Wo bin Ich?

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Ich wachte schon wieder in einem Bett auf, was nicht mein eigenes war. Diesmal war es aber kein Krankhausbett, dass erkannte ich auf dem ersten Blick. Ich lag in einem purpurroten Himmelbett. Eigentlich eine Farbe, die mir persönlich sehr gut gefiel, aber gerade ebend beunruhigt es mich eher. Ich lag in einem fremden Bett. Langsam richtete ich mich auf und erst dann fiel mir auf, dass ich nicht alleine im Raum war. Ein paar Meter weiter, saß Loki auf einem Stuhl und hatte das Gesicht in den Händen gestützt. Die Ellbogen waren auf einem Tisch abgestürzt. Es sah aus, als ob er schlief. Das war meine Chance. Ich wollte hier nicht sein. Langsam stieg ich aus dem Bett und bemühte mich keine lauten Geräusche zu produzieren. Verzweifelt blickte ich mich um und suchte nach meinen Krücken, aber ich fand sie nicht. Egal. Dann muss es halt ohne gehen. Langsam schlich ich zur Tür. Bei jedem lautem Geräusch, zuckte ich zusammen. So leise wie möglich drückte ich die Klinke der Tür herunter. Sie war nicht verschlossen.
Ein Glück. Ich hätte vor Freude in die Luft springen können, doch ich ließ es gerade lieber sein. Ich könnte mich später freuen. Ich öffnete die Tür und erschrak fürchterlich. Ich konnte mich daran erinnern, vorher jemals mich so erschrocken zu sein. Vor der Tür standen zwei Wachen in Rüstungen. Ups... Sie schauten mich erst verwundert an. Dann aber richteten sie ihre Lanzen auf mich. Wer waren die den? Ich stand wie versteinert da und konnte weder etwas sagen, noch mich bewegen. Wo war ich nur? Solche Waffen kannte ich nur aus Filmen. Plötzlich wurde eine Hand auf meine Schulter gelegt.,, Alles gut... Geht wieder in Position!", sprach eine mir mittlerweile vertraute Stimme. Ich blickte hoch und sah, welch ein Wunder, Loki. Der rechte Soldat nickte und verbeugte sich, dabei sagte keiner der beiden Wachen ein Wort. Dann schloss der andere die Tür wieder. Ich war immer noch sprachlos, als Loki mich zu sich drehte und mich wütend anstarrte:,, Wolltest du etwa fliehen!?" Ich antwortete nicht und sah ihn nur schweigend an. Ich war zu verwirrt, um zu antworten. Er schien auch keine Antwort zu erwarten. Stattdessen hob er mich hoch. Ich schien plötzlich aus einem Traum aufgewacht zu sein und schlug wie wild um mich. Er ließ sie davon aber nicht stören und brachte wieder zum Bett. Er legte mich sanft ab. Dann drehte er mir den Rücken zu und ging wieder zum Stuhl zurück. Ich richtete mich auf.,, Wo bin ich!? Wohin hast du mich gebracht!? Was ist das alles hier...!?", fragte ich wütend und ließ kaum eine Leerzeile zwischen meinen Worten. Ich stockte und dachte kurz nach. Dann verbesserte ich mich:,, Wohin haben Sie mich gebracht!? " Er drehte sich zwar zu mir um, aber diesmal war er es, der schwieg. Er schien sich aber über meine Verbesserung zu amüsieren.
,,Immer eine Frage nach der anderen...", sagte er dann irgendwann und sprach sogleich weiter:,, Du bist in Asgard. Meiner Heimat... " ich stutzte. Ich hatte noch nie von einer Stadt namens Asagrd gehört. Es hörte sich irgendwie aussländisch an... Überhaupt nicht amerikanisch. ,, Wo zur Hölle liegt den Asgard!? In Europa!?", fragte ich wütend.,, Er wandte mir wieder den Kopf zu und da war es wieder, das teuflische Lächeln, was ich mittlerweile so hasste.,, Europa!? Nein...?", lachte er. ,,Wo dann!?!?" schrie ich fast. Er seufzte,, Du hast noch nie etwas von den 9 Welten gehört, oder?" Ich überlegte kurz. Dann schüttelte ich den Kopf. Nein, davon hatte ich noch nie etwas gehört.,, Ok...", sagte Loki.,, Also es gibt insgesamt neun Welten. Eine davon ist die Erde, auf der du lebst. Eine andere ist Asgard. Auf der sind wir hier gerade.", erklärte er. Wie bitte!? Ich dachte ich hörte schlecht. Ich bin in einer anderen Welt? Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen. OMG!!! Das konnte doch nicht wahr sein! Plötzlich ging mir ein Gedanke durch den Kopf. Ich setzte mich wieder auf. Loki hatte sich mittlerweile wieder hingesetzt. ,, Was bist du?", fragte ich neugierig. In meiner Stimme war jegliche Wut verschwunden und ich schaute ihn nur an. Er schien darüber verwundert und schaute mir lange in die Augen. Ja, ich selbst war auch über mich verwundert. Dann lächelte er. Es war kein Grinsen, wie ich vorher bei ihm erlebt hatte. Es war ein Lächeln aus tiefsten Herzen. Es hatte nichts bösartige an sich. ,,Ich bin ein Gott...", sagte er. Verblüfft schaute ich ihn an. Ein Gott? Irgendwie glaubte ich ihm nicht, aber unter diesen Umständen, schien mir es doch glaubwürdig. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, das ich überhaupt nicht bemerkt hatte, dass Loki aufgestanden und zu mir getreten war. Er setzte sich neben mich auf das Bett und hob seine Hand, um mir eine braune Haarsträhne, die mir im Gesicht hing, wezuwischen, doch ich wich ihm gekonnt aus. Er lachte und nahm seine Hand wieder zurück. Misstrauisch beäugte ich ihn. Plötzlich hörte er auf zu lachen und sah mich Ernst an.,,Es tut mir Leid...", sagte er.,, Was!?", fragte ich verwirrt. Ich verstand die Situation nicht. Er biss sich auf seine Unterlippe. Dann sprach er:,, Wegen deinem Knie... " Ich blickte ihn ratlos an. Ich wusste nicht, wie ich auf diese Situation reagieren sollte bzw. was ich antworten sollte. Ich konnte, aber auch schlecht gar nichts machen. Das wäre unhöflich, obwohl... Er hatte mich entführt und nun steckte ich in einer komplett anderen Welt fest. Vielleicht würde ich meine Familie niemals wieder sehen. Meine Eltern, die ich so sehr liebte und sogar meine Schwester. Ach, was sage ich... Und meine Schwester.
Ich merkte nicht, wie mir eine einzelne heiße Träne meiner Wange rollte, aber ich Zwang mich zu einem Lächeln.,, Schon in Ordnung... Ist halb so schlimm... ", entgegnete ich. Er verfolgte die Träne mit seinen Augen, wie sie über meine Wange herunterrollte, herunter Tropfte und einen dunkeln kleinen nassen Fleck  auf der purpurroten Bettwäsche hinterließ.,, Wirklich?", fragte er.,, Ja... Ich würde jetzt gerne alleine sein ", flüsterte ich. Er nickte verständnisvoll und stand auf und ging, aber nicht ohne sich mehrmals umzuschauen.

I will always hate youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt