Vertrauen und Verrat

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Achtlos warf ich das Buch, welches mit Stark gegeben hatte, auf mein Bett. Ich achtete nichtmal darauf, ob ich getroffen hatte, sondern ging einfach zurück ins Wohnzimmer und lief an der Küche vorbei.
Frühstücken tat noch nicht, denn ich hatte keinen Hunger und ich fand, dass es einfach noch zu früh dafür war...
Mich interessierte nur eine Sache und das war Loki...!
Den Weg zu ihm, hatte ich mir genaustens gemerkt, sodass ich dieses Mal die Metalltür sofort fand, ohne lange suchen zu müssen.

Unschlüssig stand ich im Dunkeln nun vor dieser und überlegte fieberhaft, ob ich es wirklich noch einmal wagen sollte. Schließlich gab ich mir einen Ruck und drückte die Klinke hinunter. Das Metall war eiskalt und ich zuckte innerlich etwas zusammen, aber ich ging nicht weiter darauf ein. Drinnen strahlte mir wieder das grelle Licht entgegen, aber diesmal gewöhnten sich meine Augen schneller an dieses, sodass ich eigentlich sofort Loki erblickte.
Er saß auf genau derselben Stelle wie zuvor und hatte die Beine angewinkelt. Ich konnte erkennen, dass er ein Buch auf den Oberschenkeln abgestützt hatte und angestrengt darin laß. Seine Lippen waren zu einem Strich verzogen und er sah etwas genervt aus...
Er schien die Tür gehört zu haben, denn er schaute abrupt auf und zu mir hinüber. Als er mich erkannte, glitt ein kleines Lächeln über seine Lippen und er klappte das Buch mit Schwung zusammen. Ich schloss die Tür hinter mir wieder, ging bis zur Glaswand und setzte mich wieder auf die Treppe. Dahin wo ich auch schon beim letzten Mal gesessen hatte. Es war genau wie gestern, nur die Unruhe und die Nervosität meiner Seits fehlten.
Ich lächelte leicht zurück.,, Hallo... ", sagte ich und schlang die Arme um meine Knie. Er legte das Buch zur Seite und kam näher. Er ließ sich direkt vor der Scheibe nieder und sah mich lächlend an. Ich lächelte zurück.
Mein Blick glitt zu dem Buch, in welchen gelesen hatte und ich erkannte es sofort...
Mir entfuhr ein Stöhnen.

Dieses Buch schien mich echt zu verfolgen...

Loki sah mich erst verwirrt an, aber dann folgte er meinem Blick und seufzte ebenfalls.
,,Schreckliches Buch...", murmelte er und verdrehte dabei leicht  die Augen. Mit der einen Hand schob er es weitet von sich weg.
Ich nickte.
,,Oh ja..", antwortete aus tiefsten Herzen.
,,Diese Geschichte bringt einen zu Weißglut und wie es geschrieben ist....", grummelte er weiter und wandte sich wieder mir zu. Ich nickte wieder und sah ihn dann mit schiefgelegtem Kopf an.,, Du verstehst was von Büchern, oder?", fragte ich und er erstarrte. Er sah mich mit großen erschrockenen Augen an, was ich irgendwie süß fand, aber irgendwann nickte er.,, Zuhause in Asgard haben wir eine riesige Bibliothek. Sie würde dir gefallen und...", er stockte und sah mich plötzlich traurig an. Ich weiß selbst nicht warum, aber ich bekam sogleich Mitleid mit ihm.,, Was ist los? ", fragte ich ihn mitfühlend und rückte etwas näher zur Glaswand.
,, Ach nichts...", sagte er und wandte seinen Kopf ab. Ich rückte noch näher zur Glasscheibe. Ich war nun so nah, dass ich nur noch die Finger ausstrecken müsste und ich das Glas berühren könnte.,, Was ist los, Loki...?", fragte ich ihn nocheinmal und sah ihn leicht verzweifelt an. Ich wollte nicht, dass er weinte. Nicht noch einmal...
Früher hatte es mir mein Herz gebrochen, aber auch heute würde es nicht anders sein. Ich wollte ihn um alles in der Welt nicht traurig sehen. Ich mochte sein Lächeln, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte. Außerdem wusste icb nicht, was ich machen sollte, wenn er weinte.
Er war von Außen so hart, aber er hatte doch einen weichen und zerbrelichen Kern.

