~ Zayn ~
Scheiße, was hatte ich getan? Vollkommen verwirrt wachte ich in einem fremden Bett auf und roch den Duft einer Person, die seltsam vertraut war. Heute war doch Sonntag oder? Oh nein, dann war ich wieder bei Liam gewesen. Ich konnte mich kaum erinnern. Ich wusste noch, wie schön es war. So hatte ich es mir immer vorgestellt, wie es sein könnte, wenn ich es mit Louis tun würde. Ich war verliebt in Louis und ich wusste auch, dass man es mir ansah. Ich hatte mit ihm darüber gesprochen und wir waren zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, wenn wir uns erst mal nicht mehr sahen. Er war umgezogen und hatte mich zurückgelassen, damit ich ihn vergessen konnte. Es war nett gemeint, aber dass er ging, machte mein Leben zur Hölle. Und dann auf einer Party ein paar Monate später traf ich dann Liam. Ich konnte ihm ansehen, dass er für mich das empfand, was ich für Louis empfand und ich wollte es ihm leichter machen. Ich wollte einmal mit ihm schlafen, ihm den Himmel zeigen und ihn dann fallen lassen, damit er nicht mehr so naiv war und allen seine Liebe zeigte. denn so verlor man zwangsläufig, was man wollte, das hatte ich auf die harte Tour lernen müssen und ich wusste, dass man es nur so wirklich begreifen konnte. Ich küsste ihn, schlief mit ihm und war am nächsten Morgen so entsetzte über mich, dass ich ihn schlug. Ich fragte mich immer wieder, warum ich das nur getan hatte, aber ich bekam keine Antwort und als ich eine Woche später wieder betrunken war, beschloss ich, wieder zu Liam zu gehen und Louis für eine Weile zu vergessen. Liam wurde mein Anker und ich traute mich nicht, ihn loszulassen, denn so einen schrecklichen Verlust, wie bei Louis wollte ich nicht nochmal erleben und das würde ich, wenn ich Liam gehen ließ. Wer wollte schon etwas mit mir zu tun haben? Eben. Niemand. Nicht mal mein bester Freund, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn liebte.
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Ich zog in Liams Bad mitten in der Nacht meine Klamotten an und verschwand schließlich aus der Wohnung. Draußen atmete ich tief durch und machte mich auf den Weg nach Hause, auch wenn mich alles zu dem Haus zurückzog, das ich gerade verlassen hatte. Wieso das so war, wusste ich nicht, schließlich war doch Louis bei mir eingezogen, nachdem er mit Harry gestritten hatte. Konnte es tatsächlich sein, dass ich über ihn hinweg war? Wenn ja hatte ich ein Problem: Dafür kam ich nicht von Liam los. Verdammt, ich musste mit irgendjemandem darüber reden. Louis? Vielleicht war das eine gute Idee. Ich musste es versuchen. Ich betrat mein Haus, ließ das Licht aus und schlich in Louis Schlafzimmer. Dort schüttelte ich ihn, bis ich ihn wach hatte. "Zayn?", fragte er verschlafen, "Was machst du denn hier?" Er knipste seine Nachttischlampe an und rieb sich verschlafen die Augen. "Louis, ich muss mit dir reden. Ich brauche deine Hilfe." Louis gähnte. "Muss das jetzt sein? Kann das nicht bis Morgen warten?" Ich schüttelte den Kopf und setzte mich auf die Bettkante. "Es ist kompliziert. Ich bin... war in dich verliebt, wie du weißt. Du bist gegangen und mir ging es scheiße deswegen." Louis war sofort etwas wacher. "Ich weiß, Zayn, aber es war besser so." Ich nickte. "Ich weiß. Um mich abzulenken ging ich in eine Bar und traf einen Jungen, dem man ansah, dass er in mich verliebt war, genauso wie man mir angesehen hatte, dass ich in die verliebt war. Ich schlief mit ihm, weil ich ihm zeigen wollte, was mir passiert war." Louis´ Augen weiteten sich. "Am nächsten Morgen fand ich mich so scheiße, ich hab ihn aus Versehen geschlagen, wollte aber nicht, dass er mich verriet, also habe ich ihm halt gedroht. Ich habe es nicht ausgehalten ohne dich, also bin ich halt wieder zu ihm gegangen, um mich abzulenken. Jede Woche, jedes Mal samstagabends. Es funktionierte. Ich bin über dich hinweg, Louis. Aber stattdessen hänge ich jetzt an ihm und ich weiß nicht, was ich tun soll."
