Nette Überraschung

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Obwohl Loki mir erlaubt hatte, mein Zimmer zu verlassen und das Schloss auszukundschaften, blieb ich im Zimmer. Der Tag hatte mich mehr als nur geschafft und ich wollte mich nur ein wenig ausruhen, aber schlafen konnte ich nicht. Zu viele Gedanken spukten durch meinen Kopf und ließen mich nicht ins Land der Träume eintauchen und endlich die Ruhe finden, die ich brauchte.
So warf ich mich immer wieder hin und her und schüttelte das Federkissen unter meinem Kopf immer wieder auf, doch alles half nichts.
Seufzend richtete ich mich auf und mein Blick fiel auf die geschlossene Tür vor mir und ohne es verhindern zu können, wünschte mir, dass Loki auf der Stelle durch diese treten würde und mir endlich das zeigte, worauf er mich schon vorbereitetet hatte.
Vorher konnte ich keinen Schlaf finden, da war ich mir sicher. Ich setzte mich auf die Bettkante und sah an mich herab und mir fiel auf, dass ich immer noch in der Kleidung steckte, die Stark für mich besorgt hatte. Nicht, das sie mir nicht gefallen hätte. Ganz im Gegenteil, aber sie erinnerten mich an das was passiert war, an Stark, an Bruce... und an Wanda...
Den Verrat...Die Lügen....
Unwillkürlich zog sich mein Herz zusammen und Trauer beschlich mich, doch ich wischte sie nur fort. Es war Zeit damit abzuschließen beziehungsweise sollte ich versuchen nicht andauernd daran zu denken.

Darüber hinaus passte meine Kleidung einfach nicht hierher. Ich fiel auf wie ein bunter Hund.
Also stand ich kurzentschlossen auf und ging zum Schrank hinüber. In gespannter Erwartung öffnete ich ihn und erstarrte Augenblicklich. Im Schrank hing nur ein Kleidungsstück, was mir keine Entscheidungsfreiheit bot.

Es war ein Kleid um genau zu sein.

Ein Kleid an einem einzigen Bügel...

Mein Herz schlug schneller und ich streckte instinktiv meine Finger aus, um den weichen Stoff zu berühren.
Meine Fingerspitzen glitten wie durch Luft und trotzdem hinterließ es ein angenehmes Kribbeln auf diesen. Mit einem kleinen zarten Lächeln auf den Lippen, zog ich das Kleid vom Bügel, um es näher betrachten zu können. Es war relativ kurz, aber doch sehr prunkvoll ausgestattet. Es war smaragdgrün mit kleinen blütenweißen Perlen bestickt, die im Licht aufleuchteten. Ich war wie bezaubert.
Schnell streifte ich meine alte Kleidung vom Leib und tauschte sie mit dem grünen Kleid.

Mit einem staunenden Gesichtsausdruck betrachtete ich mich im Spiegel des Schminktisches.

Das Kleid saß wie angegossen und es schien, als ob es eigens für mich gemacht wurde. Meine Hand fuhr an den Silbernen Anhänger um meinen Hals, den Loki mir gekauft hatte und ich lächelte. Es fühlte sich befreiend an, die alte Kleidung abzulegen. Das Einzige, was noch an die Erde, meine Heimat, erinnerte, doch es erfüllte mich keinesfalls mit Trauer. Ganz im Gegenteil, es fühlte sich befreiend an. Fast sogar wie eine neue Version meiner selbst.

Ich lehnte mich zur Seite und griff nach einer Haarbürste, um meinem Aussehen den letzten und perfekten Schliff zu erteilen, als ich aus dem Augenwinkel etwas bemerkte...

Etwas oder besser gesagt jemand, der hinter mir stand....

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und griff stattdessen entschlossen nach der Bürste, obwohl meine Finger wie wild zitterten. Dann richtete ich mich wieder auf und begann mir meine langen braunen Haare zu bürsten. Mit meinen Augen aber ließ ich den Schwarzhaarigen nicht aus den Augen und bemerkte dabei gar nicht, wie ich die ganze Zeit mit der Bürste über die gleiche Stelle fuhr. Als mir dies aber nach einer geschlagenen Ewigkeit auffiel, wurden meine Wangen schlagartig purpurrot und mein Herz pochte noch schneller und klopfte wie wild von innen gegen meinen Brustkorb. Schnell schaute ich abermals zu dem Gott, welcher lässig am Türrahmen lehnte und die Arme dabei vor der Brust verschränkt hatte. Die Tür hinter ihm war speerangelweit geöffnet und gab den Blick frei auf den dahinter liegenden Flur.

I will always hate youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt