Ich spürte nach einigen Sekunden wieder Boden unter meinen Füßen. Erst dann öffnete ich langsam meine Augen. Was ich dann sah, verschlug mir wortwörtlich den Atem. Wir standen auf einer kleinen Plattform weit oben. Vor Schreck verlor ich das Gleichgewicht, aber der Junge im rotem Anzug hielt mich fest. ,,Vorsichtig!", sagte er. Ich nickte ängstlich und lehnte mich gegen die Hauswand. Wieder schloss ich meine Augen und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen, die Höhe war echt nicht mein Fall.,, Danke...", flüsterte ich irgendwann, als ich meine Atmung wieder halbwegs im Griff hatte. Der Junge sah auf. Er hatte sich mittlerweile hingesetzt und ließ seine Beine über den Abgrund baumeln. Ich beneidete ihn. Er hatte keine Höhenangst und ich kam mir sehr Dumm vor. Was musste ich für einen Eindruck machen?
,,Ist doch kein Problem. Dafür ist doch ein Held da!", sagte er und ich hörte aus seiner Stimme heraus, dass er geschmeichelt war.,,Wie ist dein Name?", fragte der Junge weiter. Diesmal sah ich ihn in die Augen oder zumindestens dorthin, wo ich seine Augen vermutete. ,, Meine Name ist Lucy. Lucy Johnson... Und wer bist du!?", antwortete ich. Er legte den Kopf schief.,, Nett dich kennen zu lernen...", antworte er. Dann streckte er mir seine Hand entgegen und fügte noch hinzu: ,, Ich bin als Spider-Man bekannt, aber meinen echten Namen verrate ich allerdings nicht. Das Helden Kodex..."
Ich lächelte. Jetzt wusste ich auch woran mich der Anzug erinnert hatte. An eine Spinne. Darauf hätte ich aber auch selbst kommen müssen. Offensichtlicher hätte es gar nicht mehr sein können...
Er schüttelte seine Hand auffordernd und ich ergriff sie kurzerhand. Keine Sekunde später saß ich neben ihm am Abgrund. Ich schluckte als ich in die Tiefe sah und alles vor meinen Augen verschwam ineinander. Spider-Man aber legte mir eine Hand auf die Schulter.,, Nicht nach unten schauen. Das hilft...", riet er mir. Ich nahm mir seinen Tipp zu Herzen und richtete meinen Blick in die Ferne. Keine Sterne war zu erkennen. Trotzdem war die Aussicht wunderschön. Ich erblickte jede Hochhäuser, die sich gegenseitig in der Größe überbieten versuchten und ihre Lichter. Es sah wirklich wunderschön aus, aber ein Hochhaus fiel mir besonders in den Blick. Es war das größte von allen. An der Seite des Gebäudes leuchteten große blaue Buchstaben. Der Stark Tower. Beim Anblick dieses Turms, kam mir plötzlich eine Idee. Zur Polizei konnte ich nicht und auch nicht nach Hause, aber vielleicht könnte dorthin. Mr. Stark würde mir vielleicht glauben. Während ich einen Entschluss fasste, bemerkte ich den Blick des Helden auf mir. Ich drehte meinen Kopf zur Seite.,, Ja?", fragte ich. Er löste seinen Blick und schüttelte seinen Kopf.,, Ach nichts... Ich habe mich nur gefragt, warum du so naß bist." Ich erötete. Das hatte ich völlig vergessen.,, Ähm... Ich bin in den Hudson River gefallen...", erzählte ich ihm peinlich berührt und ich spürte seinen fragenden Blick auf mir, aber ich schüttelte diesmal nur den Kopf.,, Du wirst es nicht verstehen..." Dann wendete ich meinen Blick wieder dem Tower zu.,, Aber vielleicht kann er mir helfen...", sprach ich gedankenverloren. Er folgte meinem Blick.,, Mr. Stark...", sagte er. Ich blickte ihn überrascht an. Er klang so abwesend und auch etwas wütend. Er sah mich wieder an und als er meinen überraschten und fragenden Blick bemerkte, schüttelte er nur seinen Kopf.,, Ich bin seiner Meinung nach zu jung..." Nervös fummelte er an seinem Anzug herum und ich bemerkte, dass er mir nicht mehr preisgeben würde. Also beließ ich es auch dabei. Was gingen mich seine Angelegenheiten auch an?
