~ Zayn ~
Ich schlief in der Nacht kaum, da ich mir große Sorgen um Harry machte. Ich konnte ihn so nicht mitnehmen, nach Irland, aber hierlassen wollte ich ihn auch nicht. Ich musste Louis endlich fragen, was los war, auch wenn er es mir nicht verraten wollte. So konnte es auf keinen Fall weitergehen. Am nächsten Morgen wachte ich auf, ich musste wohl gestern doch noch eingeschlafen sein. Ich stand auf und spähtein Harrys Zimmer. Alles war dunkel und ich konnte gleichmäßige Atemzüge ausmachen, die die Stille in kurzen Abständen durchbrachen. Das hörte sich doch gut an, endlich hatte Harry sich so weit entspannen können, dass er eingeschlafen war. Bestimmt würde es ihm bald wieder besser gehen. Zumindest, wenn Louis sich entschuldigte und verriet, wieso er so drauf war. Ich schlich hinunter ins Wohnzimmer, wo ich Louis fand. Erstaunlicherweise war auch er schon wach und saß mit einer Tasse Tee auf dem sofa, während er die Wand anstarrte. Ihm schien die ganze Sache genauso zu schaffen zu machen, wie Harry, auch wenn er es vorher nicht zugeben wollte und einfach so getan hatte, als wäre nichts. Ich sagte nichts und setzte mich einfach neben ihn und starrte ebenfalls die Wand an, bis ich seinen Blick auf mir spürte. "Wieso ist es nur immer so verdammt kompliziert?", fragte er flüsternd. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Das habe ich mich auch gefragt, als ich gecheckt hab, dass ich´s bei Liam verkackt hab." Louis nickte abwesend. "Weißt du, Zayn, ich wollte das alles nicht. Es ist nicht so, dass Harry mir nicht mehr wichtig ist." Nein, das war es nicht, das konnte man sehen. "Was ist passiert, Louis?", fragte ich ihn vorsichtig. "Ich... Harry hat so viel geweint und war so traurig, als Liam verschwunden ist, er wollte nur noch in seinem Zimmer sein und obwohl ich wusste, dass es nicht wegen mir ist, hab ich mich halt vernachlässigt gefühlt. Ich... ich hatte ein paar zu viel getrunken, saß in einer Bar und da ist es halt passiert, dass ich mit nem fremden Typen rumgeknutscht hab. Fast wär mehr passiert, aber dann hat er gekotzt und ich bin abgehauen, hab ein Taxi nach Hause genommen und so. Harry hat nichts mitbekommen, glaube ich, er hat noch geheult. Am nächsten Tag war ich so sauer auf mich, ich konnte mich an alles erinnern und ich hab nichts gesagt, weil er sowieso schon so traurig war und ich nicht wollte, dass er glaubt, ich würde ihn nicht mehr lieben. Die nächsten Tage habe ich Abstand gehalten und das ist Harry dann aufgefallen. Ich konnte ihm einfach nicht so nah sein und wissen, dass ich ihn fast mit jemand anderem betrogen hätte." Louis schluchzte leise und ich legte meinen Arm um ihn. "Du hast Scheiße gebaut, aber es wäre besser gewesen, es ihm zu sagen, als Abstand zu halten, denn wenn du es ihm jetzt sagst, denkt er, du wärst lieber mit dem anderen zusammen, als mit ihm." Louis nickte und kuschelte sich an mich.
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In dem Moment kam Harry ins Wohnzimmer und drehte sich gleich wieder um, als er sah, wie Louis sich an mich kuschelte. Ich sprang auf und rief seinen Namen, aber er hielt nicht an und wenig später klappte die Haustür zu. Louis heulte, aber ich wollte jetzt nicht so schnell aufgeben. Ich würde nie wieder einfach aufgeben! Nie wieder würde ich mich von etwas leiten lassen, was gar nicht richtig sein konnte! Ich rannte hinter Harry her und als der sah, dass ich ihm folgte, beschleunigte er sein Tempo und wurde schneller. Ich rannte hinter ihm her und holte immer mehr auf. Er bog oft ab und schließlich rannte er in den Park. Ich hatte ihn fast, also stieß ich mich ab und landete so auf ihm, dass wir beide zu Boden gingen. "Harry hör mir zu!", schrie ich ihn aufgebracht an. Er wehrte sich heftig und begann, auf mich einzuschlagen. Mittlerweile liefen ihm die Tränen übers Gesicht und er warf mir Beleidigungen und Anschuldigungen an den Kopf, weswegen bestimmt schon einige Leute uns komisch anschauten. Schließlich fixierte ich Harry so unter mir, dass ich einen Moment Zeit hatte, ihn anzuschreien, ohne dass er sich wehren konnte. "Hör mir verdammt noch mal zu! Wenn du immer wegrennst, wirst du ihn verlieren!" Harry hörte auf sich zu wehren und begann, heftiger zu weinen. "Was... was soll ich denn m-machen?", schluchzte er, "e-er will mich doch gar n-nicht mehr!" Ich stand