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Louis sah mich mit großen Augen an und seufzte. "Oh, Zayn, du hast so scheiße gebaut!" Ich senkte den Blick. "Ich weiß, Louis, ich weiß. Ich konnte einfach nicht damit umgehen, dass du mich verlassen hast." Louis schlug sich eine Hand vor die Stirn und rief: "Scheiße, wir müssen sofort zu Liams Haus!" Verwirrt sah ich ihn an. "Wieso?" "Wegen Harry. Stell dir vor, er denkt, ich hätte ihn für immer verlassen und reagiert genauso wie du! Das will ich nicht, es ist doch wegen so einem kleinen Streit nicht gleich vorbei!" Ich hielt ihn an der Schulter zurück, als er aufstehen wollte. "Da ist noch etwas. Du kennst ihn, Louis. Den Jungen, dem ich das angetan habe." Erwartungsvoll sah er mich an, dann zeichnete Erkennen seine Züge. "Es ist Liam oder?" Ich nickte und bemerkte erst jetzt, wie mir die Tränen übers Gesicht liefen. Louis nahm mich in den Arm. "Shhht, es wird alles wieder gut, Zayn. Du erklärst es ihm und entschuldigst dich, dann verzeiht er dir bestimmt." Ich schluchzte. "Und wenn nicht? Das überlebe ich nicht nochmal!" Louis tröstete mich, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, dann zog er sich an und wir fuhren gemeinsam zu Liams Haus. Ich wusste nicht, ob ich bereit war, das alles aufzuklären, aber ich musste das endlich beenden. Von allein hätte ich es nie getan, das wusste ich. Mit Louis´ Hilfe hätte ich vielleicht eine Chance. Vielleicht. Harry öffnete verschlafen die Tür, als Louis klingelte und schaute verwirrt mich an, als Louis ihm um den Hals fiel. "Harry, es tut mir so leid, bitte vergib mir! Wir gehen doch nicht an einem so kleinen Streit kaputt!" Harry vergrub sein Gesicht kurz in Louis´ Haaren, dann ließ er ihn los und schob ihn ein Stück zurück, um ihn gleich darauf leidenschaftlich zu küssen. Ich wandte meinen Blick nicht ab, wie so oft davor, sondern stellte mich Harrys Blick, der mich gleich darauf traf. Harry wusste, dass ich mal in Louis verliebt gewesen war. Er war verdammt eifersüchtig und Louis hatte eine ganze Weile damit verbracht, ihm zu zeigen, dass er der Einzige für ihn war. Als die beiden sich schließlich gelöst hatten und ich schon fast zu hoffen gewagt hatte, Louis hätte außer Harry alles vergessen, kam Louis zum Punkt. "Ist Liam da?" Harry nickte und ließ uns rein. "Er schläft, es schien ihm gestern nicht gut zu gehen, er ist sehr früh schlafen gegangen." Ich sah zu Boden. "Und vor allem, was hat das alles zu bedeuten? Wieso taucht ihr hier mitten in der Nacht auf und wollt zu Liam?" Louis warf mir einen Blick zu und begann zu erzählen. Ich war ihm dankbar, dass ich es nicht erzählen musste. Aber Harry schien sowieso schon etwas zu wissen. "Zayn, sag mir, dass das nicht wahr ist!", verlangte Harry. "Liam hat es mir erzählt, aber er hat keinen Namen genannt. Sag, dass es nicht du bist, der dafür verantwortlich ist!" Sein vorwurfsvoller Blick bohrte sich in mich. "Sorry.", flüsterte ich. Da tickte er aus. "Das glaub ich einfach nicht! Jetzt verstehe ich auch, wieso ich keine eindeutige Antwort bekommen habe! Ich habe Liam gefragt, ob du, Zayn, es warst, nachdem er mir alles erzählt hatte und er sagte: 'Ich wollte euch suchen gehen, Zayn wollte erst am nächsten Tag weitersuchen, deswegen haben wir uns getrennt.' Und ich dachte, das heißt, dass du es nicht warst! Du glaubst gar nicht, was du ihm angetan hast! Er konnte Enttäuschungen noch nie gut verkraften, mit dem Tod seiner Eltern konnte er auch nie gut umgehen! Und nur weil du Louis nicht haben konntest, musste Liam leiden! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich dafür verachte! Aber weil es hier um meinen Lieblingscousin Liam geht, helfe ich dir, alles in Ordnung zu bringen." Ich nickte und sah ihn dankbar an.
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Premiere! Zum ersten Mal Zayns Sicht. Wie hat es euch gefallen? Über Feedback freue ich mich natürlich!
Ankündigung: Ich versuche, möglichst wenig Author´s Note Text hier drin zu haben, also bitte ich euch jetzt nicht mehr in jeden Kapitel um Votes und Kommentare. Fühlt euch doch bitte trotzdem herzlich eingeladen, mal ein Kommi dazulassen und zu voten, wenn es euch gefällt. Danke!
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Just like a pill (Ziam FF)
Fanfiction"I swear, you're just like a pill, instead of making me better, you keep making me ill." Liam bekommt jeden Samstagabend Besuch von seinem Vergewaltiger Zayn Malik. Dem Jungen, den er liebt und deswegen nicht verpfeift. Dem Jungen, den er braucht. D...