Ich sah an ihn an und er wusste genau, was ich wollte. Er packte wieder meine Tallie und ich schloss wieder ängstlich meine Augen. Als ich wieder Boden unter den Füßen, spürte ich wie er mich losließ. Ich öffnete wieder die Augen und schaute mich um. Alles ging so schnell. Wir standen, beziehungsweise ich stand und er hing, in einer anderen Straße als vorhin, aber diese war nicht weit von der anderen entfernt. Ich lächelte.,, Dankeschön.", wiederholte ich noch einmal. Er nickte.,, Keine Ursache... Ich hoffe man sieht sich wieder, obwohl... Vielleicht nicht unter diesen Umständen...", antwortete er scherzhaft. Mit diesen Worten verschwand er zwischen den Häusern und schon nach wenigen Sekunden, war er nicht mehr zu entdecken. Ich starrte ihm noch einige Sekunden hinterher. Dann allerdings machte ich mich auf den Weg zum Stark Tower.Ich betrat wie eigentlich jeden Morgen die große Eingangshalle. Trotzdem fühlte es sich irgendwie anders an als sonst. Mit Herzklopfen durchquerte ich die Halle und hielt auf einen Tresen zu, denn ich normalerweise immer ignorierte, aber heute war nicht wie jeden Tag. Mit jedem Schritt bezweifelte ich mehr, was ich vor hatte, aber ich kehrte nicht wieder um. Endlich am Tresen angelangt lehnte ich meine Ellenbogen auf den Tisch ab und starrte die Frau hinter dem Tresen an. Es war eine Frau mit halblangen blonden Haaren und mit fast so blauen Augen wie meine. Sie trug eine Brille, die sie ziemlich streng aussehen ließ. Sie tippte unaufhörlich etwas in ihre Computer Tastatur und schien mich überhaupt nicht zu bemerken. Ich räusperte mich vernehmlich. Die Frau schaute immer noch nicht auf. Trotzdem schien sie meine Anwesenheit zur Kenntnis genommen zu haben.,, Ja? Wie kann ich Ihhnen helfen?", fragte sie immer noch den Blick auf den Bildschirm gerichtet. Ich spielte nervös an dem Stoff meiner klammen Klamotten herum.,, Ich würde gerne zu Mr. Stark.", antwortete ich. Plötzlich hörte sie abrupt auf zu tippen und starrte mich an.,, Und das will wer!? Ausweis bitte!" Ich schluckte.,, Ich habe keinen bei mir... Ich habe mein Portemonnaie vergessen.", sagte ich. Sie schüttelte den Kopf.,, Nein...! Ohne Papiere zum ausweisen Ihrer Person, lasse ich sie hier nicht passieren. Dann kann ja jeder einfach hier reinspatzieren." Mit diesen Worten schob sie ihre Brille wieder mit dem Zeigefinger etwas höher und beäugte mich misstrauisch von oben bis unten. Mir war klar, dass sie mich unter keinen Umständen zu Mr. Stark lassen würde. Aufgebracht und fast schon verzweifelt startete ich einen letzten Versuch:,, Hören Sie! Ich arbeite hier. Ich bin seit fast drei Jahren Angestellte. Sie können es vielleicht in ihrem Computer nachlesen. Mein Name ist...-"
,,-Mrs. Johnson.", sagte eine Stimme direkt hinter mir. Ich drehte mich abrupt auf dem Absatz um und da stand er. Nicht Loki, nein um Gottes Willen es war Stark. Er hatte sich überhaupt nicht verändert. Ok, es waren auch nur vielleicht zwei Wochen gewesen, aber trotzdem finde ich es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen.
Er trug wieder einen teuren Anzug, aber diesmal einen grauen, als ob es das besser machte.
,,Mr Stark!"
Die Frau hinter dem Tresen stand abrupt auf und schmieß dabei eine Tasse Kaffe um, welcher sich sofort über den kompletten Tisch verteilte. Sie versuchte daraufhin ungeschickt ihr Missgeschick zu beseitigen, aber es gelang ihr nicht, wenn sie es nicht noch schlimmer machte. Ich drehte mich wieder zu ihm um.,, Sie kennen noch meinen Namen?", fragte ich. Er lächelte.,, Es kommt nicht jeden Tag vor, dass eine Angestellte mit der ich mich vorher im Aufzug unterhalten habe in meinem Unternehmen verschwindet."
Ich musste kurz auflachen, aber dann wurde ich wieder todernst. Er wurde auch wieder ernst und begann mich von oben bis unten zu mustern. Meine naßen Klamotten und Haare und meine ganzen blauen Flecke und Schrammen.,, Anscheinend hattest du es nicht ganz so toll.", sagte er. Überrascht sah ich ihn an. Hatte er mich gerade geduzt oder bildete ich mir das nur ein?,, Komm mit!", rief er und schob mich zu den Aufzügen. Dort angekommen drückte er auf den Schalter.
,,Aber Mister Stark!!! Sie hat keinen Ausweis hinterlegt!", schrie die Empfangsdame. Sie rannte ungeschickt hinter dem Tresen hervor und stolperte. Sie konnte sie aber noch rechtzeitig anfangen. Nur ihre Brille saß jetzt schief auf ihrer Nase. Mr. Stark drehte sie um und funkelte die Frau an.,, Sie ist mein Gast!", sagte er. Ich war verblüfft, aber nicht nur ich, denn auch die Frau blieb verblüfft stehen.,, Aber... Aber...", stotterte die Frau, aber der Aufzug hatte sich bereits hinter uns geschlossen.Habt ihr eine Idee, was weiter passieren könnte!? 🙃😜
Schreibt es mir in die Kommentare.
Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen❤️
LG Litschigo
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I will always hate you
FanfictionLucy ist 21 Jahre alt. Sie schlägt sich mit ganz normalen Problemen herum. Als plötzlich Loki in ihrem Wohnzimmer auftaucht und von einem Tag auf dem nächsten steht ihre Welt vollkommen Kopf. Nicht nur das er sie nach Asgard entführt. Nein, sie wird...