auf und zog ihn auf die Beine. "Das erklärt er dir am Besten selbst." Irgendwie schaffte ich es, Harry zurück zu seinem Haus zu ziehen und bekam ihn irgendwie dazu, sich nicht in seinem Zimmer einzuschließen. Louis saß immer noch betreten auf dem Sofa und sagte nichts, als sich Harry ihm gegenüber fallen ließ. Ich stand da und wusste nicht, ob ich jetzt einfach so verschwinden konnte, oder ob sie sich dann in drei Jahren immer noch anschweigen würden. Ich beschloss, Louis das allein machen zu lassen und ging ins Gästezimmer, um meine Sachen zu packen. Bestimmt wollten mich die beiden nicht mehr hier haben, wenn sie sich vertragen hatten und außerdem musste ich ja zu Liam. Leider schien nicht alles so zu laufen, wie es sollte und sie schrien sich so laut an, dass ich sogar verstand, was das Problem war. "Du hast mich betrogen und dann hälst du Abstand? Wie soll ich das denn deiner Meinung nach verstehen, wenn nicht so?", schrie Harry und Louis brüllte zurück: "Was weiß denn ich! Ich wollte dich halt nicht verletzen, tut mir leid, dass ich Rücksicht genommen habe!" Er war so blöd! Er würde das alles nur noch schlimmer machen. "Rücksicht? Wenn du das unter Rücksicht verstehst, nehm ich jetzt mal Rücksicht auf dich! Im wahrsten Sinne des Wortes, ich mach Schluss!" Scheiße, das hatte ich befürchtet.
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"Harry? Willst du mit mir nach Irland fliegen?", fragte ich Harry später, als wir beide in meinem Schlafzimmer auf dem Bett saßen. "Ich wollte Liam abholen." Harry schüttelte den Kopf. "Eigentlich nicht. Liam ist einfach abgehauen, soll er doch sehen, wie er klarkommt. Er wollte meine Hilfe nicht, also bekommt er sie nicht." Er machte eine kurze Pause. "Aber so wie es aussieht, kann ich auch nicht hierbleiben. Ich komme mit. Vielleicht bekommt Liam das ja alles wieder hin." Ich nickte und nahm ihn noch einmal kurz in den Arm. Louis tat mir auch leid, aber ich war bewusst nicht zu ihm sondern zu Harry gegangen, weil Louis Scheiße gebaut hatte und es nicht fair wäre, sich hinter ihn zu stellen, obwohl ich wusste, dass er Schuld an dem Streit war. Das nahm er mir natürlich jetzt übel und deswegen war ich schon kurz nach dem Streit in mein eigenes Haus zurückgekehrt und hatte Harry mitgenommen, denn der wollte lieber unter einer Brücke schlafen, als noch länger in Louis´ Nähe zu sein. Schon bald würden wir nach Irland aufbrechen, die Tickets fürs Flugzeug waren schon gebucht. In der Nacht schlief ich kaum, ich musste die ganze Zeit an Liam denken. Endlich würde ich ihn wiedersehen! Dass er vermutlich extrem sauer auf mich sein würde, hatte ich irgendwie verdrängt, es war so viel Zeit vergangen und ich war mir sicher, dass es nie wieder zu sowas kommen könnte, wie es vorher war. Vielleicht würde er mir vergeben, vielleicht auch nicht. Wichtig war nur, dass ich ihn wiedersehen konnte. Ich wusste, dass auch Harry in dieser Nacht nicht geschlafen hatte, denn er hatte am nächsten Morgen tiefe Augenringe und rote Augen, er musste nachts noch geweint haben. Er verdiente nicht, wie wir ihn alle behandelten. Erst ging Liam einfach und ließ Harry hier zurück, dann betrog Louis ihn fast und ignorierte ihn und nun hatte er sich getrennt und musste damit rechnen, dass Louis zu demjenigen zurückkehrte, mit dem er Harry fast betrogen hatte. Egal, bald wäre Liam wieder da und der würde alles wieder in Ordnung bringen, wie er es immer getan hatte. Ich wusste, dass er Louis und Harry einander vorgestellt hatte, also war er quasi der Auslöser der Beziehung. Vielleicht bekam er das ja ein zweites Mal hin, wenn er nicht genug Probleme mit sich selbst hatte. Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich nach Irland zu kommen und ein merkwürdiges Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Es war ein wunderschönes Gefühl und darin fand ich noch einmal die Bestätigung, dass ich Liam wirklich liebte.
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Dickes fettes Sorry für alle Fehler :/
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Just like a pill (Ziam FF)
Fanfiction"I swear, you're just like a pill, instead of making me better, you keep making me ill." Liam bekommt jeden Samstagabend Besuch von seinem Vergewaltiger Zayn Malik. Dem Jungen, den er liebt und deswegen nicht verpfeift. Dem Jungen, den er braucht. D...