Er sah auf.
,,Meine Mutter... Sie wird so enttäuscht von mir sein. Ich habe Menschen getötet... Sie wird mich verleugnen...", flüsterte er beinahe und legte seine Hand auf die Glaswand. Eine einzelne Träne rollte über seine Wange. Ich legte meine Hand von der anderen Seite der Scheibe auf die Seine und schenkte ihm ein aufmunterndes, aber auch süßliches Lächeln.,, Nein, das...~" weiter kam ich nicht, denn meine Hand berührte nicht das Glas, sondern fuhr dadurch und berührte die Seine. Ich erschrak so sehr, dass ich nicht weiter sprechen konnte.

Die Scheibe zwischen uns exestierte nicht mehr...

,,Dankeschön, Prinzessin...", hauchte eine mir so bekannte Stimme ins Ohr und ich schaute hoch in seine grünen funkelnden Augen. Sein Mund war zu einem teuflischen Grinsen verzogen und er sah auf mich herab. Er sah nicht mehr traurig und zerbrechlich aus. Ganz im Gegenteil...

Er hatte mich reingelegt...

Plötzlich begann ein Alarm loszuheulen und die Tür wurde mit Gewalt aufgestoßen, sodass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand flog.
Immer noch perplex, konnte ich mich nicht rühren, aber ich sah wie Männer in schwarzen Masken und Gewehren  hereingestürmt kamen. Ich schrie erschrocken auf und Loki reagierte. Die ersten Schüsse fielen und er schubste mich aus der Schussbahn. Ich fiel rückwärts und landete unsanft auf dem Boden. Mein Kopf schlug an eine Metallstange, aber ich verlor nicht das Bewusstsein. Ich spürte etwas warmes meiner Schläfe herunter laufen und ich wusste, dass es Blut war. Ich fasste mir an den Kopf und betrachtete fast schon wie hypnotisiert das rote Blut an meinen Fingern, bis mich weitere Schüsse aus meinen Gedanken rießen. Ich schaute auf und sah ein paar der Soldaten auf dem Boden liegen.

Waren sie tot?

Mittendrin stand Loki und ihm gegenüber... TONY. Sie umkreisten sich und sahen sich dabei Hass erfüllt an.

Was machte Stark eigentlich hier!?

Ich wollte aufstehen, doch ich schaffte es nicht. Ich versuchte es immer wieder und wieder, aber vergeblich. Ich wollte ihre Namen schreien, aber kein Wort drang aus meiner Kehle. Es war wie verhext!
Ich hörte wieder einen Schuss und ich sah wie Stark zu Boden sank. Ich streckte verzweifelt meine Hand aus und Tränen liefen mir über meine Wangen. Erst eine, aber dann immer mehr.

Das wollte ich nicht! Das wollte ich nicht!

Ich wollte Schreien. All die Wut, den Hass und die Traurigkeit so von mir abschütteln, aber kein Ton drang aus meiner Kehle.
Wenn ich aber schreien könnte, würde ich nie wieder verstummen...
Ich ließ langsam meine Hand wieder sinken. In dem Moment, drehte sich Loki zu mir um und ich sah Blut an seiner Wange herunter laufen. Auch er war verletzt, doch das schien ihn nicht zu kümmern. Ich erkannte, dass es ein feiner Schnitt war. Hatte Stark ihm diesen etwa verpasst!?!?
Als Loki sah, dass ich verletzt war und am Boden lag, rieß er erschrocken seine Augen auf.
Dann machte er einen zielstrebigen Schritt auf mich zu, doch plötzlich kamen Stimmen von oben und er drehte abrupt den Kopf in die Richtung.
Er schenkte mir noch einen letzten verzweifelten Blick, bevor zu Tür lief und die Treppen hoch sprang.
Ich blieb zurück....

Ich wusste, dass er nicht wieder kommen würde...

Hier ist schon ein neues Kapitel und das nur nach 2 Tagen🤪. (Unmöglich...)
Ich hatte halt Zeit und es hat mir echt Spaß gemacht, das hier zu schreiben. 😅

Ich hoffe ihr freut euch❤️😉

LG Litschigo

I will always hate youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt