA 4628
FanfictionEin Leben, das vorprogrammiert ist. Ein Leben, das dir vor die Nase gestellt wird. Ein Leben, was du lebst, wie man es von die erwartet. Es ist ein Leben ohne Probleme. Ein Leben ohne Entscheidungen. Ein Leben ohne Fehler. Ein Leben ohne Druck. Doch...