Wieder ein langes Kapitel! ;) (3081)
Ich riss meine Augen auf. Keuchend, das Herz raste und die Decke über mir drehte sich. Wo war ich? Schon wieder ein Blackout?-Scheiße!-
Ein Schrei drang meine Kehle hinauf, aber blieb stecken.
-Luft. Luft!-
"Sarah..."
Die tiefe Stimme drang nur schwer durch das Pfeifen in meinen Ohren. Ich krallte mich in das Laken und versuchte krampfhaft Luft zu holen. Das Herz zur Ruhe zu zwingen.
"Ist schon gut.", murmelte die Stimme und nur wage nahm ich war, wie mir jemand ins Gesicht fasste. Sofort zuckte ich zurück. Nein- er sollte mich nicht anfassen! Aber er ließ nicht locker. Tränen schoss mir in die Augen und verzweifelt versuchte ich, vor der Berührung zu flüchten. Aber weit kam ich nicht. Nicht Mal aus dem Bett konnte ich mich rollen. Bett? Warum lag ich in seinem Bett?!
"Lass mich, Vater.", brachte ich zischend hervor und riss meine Beine vor. Ich traf und es folgte ein überraschtes Aufstöhnen. Panisch riss ich meinen Körper zur anderen Seite herum und der Schwung beförderte mich auf den Boden. Dabei prallte meine Schulter halt gegen den Nachtschrank. Meine Hände rutschten über meinen schweißnassen nackten Körper. Gott. Ich war nackt. Mein Herz beschleunigte und Tränen schossen mir in die Augen. Der Schrei in meinem Hals kroch in meinen Mund und wie eine platzende Bombe, kam er über meine Lippen. Adrenalin schoss durch meine Adern und ich suchte nach einem Ausweg. Aber der Schwindel brachte alles durcheinander. Ich hatte keine Orientierung. War ihm ausgeliefert.
"Sarah!", rief er und eine Hand landete an meinem Oberarm. Wieder schrie ich auf und schlug nach ihm.
"Fass mich nicht an!" Ich schüttelte den Kopf, wollte fliehen, aber immer wieder brachte mich der Schwindel zu Fall. Ich war gerade Mal ein paar Zentimeter von ihm weg gekommen, als er meine Schultern packte und mich an sich zog. Alle Alarmleuchten sprangen gleichzeitig an und mein Körper handelte selbstständig. Ich brüllte, schlug nach ihm, trat um mich. Nein! Nein!
-Misha! Wo ist Misha?!-
Ich war tot. Gleich war ich tot.
"Verdammt, Sarah!", rief er und drückte mich auf den Boden. Nein. NEIN! Aber seine großen, starken Hände packten meine Handgelenke und gaben mir keine Chance, zu entfliehen. Er hockte über mir. Nackt. Alles verschwamm vor meinen Augen und ich schrie auf. Mein Körper gelähmt. Da packte er mein Gesicht und ich konnte nichts dagegen tun. Egal, wie sehr ich versuchte, Herr über meinen Körper zu werden.
"Sarah.", seine Stimme war schwach und erstickt, "Sarah! Engel! Ich bins!"
Ich blinzelte hastig den Tränenschleier aus meinen Augen. Umrisse tauchten über mir auf.
"Bitte...nicht.", brachte ich über meine tauben Lippen.
"Ich bins, mein Engel. Wach auf! Sieh mich an!"
Ich schloss meine Augen und schüttelte den Kopf. Alles, was ich wollte, war auf der Stelle zu sterben. Niemals würde ich ihm die Genugtuung geben, ihm in die Augen zu sehen. Nein.
"Ist schon gut."
Seine Daumen strichen über meine Wangen und wischten die Tränen hinweg. Der Schwindel in meinem Kopf legte sich.
"Das hatten wir schon Mal, hm? Meine Stimme, hör' auf meine Stimme."
-Stimme? Seine Stimme? Tief, warm, sanft. Er spricht englisch? Was zum..?-
Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Mein Herz raste noch immer, aber der Schwindel war weg. Ab und zu rutschte das noch leicht verschwommene Gesicht über mir zur Seite. Aber das Blau stach stark hervor.
DU LIEST GERADE
Little Angel
FanficPAUSIERT Eingesperrt. Sarah war eingesperrt. Familie, Freunde, Arbeit- das alles hatte eine andere Bedeutung für sie. Mit 26 Jahren begab sie sich zum ersten Mal in die Weite der Welt, nur um feststellen zu müssen, dass die Größe Washingstons nichts...