~ Liam ~
Abends gingen wir wieder zu Nialls Haus, allerdings hatte auch dieser Weg einige Umwege, weil Niall einfach irgendwo langging, ohne Straßenschilder zu lesen oder auf irgendwas anderes zu achten, als darauf, nicht auf die Lücken zwischen den Steinen zu treten. Irgendwann hielt ich ihn am Arm fest, weil wir sonst ein drittes Mal an seinem Haus vorbeigelaufen wären und er schloss uns endlich die Tür auf. Ich verschwand gleich im Bad und packte mich danach aufs Sofa. Alles, was ich jetzt noch wollte, war meine Ruhe. Aber ich hatte die Rechnung leider ohne Niall gemacht. Er wollte erst noch einen Film sehen, krümelte mit seinen Chips das ganze Sofa voll und ging mir unbeschreiblich doll auf die Nerven. Irgendwann stand ich auf und ging in Nialls Schlafzimmer, wo ich mich aufs Bett packte und fast augenblicklich einschlief. Etwas später wachte ich wieder auf, diesmal lag Niall neben mir. Und schon wieder wollte ich nur noch weg. Ich hasste ihn unglaublich heftig dafür, dass er nicht Zayn war und trotzdem seinem Arm um mich gelegt hatte, mit mir in einem Bett schlief und einfach da war. Weil ich mir so sehr wünschte, dass Zayn hier wäre, dass er mich endlich wieder küssen würde. Und ich wusste, dass Niall nicht schuld war, aber am liebsten wollte ich ihn anschreien, weil er mich gefunden hatte und nicht sterben gelassen hatte und weil er so... aufdringlich war. Ich stand schließlich auf, obwohl Niall im Schlaf versuchte, mich festzuhalten. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Ich zog mir andere Sachen an und verließ Nialls Haus, einfach nur, um ein bisschen Luft zu bekommen. Draußen ging es mir auch nicht viel besser, aber es war nicht mehr so erdrückend, wie drinnen. Ich war mir nicht mal sicher, ob es mir woanders besser gegangen wäre, als bei Niall, denn er kannte mich gar nicht und ließ mich trotzdem bei sich wohnen. Das hätte nicht jeder getan. Vielleicht hätte ich einfach nicht weglaufen sollen. Vielleicht hätte ich einfach bleiben sollen, um mit Zayn zu reden. Ich war schließlich erwachsen, nicht wahr? Ich konnte Probleme lösen, ohne davor wegzulaufen. Zumindest sollte ich es können. Ich beschloss, sobald wie möglich von Nialls Telefon bei Harry anzurufen. Er würde mir schon dabei helfen, zurückzukommen. Oder sollte ich erst Niall fragen? Ja, sicher wäre das besser. Dann wusste er, dass ich ihm nicht mehr so lange auf die Nerven gehen würde. Ich machte mich also auf den Rückweg. Bei Nialls Haus angekommen, öffnete ich die Tür und stand fast sofort Niall gegenüber. "Wo warst du?", wollte der wissen. "Draußen, ich wollte frische Luft schnappen." Niall zog verächtlich eine Augenbraue hoch. "Und das soll ich dir glauben? Du warst doch bei Ed!" Was hatte der denn jetzt? "Du gehst einfach zu Ed, weil du ihn viel heißer findest, als mich! Nach allem, was ich für dich getan habe!" What?! Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Nur, dass Niall auf irgendwas eifersüchtig war. "Was ist dein Problem?", fragte ich daher, völlig verwirrt. "Mein Problem ist, dass du einfach zu Ed gehst. Du gehörst mir, ich habe dich gefunden!" Was lief denn bei dem schief? In welchem Jahrhundert war er stecken geblieben, dass er dachte, Menschen wären Eigentum? Und ich hatte ihn für nett gehalten.
