I will always hate you

Eisiges Schweigen

Langsam lehnte sich der Gott der Lügen und des Chaos zu mir. ,, Ich muss dir was zeigen...", raunte er in mein Ohr. Seine Stimme klang auf einmal so ernst, sodass ich Irritiert ich einen Schritt zurückwich. Ich blickte in sein völlig ernst drein blickendes Gesicht, was mir zeigte, dass es besser war nicht weiter nachzufragen...

Höchstwahrscheinlich würde er mir eh nicht auf meinen Frage antworten...

Deshalb nahm ich, ohne weitere Umschweife, seine Hand. Verblüfft schaute er von meiner Hand zu mir und wieder zurück. Ich aber grinste nur über beide Ohren den Gott an, was diesen schmunzeln ließ.
Er schüttelte leicht den Kopf.
,, Du verwirrst mich immer wieder...'', nuschelte er vor sich hin. Eher an sich selbst als an mich gerichtet, doch mein Grinsen wurde noch breiter.

Loki wusste genau wohin er gehen musste und ich ließ mich gehorsam von ihm leiten. Ich versuchte mir meine Umgebung ein wenig einzuprägen, um mich endlich ein wenig mehr in diesem riesigen Schloss zurecht zu finden, doch es gelang mir nicht.
Jeder Gang, jede Tür, einfach alles hier, sah komplett gleich aus.
Leise Verzweiflung machte sich in mir breit.

Wie sollte ich mich jemals in diesem Irrgarten zurechtfinden!?

Irgendwann machte Loki vor einer unscheinbar aussehenden Tür halt und drehte dieser den Rücken zu.
Lange sah er mich einfach nur an, ohne ein einziges Wort zu sagen. Ein ernster Blick lag dabei auf seinem Gesicht, welcher mir zunehmend Angst bereitete.
,, Loki, was ist los...", fragte ich und meine Stimme zitterte deutlich vor Anspannung.
Loki aber hatte die Lippen gestürzt und antwortete mir nicht. Stattdessen trat er, nach einem kurzen Seufzer beiseite und gab die Tür hinter ihm frei. Beunruhigt schaute ich ihn an, aber er wich meinem Blick aus und ich sah wie er kräftig schluckte. Langsam wendete ich mich wieder der Tür zu. Sie war aus unscheinbaren dunklen Holz gefertigt, die auf kein Unheil, was sich dahinter verbergen könnte, schließen ließ. Nachdem ich meine Finger vorsichtig über das dunkle Holz mit den eingeschnitzten Verzierungen gestrichen hatte, umschlossen meine Finger das kalte Metall der Klinke. Vorsichtig drückte ich diese herunter und wie von ganz allein sprang die Tür auf. Ein kräftiger Windzug fuhr durch den Raum und riss an meinen Haaren und an meinem grünen Kleid, was ich immer noch vom Ball trug.
Ich hielt den Saum meines Kleides fest und in Windeseile schob sich Loki an mir vorbei und schloss, nach einem kurzen Kampf mit den Vorhängen, das Fenster.

Ich entspannte mich langsan wieder und ließ mein Kleid wieder durch meine Finger zu seiner ursprünglichen Position fallen.
Dann schaute ich auf und ein kleiner spitzer Schrei entfuhr meinen Lippen.

Nein...'', keuchte ich erschrocken und schlug mir die Hände vor den Mund.  Instinktiv ging ich einen Schritt rückwärts und stand beinahe schon wieder draußen auf dem Gang.

Der Raum an sich war komplett leer, nur ein einzehlnes Objekt befand sich darin.
Aber das, was in der Mitte des Raumes aufgerichtet worden war, ließ das Blut in meinen Adern zu Eis gefrieren und das wortwörtlich...
Nur das sanfte Mondlicht schien durch das Fenster und bannte sich seinen Weg durch die Vorhänge. Gepaart mit dem Licht der Kerzen draußen vom Gang, tauchten sie das innere des Raumes in ein schummriges Licht und erhellten eben jenes Objekt.

Eine Eisskulptur oder eher gesagt ein ein riesiger Eisblock, stand in der Mitte des Raumes und obwohl es in den Raum nicht kalt war, schmolz dieser nicht.
Er schien wie aus massiven Glas gemacht, doch er bestand nicht nur aus diesem durchscheinenden Material.

Nein, zwei Personen, ein Mann und eine Frau, starrten mir daraus entgegen.
Der Mann hatte lange blonde Haare und hielt in der rechten Hand einen Hammer in die Luft, während er seinen rechten Arm schützend um eine Frau gelegt hatte, deren Kopf halb in seiner Brust vergraben war.
Ich erkannte den Mann sofort. Es war Thor und ohne das Gesicht der jungen Frau richtig zu sehen, wusste ich, wer diese war...