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"Niall, hör zu, ich war nicht bei Ed, ehrlich nicht. Ich habe ja nicht mal eine Ahnung, wo er wohnt, so viele Umwege, wie wir genommen haben." Er überlegte kurz. "Stimmt. Die habe ich nur genommen, damit du den Weg nicht findest. Scheinbar war es ganz nützlich. Aber ab jetzt bleibst du in der Wohnung, wenn ich zu Ed gehe." Ich nickte. "Darf ich telefonieren?" Streng sah er mich an und sagte: "Aber nicht mit Ed!" Ich schüttelte schnell den Kopf und hoffte, dass er mir glaubte. "Okay. Ich geh dann mal, spätestens heute Abend bin ich wieder da, Essen ist im Kühlschrank." Er klang schon fast wie meine Mum. Aber meine Mum war noch etwas, an das ich nicht gern dachte, weil es einfach zu sehr weh tat, also verbannte ich den Gedanken an sie aus meinem Kopf. Wenig später klappte die Haustür zu und ich griff nach dem Telefon. Harrys Nummer wählte ich aus dem Kopf und betete, dass er dran ging. Tatsächlich hob er ab! "Hallo?", sagte eine Stimme aus dem Hörer. "Harry?", fragte ich. "Nein, hier ist Louis. Wer bist du?" "Liam. Kann ich mit Harry sprechen?" Louis stieß einen Schrei aus und ich hielt erschrocken das Telefon ein Stückchen von meinem Ohr weg. Ich hatte ja damit gerechnet, dass er überrascht sein würde, wenn ich anrief, vielleicht sogar sauer, aber musste er mir deswegen ins Ohr schreien? "Liam! Wo bist du? Was fällt dir ein? Komm sofort zurück!" "Louis, das würde ich wahnsinnig gerne, aber da gibt es ein Problem.", erklärte ich. "Ja? Welches?" "Ich wohne seit ich weg bin bei einem Jungen namens Niall und der ist plötzlich furchtbar eifersüchtig und will mich nicht mehr aus dem Haus lassen. Bitte, hilf mir hier raus, er ist echt unheimlich geworden!" Louis lachte am anderen Ende der Leitung kurz auf. "Ha! Klar, wenn du mir verrätst, wo du bist?" "In Irland. Mullingar oder so, heißt die Stadt." Ein Keuchen ertönte. "In Irland? Scheiße, Liam, wie stellst du dir das vor? Harry und ich können doch nicht mal eben nach Irland fliegen, um dich zu holen! Wir müssen bald wieder zurück fahren, unser Urlaub ist vorbei. Wir sind nur noch hier, weil wir dachten, du wärst tot!" Scheiße, das hatte ich gar nicht bedacht. "Kannst du jemanden schicken?" "Vielleicht... Zayn?" "Ja! Ja, bitte, schick Zayn, egal wen, hauptsache, es kommt jemand!" Ich konnte es fast vor mir sehen, wie Louis jetzt mit dem Kopf nickte, das wäre typisch für ihn. "Gib mir die Adresse, dann kann Zayn so bald wie möglich fliegen."
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Ich gab ihm die Adresse und verabschiedete mich von ihm, weil ich Hunger hatte und weil Louis alles vorbereiten wollte. Harry weigerte sich, mit mir zu telefonieren, also konnte ich ihm leider nicht mehr sagen, wie leid es mit tat, was ich getan hatte, aber das war auch nicht so schlimm, denn ich würde ihn ja vielleicht bald wiedersehen. Das erste, was ich zu Hause tun würde, wäre zu Harry zu fahren und mich zu entschuldigen, wenn nicht irgendwas mit Zayn dazwischen kam. Ich wusste es, seit ich die Eifersucht spürte: Ich liebte ihn und würde es ihm sagen. Ich hoffte nur, dass er sich beeilte, denn ich hatte keine Lust auf Niall. Ich konnte nur hoffen, dass er Ed mitbrachte und der nicht so ein Psychopath war. Das war natürlich nicht unmöglich, schließlich hatte Niall auch ganz nett gewirkt, als ich ihn kennengelernt hatte und war jetzt so komisch. Mal sehen, vielleicht war es ja nur eine Phase, aber zurück wollte ich trotzdem. Schließlich kam Niall irgendwann abends zurück und fand mich auf dem Sofa vor dem Fernseher. Er setzte sich zu mir und strich mit seiner Hand über meinen Rücken. Ich erstarrte und sah weiter den Fernseher an. Bloß nichts anmerken lassen. Seine Hand wanderte über meinen Oberschenkel und ein Schauer lief über meinen Rücken. Kein schöner Schauer, nicht so einer, wie Zayn ihn verursachen konnte, mehr so einer, wie wenn dir irgendwas kaltes, totes in den Nacken fällt. Eine Spinne oder so. Nialls Hand wanderte über meinen Schritt, aber dort regte sich nichts. Das schaffte nur Zayn, so weit ich wusste. Niall begann zu reiben, aber es tat sich immer noch nichts. Irgendwann gab er es auf, mich geil machen zu wollen. "Mach es mir.", raunte er mir zu. "Du musst nicht mit mir schlafen, wenn du mir dafür einen bläst." Ich starrte ihn mit geweiteten Augen an. "Nie im Leben.", flüsterte ich. Er zog etwas aus seiner Tasche. "Du machst mir einen Blow-Job, oder ich stech dich ab!", warnte er mich. Scheiße, dachte ich, was tue ich jetzt? Da ich nicht wollte, dass er mir irgendwas abschnitt oder so, nickte ich langsam. Ich konnte nur hoffen, dass Zayn bald kam.
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Ihr könnt stolz auf mich sein, das ist schon das 2. Kapitel heute :D Nein, müsst ihr nicht, aber über Votes und Kommis freu ich mich natürlich =P Sorry falls es nicht so gut ist, ich hab mich beeilt, wollte es unbedingt noch heute updaten :)
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Just like a pill (Ziam FF)
Fanfiction"I swear, you're just like a pill, instead of making me better, you keep making me ill." Liam bekommt jeden Samstagabend Besuch von seinem Vergewaltiger Zayn Malik. Dem Jungen, den er liebt und deswegen nicht verpfeift. Dem Jungen, den er braucht. D...